Schutz vor Spionageprogrammen
Als eine neue Form der Industriespionage hat sich das Ausspähen fremder Rechner mittels Schadprogramme etabliert
Abwehr von Schadprogrammen eine Angelegenheit, mit der man sich auf der Führungsebene beschäftigen muss
(15.02.07) - Dem Bundesamt für Verfassungsschutz zu Folge sind deutsche Firmen immer wieder Opfer chinesischer Hacker-Angriffe. Als eine neue Form der Industriespionage habe sich mittlerweile das Ausspähen fremder Rechner mittels sogenannter Schadprogramme etabliert, wie der Vize-Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-Elmar Remberg, dem ZDF mitteilte.
Die Spionageprogramme gelangen über E-Mail-Anhänge auf Firmencomputer und erlauben Eindringlingen den Zugriff auf wichtige Daten. Besonders aus China kommen immer mehr Hacker-Angriffe. Nach Beobachtung des Verfassungsschutzes geht China offensichtlich weltweit sehr aggressiv vor, um seine eigene Wirtschaft möglichst schnell aufzubauen. Das Mittel der Wahl sei dabei die Spionage auf elektronischem Wege. Die Vorteile gegenüber klassischen Methoden: weniger Aufwand, flächendeckender Einsatz und eine verschwindend geringe Gefahr entdeckt zu werden.
In welchem Ausmaß chinesische Malware bereits im Umlauf ist, zeigen neueste Untersuchungen des Anti-Viren-Herstellers Sophos. Im vergangenen Jahr stammten die meisten Schadprogramme aus China. Damit überholt das Reich der Mitte den bisherigen Spitzenreiter USA. Schutz gegen die Flut der Trojaner und Würmer biete nur ein konsequenter Einsatz moderner IT-Sicherheitstechnik. Da jeder einzelne Rechner ein potentielles Einfallstor für Spionageprogramme sei, müsse effektiver Schutz vor allem eines sein: lückenlos.
Aus diesem Grunde sei die Abwehr von Schadprogrammen auch eine Angelegenheit, mit der man sich auf der Führungsebene beschäftigen müsse, so Remberg gegenüber dem ZDF: "Besondere Bedeutung kommt dabei der Art der Verwaltung eingehender E-Mails zu. Wenn die elektronische Post zuerst an zentraler Stelle ankommt, kann sie direkt gefiltert werden. Schädlinge haben dann keine Chance mehr", weiß Jörg Mokros, Geschäftsführer des Brandenburger Systemhauses DIS, das auf der CeBIT in Hannover eine Kommunikationslösung vorstellen will, die einen effektiven Schutz vor Spionageprogrammen bieten soll.
"Die Mails liegen auf einer Art eigenem Server, der mit einem Linux-basierten System ausgestattet ist. Verdächtige Anhänge werden sofort aussortiert und können erst gar nicht auf die einzelnen Rechner gelangen“, so der IT-Fachmann Mokros. Um sich vor professionellen Hackern zu schützen, sei es notwendig, entsprechende Abwehrmaßnahmen im Voraus zu untenehmen. (DIS: ra)
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