Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Mittelstand stellt sich auf Basel III ein


Basel III-Compliance: Die Eigenkapitalvorschriften nach Basel III schreiben vor, dass Kreditinstitute für Unternehmenskredite zukünftig mehr und besseres Eigenkapital zur Absicherung eines Kreditausfalls zurücklegen müssen
Unter dem Stichwort "Bankenunabhängige Unternehmensfinanzierung" haben sich alternative Formen der Finanzierung etabliert, die gerade für den Mittelstand besonders interessant sind

(17.04.13) - Die G20 einigten sich nach der globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008 auf eine strengere Regulierung der Kreditinstitute. Ein Schritt hierzu ist das Konzept Basel III, das zum Ziel hat, das grundsätzlich leistungsfähige Finanzsystem zu verbessern, um das Risiko neuer Krisen zu begrenzen. Auch soll der Steuerzahler vor den Folgen von Bankenkrisen geschützt werden. Darauf weist Imap jetzt hin.

Die Bundesregierung war vorgeprescht und plant, Basel III bereits 2013 einzuführen, die Banken sind für eine Verschiebung, Großbritannien denkt gar an eine Lockerung der Kapitalregelungen für ihre Institute, um der Wirtschaftsflaute zu begegnen.
Die geänderten Regelungen sind an die Kreditinstitute gerichtet, werden sich aber auch auf die Unternehmensfinanzierung auswirken.

Folgen für die Unternehmensfinanzierung
Die gesteigerten Liquiditätsvorschriften für die Banken können bei einer restriktiveren und teureren Kreditvergabe die langfristige Finanzierung der Unternehmen belasten. Eine neue Herausforderung für Deutschland, wo die Langfristfinanzierung eine besondere Bedeutung hat. Wer über eine solide Finanzstruktur verfügt, ist auch als Mittelständler weiterhin gut aufgestellt, doch ist dringend zu empfehlen, die eigene Finanzierung auf Nachhaltigkeit zu überprüfen.

Schränkt die Bank die langfristige Finanzierung ein, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, diese durch aufeinanderfolgende kurzfristige Kredite zu decken, wobei die Risiken durch die Anschlussfinanzierung steigen.

Die Eigenkapitalvorschriften nach Basel III schreiben vor, dass Kreditinstitute für Unternehmenskredite zukünftig mehr und besseres Eigenkapital zur Absicherung eines Kreditausfalls zurücklegen müssen. Dies bedeutet, dass Banken, nur um das bisherige Kreditvergabevolumen zu halten, das Eigenkapital aufstocken müssen, insgesamt um rund ein Drittel. Folge ist eine Kostensteigerung.

Rating wird noch wichtiger
Insgesamt wird die neue Regulierung die Bedeutung des Ratings der Kreditnehmer deutlich erhöhen. Es gilt daher verstärkt, das Rating zu optimieren und über eine hohe Eigenkapitalquote sowie werthaltige Sicherheiten zu verfügen. Gerade hier stehen auch mittelständischen Unternehmen alternative Finanzierungsformen zur Verfügung, um diesen Konditionen zu entsprechen oder auch zu entgehen.

Bankenunabhängige Finanzierung sichert Spielraum
Unter dem Stichwort "Bankenunabhängige Unternehmensfinanzierung" haben sich alternative Formen der Finanzierung etabliert, die gerade für den Mittelstand besonders interessant sind, nun verstärkt nach Basel III.

Zwischenformen wie Mezzanine-Finanzierungen haben weltweit ein beachtliches Volumen erreicht, sind aber aufgrund der Kosten, Fristigkeit und Zugangsmöglichkeiten nicht für jeden Mittelständler geeignet. Eine kompetente Beratung kann sicherstellen, dass die komplexen und variantenreichen Möglichkeiten der Vertragsgestaltung die beabsichtigten Ziele auch erfüllen. Zu denken ist hier insbesondere an die Bilanzgestaltungsmöglichkeiten und die Effekte bezüglich des Bankenratings. Aber auch traditionelle Finanzierungsformen wie Leasing und Factoring haben in der Krise zugelegt. (Imap: ra)

Imap: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Invests

  • Cyber-Resilienz stärken

    Verlust sensibler Daten, enormer finanzieller Schaden oder die Störung der öffentlichen Ordnung - Cyberangriffe auf Kritische Infrastrukturen und Finanzinstitute können erhebliche gesellschaftliche Auswirkungen haben. Die Europäische Union hat deshalb die NIS2-Richtlinie und den Digital Operational Resilience Act (DORA) eingeführt, um diese zu minimieren.

  • KI im Arbeitsalltag: Werkzeug, kein Wundermittel

    Knapp 60 Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden nutzen laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom inzwischen KI-basierte Chatbots. Wie gut die Ergebnisse ausfallen, die diese Bots und andere KI-Tools liefern, hängt allerdings wesentlich von der verwendeten Datengrundlage und einem wirklich sinnvollen Einsatzszenario ab.

  • Generationenkonflikt der IT-Security

    Unternehmen sind auf die Dynamik und frischen Ideen der jungen Generation angewiesen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und sich weiterzuentwickeln. Es darf jedoch nicht auf Kosten der IT-Sicherheit gehen. Um diesen Spagat zu meistern, braucht es einen Security-Ansatz, der Platz für Fortschritt schafft, anstatt ihn zu behindern.

  • Ist NIS-2 zu anspruchsvoll?

    Die politische Einigung über das Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie NIS-2 und der Stärkung der Cybersicherheit noch vor der Bundestagswahl ist gescheitert. SPD, Grüne und FDP konnten sich nicht auf zentrale Punkte einigen. Damit bleibt über zwei Jahre nach der Verabschiedung der EU-Richtlinie die dringend notwendige gesetzliche Verschärfung aus. Die Umsetzungsfrist wird weiter überschritten

  • Seit 1. Januar 2025 gilt die E-Rechnungspflicht

    Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen kann plötzlich Rechnungen nicht mehr rechtssicher verschicken. Verzögerte Zahlungen, rechtliche Konsequenzen und möglicherweise ein belastetes Geschäftsverhältnis könnten die Folge sein - und das alles, weil Sie die E-Rechnungspflicht ohne die richtige Software kaum einhalten können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen