Kredite an die Wirtschaft vergeben


Ossig: Bankenpaket der Kommission hilft – politisches Signal bei Bankenabgabe fehlt
Positiv ist, dass die Kommission nun angekündigt hat, zwei wichtige Regelungen der Regulierung der Kapitalanforderungen (CRR) vorzuziehen



"Gesetzgeber und Aufseher haben bislang unter hohem Zeitdruck in der Coronakrise schnell und pragmatisch gehandelt – europäisch wie national", sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, mit Blick auf das Bankenpaket der EU-Kommission.

Ossig führte aus: "Die von EU-Kommissar Valdis Dombrovskis vorgestellten Vorschläge werden zu einer Kapitalentlastung führen. So können sie mit dazu beitragen, dass wir die dringend benötigten Kredite an die Wirtschaft vergeben können. Doch damit die Finanzbranche weiterhin Teil der Lösung sein kann, müssen diese Maßnahmen gezielt ergänzt werden. Nur so bleiben wir flexibel, handlungsfähig und können unsere Kunden unterstützen.

So sollten Zentralbankreserven sofort und ohne Einschränkungen sowie Förderkredite von der Berechnung der Leverage Ratio ausgenommen werden. Nur so ist sicherzustellen, dass Banken in der Lage sind, die Förderkredite des Staates direkt und effizient an die Unternehmen weiterzugeben.

Uns fehlt zudem ein politisches Signal bei der diesjährigen Bankenabgabe: Sie hätte dieses Jahr ausgesetzt werden sollen. Allein mit einer Verschiebung für das Jahr 2020 hätte den Banken in der Eurozone ein zusätzliches Kreditvolumen in Höhe von bis zu 200 Mrd. Euro zur Verfügung gestanden. Dies hätte insbesondere die vier Hauptbeitragszahler des europäischen Abwicklungsfonds SRF deutlich entlastet. Neben den französischen und deutschen Banken sind dies auch die Kreditinstitute aus Italien und Spanien – also aus dem zwei europäischen Ländern, die von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen wurden.

Positiv ist, dass die Kommission nun angekündigt hat, zwei wichtige Regelungen der Regulierung der Kapitalanforderungen (CRR) vorzuziehen: So müssen zum einen Investitionen in Software nicht mehr pauschal vom Eigenkapital abgezogen werden. Hier brauchen wir allerdings schnell eine praktikable Umsetzung.

Und es ist genau richtig die Erleichterungen rund um klein- und mittelständische Unternehmen jetzt vorzunehmen. So haben die Banken auch hier mehr Spielraum, Kredite zu vergeben." (Bankenverband: ra)

eingetragen: 27.05.20
Newsletterlauf: 13.08.20

Bundesverband deutscher Banken: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Hochkompetent, verantwortungsvoll, unabhängig

    Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD), eine seit über 40 Jahren aktive Bürgerrechtsorganisation, hat mit größtem Befremden zur Kenntnis genommen, dass die Bundesregierung bis heute immer noch keine Verlängerung der Amtszeit des amtierenden Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Ulrich Kelber in Aussicht gestellt hat.

  • VdK-Präsidentin: "Riester-Rente ist gescheitert"

    Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine Sparkassen-Klausel zu Riester-Abschlusskosten für unwirksam erklärt. Die Bank hatte Sparerinnen und Sparer nicht über alle Kosten des Riester-Vertrags informiert und dann zu Beginn der Auszahlphase einen Nachschlag verlangt.

  • Gesetzliche Verpflichtung zu Barrierefreiheit

    Zur Anhörung zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele: "Gerne erinnere ich das Bundesjustizministerium (BMJ) an den gemeinsamen Plan im Koalitionsvertrag, das Allgemeine Gleichstellungsgesetz umfassend zu novellieren. Hier müssen endlich klare gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die privaten Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zur Barrierefreiheit verpflichten. Trotz Absichtserklärungen und Ankündigungen hat das für das AGG zuständige Bundesjustizministerium bisher nichts vorgelegt."

  • Gesammelte Kommentare zur US "AI Executive Order"

    Am 30. Oktober 2023 hat US-Präsident Joe Biden die "AI Executive Order" erlassen. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse der Verordnung auf einen Blick.

  • Regulierung von Foundation Models

    Zur Debatte über eine mögliche Verzögerung beim EU AI Act, mit dem die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Europa reguliert werden soll, erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst: "Der AI Act ist die wohl wichtigste Entscheidung, die Europäisches Parlament und Kommission derzeit auf der Agenda haben."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen