Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung umsetzen
Lösungen für die Vorratsspeicherung müssen Funktionen aufweisen, die weit über das reine Speichern hinausgehen
"HP Data Retention and Guardian Online" (Dragon) bietet Netzbetreibern neue Funktionen für die Vorratsdatenspeicherung
(18.04.08) – Hewlett-Packard (HP) hat ihre Lösung für die Aufbewahrung von Verbindungsdaten mit neuen Funktionen ausgestattet. Mit der aktuellen Version von "HP Data Retention and Guardian Online" (Dragon) können die Betreiber von Telekommunikationsnetzen und Service Provider jetzt noch besser die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Sie sind dazu verpflichtet, für einen bestimmten Zeitraum Verbindungsdaten von Telefonaten, Messaging- und Internet-Kommunikation zu sammeln und zu speichern.
Eine Reihe von Software-Erweiterungen sorgt nun dafür, dass zusätzliche spezifische Funktionen bereitstehen, die zum einen von Kunden angefragt werden und zum anderen aufgrund neuer Gesetze erforderlich sind.
Dazu zählen:
>> Integration mit Systemen, die das legale Abhören durch Ermittlungsbehörden ermöglichen: Mit Hilfe neuer Funktionen für das Frontend lassen sich Anfragen zu gespeicherten Verbindungsdaten und zu legalen Abhöraktionen besser verwalten.
>> Größere Flexibilität bei der Konfiguration: Damit können multinationale Unternehmen, mobile virtuelle Netzwerkbetreiber (MVNO) und Outsourcing Provider komplexe geschäftliche und gesetzliche Anfragen besser bedienen.
>> Linux-Unterstützung: Durch den Einsatz von Red Hat Enterprise Linux auf HP BladeSystem Servern können Netzbetreiber und Provider auch in kleineren Umgebungen mit Dragon wirtschaftlich arbeiten.
>> Grid Storage-Fähigkeit: Damit lassen sich als Alternative zu einer relationalen Datenbank hoch skalierbare und kostengünstige Speicherkapazitäten einrichten.
>> Zusätzliche Funktionen für die Datenintegrität, die den Datenschutz noch weiter optimieren: Damit ist HP Dragon jetzt in der Lage, Veränderungen im Logging- und Auditing-Bereich sowie Änderungsversuche aufzuspüren. Wird eine Kontroll-Regel verletzt, generiert das System einen Alarm.
Europäische Netzbetreiber unternehmen gerade die nötigen Schritte, um mit der Gesetzgebung in ihren jeweiligen Ländern konform zu gehen", sagt Mike Davis, Senior Analyst bei Ovum. "Die entsprechenden Installationen können sehr komplex sein, insbesondere wenn ein Betreiber in mehreren Ländern tätig ist. Die Lösungen für die Vorratsspeicherung müssen deshalb Funktionen aufweisen, die weit über das reine Speichern hinausgehen."
Leistung in neun Benchmark-Tests unter Beweis gestellt
Aktuelle Benchmark-Tests sollen nach Angabe von Hewlett-Packard die schnellen Antwortzeiten bei Anfragen und die beständige Leistung auch unter starker Arbeitslast belegen. Bei einer Datenbank mit 20 Milliarden CDRs (Call Detail Records), dies entspricht bei einem Netzbetreiber durchschnittlicher Größe in etwa dem Datenaufkommen in sechs Monaten, erreichte HP Dragon konsistente Antwortzeiten von 50 Sekunden. Bei einem Test unter einer besonders hohen Belastung von über 100 gleichzeitig eingehenden Anfragen, lag die Antwortzeit durchgängig bei unter fünf Minuten. Dabei blieb die Leistung konsistent, unabhängig davon, welcher Grad an Verschlüsselung und Komprimierung gewählt wurde.
Enge Kooperation mit Standardisierungsorgan ETSI
HP ist stimmberechtigtes Mitglied in zwei technischen Komitees des European Telecommunications Standards Institute (ETSI), die sich mit dem Umgang gespeicherter Verbindungsdaten befassen. In dieser Eigenschaft arbeitet HP an der Definition wichtiger Standards für den Umgang mit solchen Daten und für die Integration der entsprechenden Speichersysteme der Netzbetreiber mit denen der Strafverfolgungsbehörden.
Mit Hilfe solcher Standards können Netzbetreiber ihre Kosten senken, denn sie brauchen weniger Mitarbeiter, um die Anfragen nach Verbindungsdaten zu bearbeiten. Sobald die neuen Standards festgeschrieben sind, wird HP die entsprechenden Funktionen in Dragon integrieren.
(Hewlett-Packard: ra)
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