Selbständige und Arbeitslosigkeit


Deutsche Bundesregierung prüft freiwillige Weiterversicherung Selbständiger in der Arbeitslosenversicherung
Im Jahr 2006 waren nur 187 Selbständige Empfänger von Arbeitslosengeld


(10.03.10) - Die Deutsche Bundesregierung prüft, ob sich Selbständige auch nach dem 31. Dezember 2010 freiwillig in der Arbeitslosenversicherung weiter versichern können sollen. Dies geht aus einer Antwort (17/749) auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen (17/597) hervor, die nach den bisherigen Erfahrungen mit der Weiterversicherung gefragt hatten.

Hintergrund der Anfrage ist das Auslaufen der entsprechenden Regelung Ende 2010. Danach können sich seit dem 1. Februar 2006 bestimmte Gruppen von Selbständigen unter definierten Voraussetzungen freiwillig gesetzlich gegen Arbeitslosigkeit versichern.

Nach Angaben der Bundesregierung wurden im Jahr 2006 88.135 Anträge von Selbständigen auf ein Versicherungspflichtverhältnis gestellt. Davon seien 75.813 bewilligt worden. Im Jahr 2009 waren es schon 94.091 (bewilligt: 88.816). Bei den Auslandsbeschäftigten, die ebenfalls die Regelung nutzen können, seien es 1.678 (1.445) im Jahr 2006, 3.382 (2.967) im Jahr 2009 gewesen.

Die Bundesagentur für Arbeit erzielte entsprechende Einnahmen durch die Selbständigen und Auslandsbeschäftigten: Sie seien von 17,766 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 32,934 Millionen Euro im Jahr 2009 durch die Selbständigen gestiegen. Die Auslandsbeschäftigten hätten 328.000 Euro im Jahr 2006 in die BA-Kassen gezahlt. Im Jahr 2009 seien es 898.000 Euro gewesen.

Gefragt nach dem Leistungsbezug der Betroffenen schreibt die Bundesregierung, dass es sich nicht genau ermitteln lasse, ob ein Anspruch auf Arbeitslosengeld ausschließlich auf Zeiten der freiwilligen Weiterversicherung beruhe. Statistisch nachweisbar seien nur Fälle, in denen mit Hilfe von Zeiten einer freiwilligen Weiterversicherung Ansprüche auf Arbeitslosengeld entstanden seien. Das könnten sowohl ausschließlich Zeiten der freiwilligen Weiterversicherung als auch sogenannte Mischzeiten sein.

Demnach seien im Jahr 2006 nur 187 Selbständige Empfänger von Arbeitslosengeld gewesen. Im Jahr 2009 sei diese Zahl auf 4.968 gestiegen. Bei den Auslandsbeschäftigten sei die Zahl von 92 im Jahr 2006 auf 240 in 2009 gestiegen. (Deutsche Bundesregierung: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Regierung: Berichtspflichten zu umfangreich

    Die Berichtspflichten für Unternehmen sind nach Auffassung der Bundesregierung im internationalen Wettbewerb zu umfangreich. Dazu zählt die Regierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion auch Nachhaltigkeitsberichtspflichten. Die Offenlegung ähnlicher Sachverhalte solle weiter vereinheitlicht werden, um "Doppelreporting" zu vermeiden.

  • Digitale Souveränität in der Bundesverwaltung

    Über die Beschaffung und den Einsatz von IT-(Sicherheits-)Produkten durch den Bund als öffentlichen Auftraggeber informiert die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/14887) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU (20/14226). Unter der Überschrift "Digitale Souveränität in der Bundesverwaltung" wird darin ein umfassender Überblick über die Beschaffung und Zulassung von einzelnen IT-Sicherheitsprodukten und -diensten gegeben.

  • Aktive Beteiligungsführung bei Unternehmen

    Die Bundesregierung bestätigt in ihrer Antwort (20/14693) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/14379) die zu Ende 2024 erfolgte Änderung der Richtlinien für eine aktive Beteiligungsführung bei Unternehmen mit Bundesbeteiligung. Bereits die bis November 2024 geltenden Regelungen hätten vorgesehen, dass Mitglieder des Bundestages "in Ausnahmefällen" in Aufsichtsgremien von Unternehmen mit Bundesbeteiligung berufen werden können, heißt es in der Antwort.

  • Risikostrukturausgleich der Krankenkassen

    Verschiedene gesetzliche Initiativen der vergangenen Jahre zielen nach Angaben der Bundesregierung darauf ab, unzulässige Einflussnahmen auf die Datengrundlagen des Risikostrukturausgleichs (RSA) der Krankenkassen zu verhindern und die Manipulationsresistenz des RSA zu stärken. Zuletzt sei mit dem "Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz" (GKV-FKG) 2020 die sogenannte Manipulationsbremse eingeführt worden, heißt es in der Antwort (20/14678) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/14442) der Unionsfraktion.

  • Souveräne Dateninfrastruktur

    Die Bundesregierung strebt eine effiziente, wirtschafts- und innovationsfreundliche Umsetzungsstruktur der europäischen KI-Verordnung an, die knappe Ressourcen klug einsetzt. Das antwortet die Bundesregierung (20/14421) der AfD-Fraktion auf eine Kleine Anfrage (20/14109).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen