Wertschöpfung in der Corporate Governance


Corporate Governance-Reporting mittels Wertschöpfungsrechnungen
Konzeptionelle Überlegungen und empirische Evidenz



Prof. Dr. Björn Baltzer, Prof. Dr. habil. Patrick Ulrich

Die Wertschöpfungsrechnung ist ein seit langer Zeit bekanntes Rechenwerk, welches im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Zwecken verwendet wurde. Die wesentliche Besonderheit der Wertschöpfungsrechnung ist die Orientierung an den Stakeholder-Gruppen des Unternehmens, wodurch sie sich als aussagekräftiges Berichtsinstrument für das Corporate-Governance-Reporting anbietet. Aufgrund der Connectivity zu den übrigen Rechenwerken der Finanzberichterstattung zeichnet sie sich gleichermaßen durch ihre einfache Anwendbarkeit und gute Nachvollziehbarkeit aus. Nach einer einführenden Erläuterung zur Bedeutung des Wertschöpfungsbegriffs für die Corporate Governance wird der konzeptionelle Ansatz der Wertschöpfungsrechnung vorgestellt. Anschließend wird der aktuelle Einsatz der Wertschöpfungsrechnung in den einhundert größten börsennotierten Konzernen in Deutschland untersucht. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Wertschöpfungsrechnung.

Für deutsche Unternehmen relevante Regelungen zur Corporate Governance finden sich in verschiedenen Quellen, wobei der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) eine der wichtigsten dieser Quellen darstellt. Während seine unmittelbare Anwendbarkeit auf Unternehmen beschränkt ist, deren Aktien und/oder Anleihen öffentlich gehandelt werden, so wird der DCGK auch außerhalb dieses engen Adressatenkreises als Best Practice für gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung angesehen.

Der DCGK wurde von einer von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission entwickelt und erstmals im Jahr 2002 veröffentlicht. Seitdem hat die Expertenkommission alle ein bis zwei Jahre eine aktualisierte Fassung des DCGK veröffentlicht und die aktuelle Fassung stammt aus dem Jahr 2022. Der DCGK kann als Soft Law angesehen werden, da sowohl das Aktiengesetz als auch das Handelsgesetzbuch auf ihn verweisen und die betroffenen Unternehmen verpflichten, jährlich eine Entsprechenserklärung abzugeben.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 4, 2024, Seite 151 bis 159) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZRFC lesen.


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Im Überblick: ZRFC

Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC)

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    In meiner Serie "Machine Finance" werden in zwei Artikeln die transformativen Auswirkungen von KI-gesteuerten Large Language Models (LLMs) auf die Finanzanalyse untersucht und ChatGPT Plus und Gemini Advanced vergleichend bewertet. Die Studie nutzt die Aktienkursdaten von Apple Inc. von 1980 bis heute und umfasst eine kurze Literaturübersicht, um eine Grundlage für das Verständnis der Entwicklung und der Fähigkeiten von KI in der Finanzmodellierung zu schaffen.

  • Schlüsselfaktor Diversität

    Eine erfolgreich gelebte Compliance-Kultur setzt einen wertebasierten Ansatz unternehmerischer Verantwortungsübernahme von menschlichen, sozialen und ökologischen Aspekten unter Berücksichtigung der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) voraus. Zur Übernahme unternehmerischer Sozialverantwortung, Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und der Erfüllung der Erwartungen der Stakeholder und Investoren gehört der Schlüsselfaktor Diversität.

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    Der Bedarf an Diensten aus der Produktsuite von Microsoft 365 (MS 365) nimmt kontinuierlich zu. Die technische Komplexität wächst einhergehend mit den damit verbundenen (datenschutz-)rechtlichen Herausforderungen. Entscheidungsebenen und IT-Verantwortliche stehen damit vor hohen praktischen Hürden bei der Einführung.

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  • Umfassende Bilanzanalyse

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