Verbraucherschutzrechte auf dem Prüftstand
Bayern kritisiert Vorschläge der schwedischen Ratspräsidentschaft zur Novellierung der Verbraucherrechterichtlinie als unausgegoren
Müller: "Beim Verbraucherschutz in Europa nicht über das Ziel hinausschießen"
(18.09.09) - Bayerns Europaministerin Emilia Müller hat die aktuellen Vorschläge der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft zur Novellierung der EU-Verbraucherrechterichtlinie als "unausgegoren" kritisiert. Staatsministerin Müller sagte: "Wir wollen eine Stärkung der Verbraucherschutzrechte mit Augenmaß. Überzogene Schutzbestimmungen nützen niemandem. Weitere Verbesserungen im europäischen Verbraucherschutz dürfen nicht über das Ziel hinausschießen. Wenn die schwedische Ratspräsidentschaft jetzt für Käufer eine Gewährleistungsfrist von zehn Jahren vorschlägt, so ist das für viele mittelständische Unternehmen nicht tragbar. Diese Frist ist zu lang."
In Brüssel werde derzeit, so Müller, über eine Novellierung der Europäischen Verbraucherrechterichtlinie beraten. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft habe unter anderem vorgeschlagen, Käuferrechte an zwei Stellen zu erweitern. Zum einen solle dem Käufer die Möglichkeit eingeräumt werden, innerhalb einer Frist von 15 Tagen ohne die Notwendigkeit einer vorherigen Nachbesserung oder Ersatzlieferung vom Vertrag zurückzutreten, wenn er eine mangelhafte Leistung erhalten habe.
Daneben werde eine zehnjährige Gewährleistungsfrist für Produkte vorgeschlagen, die ihren Zweck nicht erfüllen.
Europaministerin Müller erklärte: "Verbraucherschutz ist kein Selbstzweck. Die beiden schwedischen Vorschläge sind für die Wirtschaft mit unzumutbaren Unwägbarkeiten verbunden. Am Ende verliert dabei auch der Verbraucher, wenn er unkalkulierbare Risiken für Unternehmen mit höheren Preisen bezahlen muss. Bayern wird sich in der weiteren Diskussion über diemVerbraucherrechterichtlinie für einen effektiven und zugleich von Vernunft und Augenmaß geprägten Verbraucherschutz einsetzen." (Bayerische Staatskanzlei: ra)
Meldungen: Markt-Nachrichten
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Massiver Datenschutzverstoß
Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.
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Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten
Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.
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Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.
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Organisierte Kriminalität ist transnational
"Die Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und Betätigungsfelder. Damit ist und bleibt das Bedrohungs- und Schadenspotential, das von Organisierter Kriminalität ausgeht, unverändert hoch", so BKA-Präsident Holger Münch bei der heutigen Pressekonferenz im BKA-Wiesbaden zur Vorstellung des Lagebildes Organisierte Kriminalität 2017. Die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität liegt auf unverändert hohem Niveau: 2017 wurden 572 OK-Verfahren registriert (2016: 563). Rund 1/3 der OK-Gruppierungen ist im Bereich der Rauschgiftkriminalität (36,2 Prozent) aktiv. Damit ist und bleibt Drogenhandel das Hauptbetätigungsfeld von OK-Gruppierungen, gefolgt von Eigentumskriminalität (16,4 Prozent). An dritter Stelle findet sich Wirtschaftskriminalität (11,0 Prozent). Der polizeilich erfasste Schaden lag 2017 bei rund 210 Millionen Euro (2016: rund 1 Mrd. Euro).
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Finanzermittlungen der Ermittlungsbehörden
Der FIU-Jahresbericht für das Jahr 2016 verzeichnet mit rund 40 Prozent die höchste Steigerungsrate an Geldwäscheverdachtsmeldungen innerhalb der letzten 15 Jahre. Insgesamt 40.690 (2015: 29.108) Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz wurden an die FIU übermittelt, der Großteil davon von den Kreditinstituten. Mit 38 Prozent (2015: 32 Prozent) sind die meisten Bezüge zum Deliktsbereich Betrug festgestellt worden. Darunter fallen zum Beispiel auch der Warenbetrug über das Internet und der CEO-Fraud. Durch die Erkenntnisse, die direkt aus den Verdachtsmeldungen gewonnen werden konnten und den anschließenden verfahrensunabhängigen Finanzermittlungen stellten die Ermittlungsbehörden insgesamt Vermögenswerte von rund 69, 8 Millionen Euro sicher. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.