Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie


"Digitale Hinweisgebersysteme sind ein effizientes Frühwarnsystem"
EU-Whistleblower-Richtlinie "rechtssicher und praktikabel" umsetzen: EQS Group AG begrüßt klare Positionierung der Ampel-Koalition



Whistleblower, die in Deutschland auf Missstände hinweisen, müssen bald keine Repressalien mehr befürchten. SPD, Die Grünen und FDP haben sich darauf verständigt, die EU-Whistleblower-Richtlinie "rechtssicher und praktikabel" umzusetzen, laut Koalitionsvertrag ("Fortschritt wagen") wollen sie dabei auch über die Mindestanforderungen der EU-Direktive 2019/1937 hinausgehen. Die EQS Group AG, Marktführer für Hinweisgebersysteme in Europa, begrüßt diese klare Positionierung der Ampel-Koalition, die den Hinweisgebenden Schutz und Rechtssicherheit bietet.

"Wir freuen uns, dass das lange Warten auf ein nationales Whistleblower-Gesetz damit bald ein Ende hat. Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir nämlich, dass auch auf Seiten der Unternehmen große Unsicherheit besteht, denn Hinweisgebende können sich bereits mit Ablauf der Umsetzungsfrist auf die EU-Richtlinie und deren Schutz berufen", sagt Achim Weick, Gründer und CEO der EQS Group. Hintergrund: Bis zum 17. Dezember 2021 müssen die EU-Staaten ein nationales Gesetz zum Hinweisgebeschutz eingeführt haben, bisher ist dies jedoch nur in Dänemark und Schweden der Fall.

Das deutsche Whistleblower-Gesetz soll laut Koalitionsvertrag nicht nur bei Hinweisen auf Verstöße gegen EU-Recht schützen, sondern auch bei Meldungen "von erheblichen Verstößen gegen Vorschriften oder sonstigem erheblichen Fehlverhalten, dessen Aufdeckung im besonderen öffentlichen Interesse liegt". "Es ist ein wichtiger Schritt für mehr Integrität in der Wirtschaft, dass das Gesetz auch auf nationale Sachverhalte ausgeweitet wird, beispielsweise den Arbeitnehmerschutz oder - ganz aktuell angesichts der Covid-19-Pandemie - den Infektionsschutz", erklärt Achim Weick.

Der "Whistleblowing Report 2021", eine internationale Studie, die die Fachhochschule Graubünden in Kooperation mit der EQS Group erstellt hat, zeigt, dass jedes dritte Unternehmen in Deutschland im Jahr 2020 von illegalem und unethischem Verhalten betroffen war; den dadurch entstandenen finanziellen Schaden bezifferte gut ein Viertel der Gesellschaften mit mehr als 100.000 Euro. Erfreulich jedoch: Mit einem Meldekanal, der zu den zentralen Anforderungen der EU-Richtlinie gehört, konnten fast 40 Prozent der Unternehmen über 80 Prozent des finanziellen Gesamtschadens aufdecken.

Bisher ist laut der Studie jedoch nur jedes siebte Unternehmen vollständig auf die neue EU-Regulierung vorbereitet - hier besteht damit dringender Handlungsbedarf. "Digitale Hinweisgebersysteme, die sich mittlerweile als Best Practice etabliert haben, sind ein effizientes Frühwarnsystem, um Risiken zu erkennen und Schaden abzuwenden. Dabei sollte auch anonymes Melden ermöglicht werden, denn ansonsten besteht die Gefahr, dass wichtige Hinweise auf Rechtsverstöße die Verantwortlichen gar nicht oder nur mit deutlicher Verzögerung erreichen", so die Empfehlung von Marcus Sultzer, Mitglied des Vorstands der EQS Group. (EQS Group: ra)

eingetragen: 06.12.21
Newsletterlauf: 22.02.22

EQS Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Politik auf EU-Ebene gefordert

    Der Digitalverband Bitkom plädiert vor der Konstituierung der neuen EU-Kommission für ein Umdenken in der europäischen Verbraucherpolitik. In den letzten Jahren wurde eine kaum überschaubare Vielzahl neuer Regeln wie Datenschutz-Grundverordnung, Digital Markets Act, Data Act, AI Act oder dem Digital Services Act und diverse Verbraucherrechtsrichtlinien erlassen.

  • Quantum-Sicherheit beginnt jetzt

    Die Veröffentlichung der Post-Quantum-Standards durch das NIST markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Absicherung der digitalen Zukunft. Bislang befanden sich Entwickler und Sicherheitsteams in einer abwartenden Position, doch mit der Finalisierung dieser Standards beginnt nun der Weg zur Quantum-Sicherheit.

  • NIS2-Umsetzung & Null-Toleranz-Strategie

    148 Milliarden Schaden im vergangenen Jahr - und längst noch kein Ende in Sicht: Die Bedrohungslage ist und bleibt prekär. Zudem sorgen Digitalisierung, Cloud und KI für neue Angriffsflächen und eröffnen den Hackern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Dies zeigt auch die jüngste Lünendonk-Studie. Der zu Folge hakt es insbesondere bei der E-Mail-Sicherheit und dem Schwachstellenmanagement. Trotz einer anhaltend massiven Bedrohungslage hat rund ein Drittel der Unternehmen keinen Überblick über den tatsächlichen Cybersecurity-Status.

  • Herausforderungen und Chancen der NIS-2-Direktive

    Mit der bevorstehenden Frist zur Umsetzung der NIS-2-Direktive stehen viele Unternehmen vor einer bedeutenden Herausforderung. Unsere Beobachtungen zeigen, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben werden, die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Dies liegt vor allem daran, dass das Thema zu lange vernachlässigt wurde.

  • NIS-2-Richtlinien treten bald in Kraft

    Die NIS-2-Richtlinien treten in wenigen Monaten in Kraft und sind derzeit in aller Munde. Die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen zu diesem Thema unterstreichen nicht nur dessen Bedeutung, sondern zeigen auf, dass es noch viel Informationsbedarf bei Verantwortlichen und Entscheidern gibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen