Legale Musikangebote stärker nachgefragt


Urheberrechtsverletzungen: Etwa jeder vierte Internetnutzer hat Erfahrung mit illegalen Downloads
69 Prozent der Internetnutzer haben nach eigener Aussage noch nie Raubkopien von Musik, Filmen oder auch Software heruntergeladen

(03.05.12) - Im Internet ist ein allmählicher Trend zur Nutzung legaler Musik- und Videoangebote erkennbar. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom hervor. So sagen aktuell 14 Prozent der Onliner, sie nutzten mehr legale Gratisangebote als vor einem Jahr. 4 Prozent nutzen mehr kostenpflichtige Angebote. Dagegen nutzt nur 1 Prozent nach eigener Aussage mehr Raubkopien als vor einem Jahr.

"Der Trend zu mehr legalen Musikstücken und Videos festigt sich nach und nach", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf anlässlich des "Tages des geistigen Eigentums", der morgen begangen wird. "In den vergangenen Jahren hat der kommerzielle Download-Markt deutlich zugelegt. Zunehmend günstigere Angebote, gerade bei Songs, haben dazu beigetragen. Auch die Zahl legaler Gratis-Angebote wächst, zum Teil durch Nutzer-Inhalte auf großen Online-Plattformen."

69 Prozent der Internetnutzer haben nach eigener Aussage noch nie Raubkopien von Musik, Filmen oder auch Software heruntergeladen. 12 Prozent geben offen zu, selbst schon illegale Downloads gemacht zu haben, wobei die meisten nach eigenem Bekunden heute keine Raubkopien mehr herunterladen. Dabei gibt es eine Dunkelziffer von 16 Prozent, die auf die Frage nach eigenen Piraterieakten antworten, das "bleibe ihr Geheimnis". Weitere 2 Prozent machten keine Angaben. Laut Bitkom kann man davon ausgehen, dass etwa jeder vierte Internetnutzer schon wissentlich illegale Downloads gemacht hat. Doch eine Mehrheit der Deutschen habe ein Bewusstsein für das Interesse von Urhebern, ihr geistiges Eigentum zu schützen.

Mit Blick auf die aktuellen Debatten um das Urheberrecht sagte Kempf: "Wir müssen dafür sorgen, dass Kulturangebote in den neuen Medien sicher, bequem und zu fairen Konditionen nutzbar sind. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben rund um das Internet. Dafür müssen wir Instrumente wie Geräteabgaben oder pauschale Gebühren, die in der digitalen Welt nicht funktionieren, auf den Prüfstand stellen. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Kulturschaffende für ihre Anstrengungen weiterhin finanzielle Anreize haben. Sonst verarmt unsere kulturelle Landschaft. Nur weil ein Download immateriell ist, ist er noch lange nicht wertlos. Alles umsonst – das wird auch mit viel Phantasie keine echte Perspektive sein."

Zur Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Erhebung des Instituts Aris im Auftrag des Hightech-Verbandes Bitkom. Dabei wurden im April 2012 mehr als 1.300 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt, darunter über 1.000 Internetnutzer. (Bitkom: ra)

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Meldungen: Studien

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    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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