
Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie
Der zweijährige Aufschub bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD Reporting) ist eine bemerkenswerte Änderung im Kern des Omnibus-Entwurfs
Unternehmen sollten diese Änderungen und ihre Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit sorgfältig prüfen
Die Europäische Kommission hat am 26.02.25 mit der Omnibus-Richtlinie ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt. Stefan Premer, Principal Sustainability Consultant - Global Lead Climate Strategy bei Sphera, Anbieterin von Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, erläutert unten seine Sicht zu diesen Vorschlägen.
"Mit dem jetzt veröffentlichten Entwurf bieten die Nachhaltigkeitsvorschriften der EU weiterhin einen Rahmen für einen langfristigen Geschäftserfolg, der die Einhaltung der Vorschriften mit der Möglichkeit zur Verbesserung der Unternehmensleistung in Einklang bringt. Zwar wurden Anpassungen an den Vorschriften vorgenommen, doch das grundlegende Ziel bleibt bestehen: die Einbettung der Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie, um die Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Der zweijährige Aufschub bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD Reporting) ist eine bemerkenswerte Änderung im Kern des Omnibus-Entwurfs. Dadurch erhalten die Unternehmen mehr Zeit, sich vorzubereiten und die Nachhaltigkeitsberichterstattung ordnungsgemäß einzurichten. So können sie Nachhaltigkeitspraktiken entwickeln, die einen größeren geschäftlichen Nutzen aus der Einhaltung der Vorschriften ziehen. Die CSRD-Anforderungen erstrecken sich über die gesamte Lieferkette. Selbst Zulieferer, die die 50-Millionen-Umsatzschwelle nicht überschreiten, müssen die CSRD-KPIs an die größeren, direkt betroffenen Unternehmen melden.
Unternehmen sollten diese Änderungen und ihre Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit sorgfältig prüfen. Eine Verringerung der regulatorischen Anforderungen bedeutet nicht, dass der Nachhaltigkeit weniger Bedeutung beigemessen wird. Investoren, Kunden und andere wichtige Stakeholder erwarten weiterhin ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit. Die Unternehmen sollten einen strategischen, gezielten Ansatz verfolgen, um diese Anpassungen zu umzusetzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt ihrer langfristigen Ziele steht.
Obwohl einige Anforderungen an die Berichterstattung über die Lieferkette angepasst wurden, werden die europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) auch weiterhin den Goldstandard für Nachhaltigkeits-KPIs definieren. Diese Standards bieten einen Maßstab für bewährte Verfahren und helfen den Unternehmen, sich an heutige und zukünftige Erwartungen anzupassen und einen proaktiven Ansatz für Nachhaltigkeit zu verfolgen." (Sphera: ra)
eingetragen: 28.02.25
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