Unterstützung der Pressefreiheit
Whistleblower-Schutz: Piratenpartei hilft Wikileaks
Wolfgang Dudda: "Es werden alle technischen Register gezogen, um Wikileaks mundtot zu machen"
(07.12.10) - In einer spontanen Aktion hat die Piratenpartei Deutschlands wie ihre schweizerische Schwester dafür gesorgt, dass die Erreichbarkeit der umstrittenen Plattform "WikiLeaks" erreichbar bleibt. Unter einer Subdomain der deutschen Piratenpartei-URL ist WikiLeaks nun im Internet verfügbar. Die Piratenpartei Schweiz hatte zuvor angekündigt, dass sie für WikiLeaks die Domain wikileaks.ch registriert habe.
Das Whistleblower-Portal des Betreibers Julian Assange hatte Hunderttausende diplomatische Berichte von US-Botschaften veröffentlicht und damit - wie in den Medien einhellig konstatiert - die "Arroganz" einer Weltmacht nicht nur enttarnt, sondern deren unbändigen Zorn heraufbeschworen.
So steht WikiLeaks derzeit unter starkem Druck der US-Administration, die laut Insider-Erkenntnissen Provider und Bezahldienste erfolgreich nötigen soll, die Zusammenarbeit mit WikiLeaks abzubrechen, um damit die Plattform, die sich der Transparenz verschrieben hat, sowohl physisch als auch finanziell auszutrocknen. Auch sogenannte Distributed Denial of Service-Attacke (DDoS)-Angriffe auf WikiLeaks-URLs sollen von den US-Behörden lanciert worden seien.
Die Piratenpartei wertet ihre Haltung als Unterstützung der Pressefreiheit und als "Whistleblower"-Schutz.
"Im Moment findet ein Cyberkrieg statt", meint Wolfgang Dudda, im Vorstand der Piratenpartei Deutschlands. "Es werden alle technischen Register gezogen, um WikiLeaks mundtot zu machen. Als Partei der Bürgerrechte kann die Piratenpartei nicht einfach zusehen. Entsprechend haben wir dafür gesorgt, dass WikiLeaks auch über uns erreichbar bleibt. Wer seine Moral verlegt hat, der muss deswegen nicht WikiLeaks
unauffindbar machen."
WikiLeaks 2006 wurde nach eigener Darstellung von chinesischen Dissidenten, Journalisten, Mathematikern und Technikern von Startup-Unternehmen aus den USA, Taiwan, Europa, Australien und Südafrika gegründet. Deren Namen werden aber anonym gehalten. Der Name des Portals soll offensichtlich an Wikipedia erinnern. WikiLeaks ist jedoch kein Projekt der Wikimedia Foundation.
Mehr zu WikiLeaks finden Sie auch auf Wikipedia.de.
(Piratenpartei: ra)
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