Arbeitsrecht: Schwarzbuch will Bewusstsein bilden
Die AK Oberösterreich bekämpft mit neuem Schwarzbuch Arbeitsrechtsverletzungen
Viele Unternehmen halten geltende Gesetze und Verträge nicht immer ein
(18.01.11) - Viele Unternehmen verletzen das Arbeitsrecht. Das zeigt die AK Oberösterreich mit dem "Schwarzbuch Arbeitswelt" auf, das sie zum dritten Mal herausgibt. Dabei geht es keineswegs darum, alle Unternehmen als Rechtsbrecher darzustellen. Angesichts der Zahlen und Fakten kann aber auch nicht von wenigen Ausnahmen die Rede sein.
"In der Wirtschaftskrise ist die Gangart der Unternehmen erneut härter geworden. Die Rechte der Beschäftigten wurden und werden häufig ignoriert. Umso wichtiger, dass die Arbeiterkammer diese Rechte wirksam und kostenlos schützt", betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.
Allein im Jahr 2010 haben die Arbeitsrechtsexpertinnen und -experten der AK Oberösterreich rund 235.000 Beratungen geleistet. Unter den Branchen waren Arbeitskräfteüberlassung, Gastronomie, Transport, Reinigung und Bauwirtschaft besonders stark vertreten.
2010 erstritt AK 107 Millionen Euro
"Oft lassen es Unternehmen auch bei eindeutigen Arbeitnehmeransprüchen auf einen Streit ankommen", sagt der AK-Präsident. Deshalb hat die AK Oberösterreich 2010 ihre Mitglieder in rund 18.500 Fällen kostenlos vertreten. Dabei konnte für die Beschäftigten eine Rekordsumme von 107 Millionen Euro erkämpft werden.
Diese Zahlen machen deutlich, dass viele Unternehmen geltende Gesetze und Verträge nicht immer einhalten. Das neue Schwarzbuch dokumentiert wieder eine Reihe aktueller Fälle. Sein Ziel ist die Bewusstseinsbildung. "Wer die Rechte von Beschäftigten verletzt, handelt verantwortungslos, weil er wirtschaftlich Abhängigen Schaden zufügt. Schaden, der manchmal sogar Existenzen gefährdet", stellt Kalliauer fest.
Das neue Schwarzbuch ist wie seine Vorgänger in zwei Teile gegliedert: Im ersten sind jene zehn Unternehmen aufgelistet, die während der letzten drei Jahre die Arbeitsrechtsexpertinnen und -experten der AK Oberösterreich am meisten beschäftigt haben. Im zweiten Teil werden 61 Fälle aus allen Teilen des Bundeslandes Oberösterreich geschildert. (AK Oberösterreich: ra)
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