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Bibliotheken und Archive fordern Reform


Julia Reda von der Piratenpartei ist zur Berichterstatterin für Evaluation der EU-Urheberrechts-Richtlinie ernannt werden
Aktuelles Urheberrechtssystem ist für Transformation nicht gerüstet

(08.12.14) - Die Europaabgeordnete der Piratenpartei, Julia Reda, ist Berichterstatterin des europäischen Parlaments für die Evaluierung der Urheberrechtsrichtlinie von 2001 ("InfoSoc-Richtlinie"). Diese Evaluierung ist ein vorbereitender Schritt des Parlaments zur kommenden Reform, mit der das europäische Urheberrecht modernisiert werden soll. Im Rahmen ihrer Arbeit lud Julia Reda gemeinsam mit Josef Weidenholzer, MdEP (S&D-Fraktion), zur Debatte unter dem Titel "Das Kulturerbe im digitalen Europa" ein.

"Diese Diskussion hat anschaulich die widersinnigen rechtlichen Hürden aufgezeigt, mit denen Bibliotheken und andere Institutionen zu kämpfen haben, um ihre gesellschaftlichen Aufgaben auch im digitalen Zeitalter wahrzunehmen", so Reda.

"Derzeit wird das volle Potenzial des Internets nicht ausgeschöpft. Die Möglichkeiten, Inhalte zu teilen und wiederzuverwenden, werden durch überholte Regeln mit zu vielen Hindernissen erschwert", ergänzt Weidenholzer. Vor allem die geladenen Vertreter der Bibliotheken und Archive drängten in der gut besuchten Debatte auf eine auch in ihren Augen dringend notwendige EU-Urheberrechtsreform.

"Wir befinden uns inmitten des wesentlichsten Umbruchs seit der Erfindung des Buchdrucks. Unser aktuelles Urheberrechtssystem ist für diese Transformation aber nicht gerüstet. Europa braucht ein Urheberrecht, das universellen Zugang zu unseren Kulturgütern ermöglicht", forderte Paul Keller vom holländischen Wissensgesellschafts-Thinktank Kennisland.

Dr. Harald Müller von der internationalen Dachorganisation der Bibliotheksverbände IFLA verlieh der Forderung mit einem Beispiel Nachdruck. Während Bücher heutzutage über nationale Grenzen hinweg zwischen Bibliotheken ausgetauscht würden, sei dies bei digitalen Werken oft unmöglich: "Ein E-Book, das für die Bibliothek in Straßburg lizenziert wurde, ist in Freiburg nicht verfügbar." Man fühle sich ausgerechnet bei digitalen Werken "ins Mittelalter zurückversetzt", so Müller.

Dimitar Dimitrov von Wikimedia berichtete aus dem Publikum von rechtlichen Problemen, jahrhundertealte Briefe, aber auch zeitgenössische Fotos von öffentlichen Gebäuden in der Enzyklopädie Wikipedia zugänglich zu machen.

Laut der Vorgabe von Kommissionspräsident Juncker soll die Kommission in den ersten sechs Monaten der neuen Legislaturperiode einen Entwurf für eine Urheberrechtsreform vorlegen. Der zuständige Digitalkommissar Günther Oettinger hatte zuletzt offen gelassen, ob er ein einheitliches europäisches Urheberrecht in Form einer Verordnung anstrebe oder ob die Reform in Form einer nationalstaatlich umzusetzenden Richtlinie erfolgen werde. (Piratenpartei: ra)


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