Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
Regierung: Eine Million Menschen sind "unterbeschäftigt", aber nicht offiziell arbeitslos
Im März 2010 seien 595.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Wirtschaftszweig "Arbeitnehmerüberlassung" beschäftigt gewesen
(25.11.10) - Etwa eine Million Personen sind derzeit in der Statistik als "unterbeschäftigt" erfasst, werden jedoch nicht als offiziell arbeitslos gezählt. Dies geht aus der Antwort der Deutschen Bundesregierung (17/3654) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion (17/3304) hervor, in der auf den Methodenbericht der Statistik der Bundesagentur für Arbeit "Umfassende Arbeitsmarktstatistik – Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung" verwiesen wird.
Als unterbeschäftigt gelten danach zum Beispiel Personen, die in beruflichen Eingliederungsmaßnahmen stecken oder vorruhestandsähnliche Regelungen in Anspruch nehmen.
Im September 2010 habe die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen bundesweit 7,2 Prozent betragen, die Unterbeschäftigungsquote 9,7 Prozent, heißt es weiter. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen habe sich von September 2009 auf September 2010 um 700 auf 915.800 verringert. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen sei von 29,9 Prozent auf 33,1 Prozent gestiegen, weil die Zahl der Arbeitslosen insgesamt deutlich stärker abgenommen habe als die Zahl der Langzeitarbeitslosen, schreibt die Regierung.
Im März 2010 seien 595.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Wirtschaftszweig "Arbeitnehmerüberlassung" beschäftigt gewesen. Das entspreche einem Anteil von 2,2 Prozent. Im März 2005 habe es 336.300 Beschäftigte in diesem Wirtschaftszweig gegeben, und der Anteil habe sich auf 1,3 Prozent belaufen, heißt es in der Antwort.
Nach der aktuellen Finanzplanung sind laut Regierung für Leistungen zur Eingliederung in Arbeit in den Jahren 2011 bis 2014 Mittel in folgender Höhe veranschlagt: Für 2011 sind es
5.300.000.000 Euro, für 2012 sind es 4.400.000.000 Euro, für 2013 und 2014 dann jeweils 4.100.000.000 Euro. Zur Höhe der Mittelzuweisungen für die einzelnen Grundsicherungsstellen könne derzeit keine Aussage getroffen werden, schreibt die Regierung. Der Grund seien noch nicht näher bezifferbare eventuelle Sonderprogramme beziehungsweise einzelne Eingliederungsleistungen. (Deutsche Bundesregierung: ra)
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