Linke will Rente mit 67 stoppen
Linke: Völlig zu Recht würden 77 Prozent der Menschen die Rente erst ab 67 als eine verdeckte Rentenkürzung empfinden
Allein im Januar könnten bis zu 35.000 Menschen von den Rentenkürzungen betroffen sein
(02.02.12) - Die Fraktion Die Linke unternimmt erneut einen Vorstoß, um die Rente mit 67 auszusetzen. In einem Antrag (17/8380) verlangt sie, die Rente mit 67 sofort auszusetzen, weil die Einschnitte für die Rentner erheblich seien. Angesichts der Arbeitsmarktlage würden auch Befürworter der Rente mit 67 die Ansicht vertreten, dass sie derzeit so nicht umgesetzt werden darf, schreiben die Abgeordneten.
Es sei fünf nach zwölf. Allein im Januar könnten bis zu 35.000 Menschen von den Rentenkürzungen betroffen sein. Während die zusätzlichen Abschläge in diesem Monat noch bei 0,3 Prozent liegen, würden sie bis März bereits auf 0,9 Prozent steigen.
Nicht einmal 10 Prozent der 64-Jährigen hätten jedoch noch eine sozialversicherungspflichtige Vollzeitstelle, rechnen die Abgeordneten vor. Deshalb sei die Rente mit 67 eine sozial ungerechte Rentenkürzung.
Die Linke sagt:
"Völlig zu Recht empfinden 77 Prozent der Menschen die Rente erst ab 67 als eine verdeckte Rentenkürzung. Und eine klare Mehrheit lehnt die Rente erst ab 67 vollständig ab. Bereits heute geht rund die Hälfte der Menschen vorzeitig in Rente. Die Abschläge kürzen ihre Rente dabei durchschnittlich um 113 Euro monatlich. Auch dies verdeutlicht: Höhere Abschläge und späterer Renteneintritt sind sozial ungerecht.
Die Einschnitte für die Rentnerinnen und Rentner sind erheblich. Auch ohne die Rente erst ab 67 müssten die Beschäftigten in diesem Jahr keinen höheren Rentenbeitrag zahlen. Und selbst in 20 Jahren würden die Beiträge für Durchschnittsverdienende bei der Beibehaltung der Regelaltersgrenze ab 65 Jahren nur um 6,76 Euro pro Monat steigen."
(Deutscher Bundestag: ra)
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