Überziehungskredite: Im Durchschnitt zahlen Kunden mehr als 11 Prozent Zinsen Stiftung Warentest kritisiert "Abzockerbanken": Dispozinsen sind immer noch unverschämt hoch
(21.02.11) - Das Überziehen des Girokontos bleibt in Deutschland sehr teuer, im Durchschnitt zahlen Kunden mehr als 11 Prozent Zinsen. Nach der Kritik der Stiftung Warentest vor sechs Monaten haben einige Banken die Dispozinsen zwar gesenkt, andere aber auch angehoben. Weiterhin sind die von den Banken gewählten Klauseln zur Anpassung des Dispokreditzinses nicht immer nachvollziehbar. Zehn dieser Banken hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) jetzt abgemahnt.
Am kräftigsten kassiert die Verbands-Sparkasse Wesel bei zwei Kontomodellen mit 15 Prozent, gefolgt von der Sparkasse Münden mit 14,75 Prozent und der Targobank mit 14,70 Prozent für ihre Extra- und Classic-Konten. Das ergab eine erneute Stichprobe von 104 Banken der Zeitschrift Finanztest.
Akzeptable Dispozinsen liegen derzeit unter 10 Prozent. Das schafft nur knapp die Hälfte der getesteten Banken, darunter weit vorn die PSD Banken und Direktbanken wie Deutsche Skatbank mit 6 Prozent und die DAB Bank mit 6,95 Prozent. Von Abzockerbanken spricht Finanztest, wenn der Dispo mindestens 13 Prozent beträgt.
Die Volksbank Mittelhessen hat als einzige Bank ihren Dispo so gesenkt, dass sie den Sprung vom hinteren Tabellenplatz in das obere Drittel schaffte: Sie verlangt jetzt 9,5 Prozent statt vorher 13 Prozent. 13 Banken haben hingegen die Zinsen seit dem letzten Test sogar angehoben, darunter die Postbank und die Hamburger Sparkasse.
Finanztest kritisiert, dass die meisten Banken in einer Zeit, in der sie selbst kaum Zinsen zahlen müssen, mit den Dispozinsen Millionen Euro an ihren Kunden verdienen.
Finanztest hat auch analysiert, nach welchen Regeln die Banken die Dispozinsen anpassen. Rund die Hälfte der untersuchten Banken verwendet Regeln, die für den Kunden nicht nachvollziehbar sind. Dies ist der Grund für die Abmahnungen des vzbv.
Der ausführliche Test Dispozinsen ist in der März-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de/dispo veröffentlicht. (Stiftung Warentest: ra)
Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.
Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.
Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.
Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.
Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen