Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Schutz vor Produkthaftungsschäden


Produkthaftungsschäden präventiv vermeiden: Durch vorbeugende Maßnahmen und Prozessdokumentation Risiko mindern
Hohe Kosten und Reputationsschäden durch Produktionsmängel lassen sich wirkungsvoll vermeiden - Maßnahmen wie Chargenverfolgung und Prozessüberwachung schützen vor den Ansprüchen Dritter



Die Kombination aus präventiven Maßnahmen sowie der Dokumentation und regelmäßigen Auswertung von Produktionsdaten hilft produzierenden Unternehmen dabei, sich vor Produkthaftungsansprüchen zu schützen. Dies ist die vierte der sechs goldenen Regeln, die der Softwareanbieter CSP GmbH & Co. KG für Qualitätssicherungsmaßnahmen in der fertigenden Industrie definiert hat. Im Automotive-Bereich etwa liegen die Ursachen für Produktrückrufe Statistiken zufolge zu etwa 75 Prozent in der Auto-Mechanik. Nur ein geringer Teil ist auf elektronische Mängel zurückzuführen. Die damit verbundenen hohen Kosten für die Produkthaftung sowie eine negative Reputation lassen sich effektiv vermeiden, wenn entsprechende Vorkehrungen zur Qualitätssicherung schon während des Produktionsprozesses greifen.

Chargenverfolgung
Der Weg einzelner Bauteile im Produktionsprozess lässt sich jederzeit über eine Chargen- oder Bauteilidentverfolgung nachvollziehen. Es können über die Chargen-/Bauteilidentverfolgung sowohl Produkte als auch Hauptbauteile identifiziert werden, in denen ganze Chargen oder einzelne Bauteile in der Produktion verwendet wurden. Die Chargen-/Bauteilidentverfolgung erkennt auf Knopfdruck zum Beispiel anhand von Identnummern, in welchen Fahrzeugen bestimmte Bremsen verbaut wurden. Auch typisches Schüttgut wie Schrauben lässt sich über die Chargenverfolgung sehr einfach aufspüren. Die betroffenen Produkte können schnell identifiziert werden.

Prozessüberwachung
Die Überwachung des Produktionsprozesses ist ein weiterer Baustein für den Schutz vor Produkthaftungsschäden. Werden entsprechende Grenzwerte für bestimmte Verarbeitungsschritte wie Verschraubungen eingerichtet, wird sofort ein Alarm ausgelöst, wenn der Wert überschritten ist. Sofort lassen sich die fehlerhaften Bauteile nachbessern oder aus der Prozesskette entfernen. Auch wenn ein Produkt aus Sicht der Prozessdaten unvollständig oder fehlerhaft ist, wenn es am Ende der Produktionslinie ankommt, werden die Verantwortlichen informiert und das Bauteil kann überprüft werden.

Prozessdaten-Management
Eine kontinuierliche Auswertung der gesammelten gemessenen Prozessdaten aus dem Produktionsprozess ist zielführend, um Trends und Tendenzen zu erkennen. Selbst wenn bestimmte Prozesse Messergebnisse im Rahmen der Schwellwerte erzielen, kann es sein, dass sich ein Negativ-Trend abzeichnet. So lässt sich auf Basis der Prozessdaten bereits frühzeitig korrigierend in den Produktionsprozess eingreifen. Möglicherweise müssen Werkzeuge oder Einstellungen nachjustiert werden. All dies lässt sich erledigen, bevor echte Produktmängel überhaupt erst entstehen.

Werkerführung
Werden die zuständigen Mitarbeiter an Arbeitsstationen mithilfe einer Werkerführung exakt angeleitet und Schritt für Schritt durch Computervisualisierungen durch den Prozess geführt, sinkt das Risiko menschlicher Fehler in diesem Produktionsabschnitt. Hier können zusätzliche Vorkehrungen nach dem "Null-Fehler-Prinzip" integriert werden. Es lässt sich etwa die Verwendung eines bestimmten Werkzeuges oder die Ausrichtung auf eine bestimmte Position erzwingen, oder bestimmte Vorgänge können erst dann durchgeführt werden, wenn ein anderer Schritt bereits abgeschlossen und quittiert ist.

Dokumentation und Archiv
Bei all diesen Maßnahmen ist es besonders wichtig, dass die Arbeitsabläufe und Prozessdaten vollständig in einer Dokumentation erfasst werden. Dies sollte in einem automatisierten Prozess erfolgen, der den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Uhrzeiten und welches Bauteil mit welchen Messwerten zum jeweiligen Prozess gehört, lassen sich ebenfalls dokumentieren. Auch weiteres Datenmaterial, zum Beispiel zur Fertigungsanlage, lässt sich hinzufügen. Sämtliche Produkt- und Prozessdaten landen so automatisiert in einer Datenbank und können als vollständige Dokumentation rechtsverbindlich die Qualität des Prozesses und des Produktes nachweisen. Wichtig ist hierbei, dass die Daten nach der Speicherung nicht veränderbar oder manipulierbar sind.

"Klagen und Schadensersatzansprüche aus der Produkthaftung können für produzierende Unternehmen sehr schnell sehr teuer werden. Wer für dieses Risiko sensibilisiert ist, sollte rechtzeitig durch entsprechende Qualitätssicherungsmaßnahmen vorbeugen und alle automatisierten und gegebenenfalls manuellen Prozessschritte dokumentieren. So lassen sich Produktschäden und Rückrufaktionen nachhaltig vermeiden", sagt Alexander Cocev, Projektleiter Prozessdatenmanagement bei CSP. (CSP: ra)

eingetragen: 30.08.16
Home & Newsletterlauf: 29.09.16

CSP: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Datenschutz erfordert technische Präzision

    Moderne Unternehmensarchitekturen stellen hohe Anforderungen an eine Consent Management Platform (CMP). Nur mit tiefer technischer Integration lassen sich Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit effektiv umsetzen - das zeigen aktuelle Entwicklungen in Regulatorik und Praxis. Die Zeiten einfacher Cookie-Banner sind vorbei: In modernen Unternehmensumgebungen muss eine Consent Management Platform mehr leisten als die bloße Einholung einer Zustimmung.

  • Bewertung der Kreditwürdigkeit

    Wer in Anleihen investieren möchte, sollte die Unterschiede zwischen Staats- und Unternehmensanleihen kennen. Beide bieten Chancen aber auch unterschiedliche Risiken. Dieser Artikel zeigt, worauf es bei der Einschätzung von Bonität, Rendite und Sicherheit ankommt.

  • Compliance-Verstöße: Identitäten im Blindflug

    Rund 40 Prozent der Unternehmen verzichten laut einem aktuellen Bericht noch immer auf moderne Identity-Governance- und Administration-Lösungen (IGA). Das ist nicht nur ein organisatorisches Defizit - es ist ein ernstzunehmender Risikofaktor. Denn der Umgang mit digitalen Identitäten ist in vielen Organisationen noch immer ein Flickwerk aus manuellen Abläufen, intransparenten Prozessen und veralteter Technik. Während Cloud-Umgebungen rasant wachsen und Compliance-Anforderungen zunehmen, bleiben zentrale Fragen der Zugriffskontrolle oft ungelöst.

  • So schützen Sie sich vor Anlagebetrug

    Wer im Internet nach lukrativen Geldanlagemöglichkeiten sucht, sollte vorsichtig sein. Oft werden hohe Renditen auch für kleine Anlagebeträge versprochen. Was auf den ersten Blick verlockend klingt, kann Sie schnell um Ihr Geld bringen!

  • Risiko für Wirtschaftlichkeit & Compliance

    Die Begeisterung für KI-Modelle hält ungebrochen an - doch sie hat eine Schattenseite: Systeme wie GPT o3 und o4-mini werden zwar immer leistungsfähiger, halluzinieren aber immer häufiger. Bei Wissensfragen im sogenannten SimpleQA-Benchmark erreichen sie Fehlerquoten von bis zu 79 Prozent - ein alarmierender Wert, der selbst die Entwickler bei OpenAI ratlos zurücklässt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen