Wettbewerbsvorteil Datenschutz


Politik und Wirtschaft setzen auf nachhaltige Datenverarbeitung
BvD, Datenschutzbeauftragte und BMWi sehen Datenschutz als Wachstumsgarant



Der hohe Datenschutzstandard in Deutschland entwickelt sich nach Einschätzung von Experten aus Politik, Wirtschaft und Datenschutz zum Standortvorteil für Unternehmen. In der Wirtschaft gäbe es mittlerweile "einen Wettbewerb für guten Datenschutz", sagte der Vorstandsvorsitzende des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands e.V. (BvD), Thomas Spaeing, auf dem BvD-Verbandstag in Berlin. Dazu trügen auch die Datenschutzbeauftragte in Betrieben und Behörden bei. Sie sicherten Vertrauen für Märkte und Produkte.

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Andrea Voßhoff, hob hervor, "Datenschutz ist ein Qualitätsmerkmal". Die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) schaffe für die Wirtschaft mehr Rechtssicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen.

Voßhoff setzt sich für den Erhalt der Bestellpflicht in Deutschland für betriebliche und behördliche Datenschutzbeauftragte "Eins zu Eins"ein. "Nie waren die Datenschutzbeauftragten so wichtig, wie in dieser schwierigen Übergangszeit" von der alten EU-Richtlinie zur neuen EU-DSGVO. Zugleich schlug Voßhoff ein Förderprogramm "Datenschutz als Wettbewerbsvorteil" vor. Deutschland könne damit ein Signal setzen.

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Dr. Rainer Sontowski, sagte: "Datenschutz ist Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell." Nur eine nachhaltige Datenschutzpolitik könne langfristiges Wachstum gewährleisten. Deutschland sei für Datenschutz als Exportartikel ein Referenzmarkt.

Auch der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), wertet die EU-DSGVO durch die Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens als Chance. "Was die praktische Umsetzung angeht, muss man allerdings sehen", sagte Geschäftsleitungsmitglied Susanne Dehmel.

Lothar Schröder, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, warnte zugleich vor Spielräumen in den neuen Gesetzesregelungen. Er schlug deshalb eine Produkthaftung für Big Data-Auswertungen sowie einen "elektronischen Beipackzettel" vor.

Rund 200 Datenschutzbeauftragte aus ganz Deutschland beraten am Donnerstag auf dem BvD-Verbandstag 2016 über die Bedeutung des Datenschutzes vor dem Hintergrund wachsender digitaler Anwendungen in Wirtschaft, Verkehr und Gesundheit. Der Verbandstag selbst unter dem Motto "Digitalisierung gestalten – Vertrauen schaffen." (BvD: ra)

eingetragen: 25.04.16
Home & Newsletterlauf: 27.05.16

BvD: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • VeR als Taktgeber und Brückenbauer

    Mit mehr als 350 Fachteilnehmenden aus Wirtschaft, Verwaltung, Softwareentwicklung und Politik hat der E-Rechnungs-Gipfel 2025 in Berlin erneut seine Rolle als Leitkongress der deutschen E-Invoicing-Branche unter Beweis gestellt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung standen die ersten Erfahrungen mit der verpflichtenden E-Rechnung im B2B-Bereich, der aktuelle Stand der nationalen und europäischen Regulierung sowie der digitale Lückenschluss von der Bestellung bis zur Bezahlung.

  • Falsches Verständnis von Digitalisierung

    Hunderte Menschen aus ganz Deutschland haben auf einen Aufruf von Digitalcourage reagiert und Informationen über die Verkaufsbedingungen des Deutschlandtickets in ihrer Region eingesendet. Daraus hat Digitalcourage jetzt eine Übersicht erstellt, die zeigt, bei welchen Verkehrsunternehmen das Deutschlandticket möglichst datenschutzfreundlich und ohne App-Zwang erhältlich ist.

  • Lieferkettendaten bereitstellen

    Das auf Lieferkettentransparenz und Nachhaltigkeit spezialisierte Technologieunternehmen Sedex ist ab sofort offizieller Software- und Tool-Partner der Global Reporting Initiative (GRI). Die Auszeichnung bestätigt, dass die Lösungen und Datenmodelle von Sedex Lieferkettendaten bereitstellen, die nach dem international anerkannten GRI-Standards ausgerichtet sind - dem weltweit führenden Rahmenwerk für Nachhaltigkeitsberichterstattung.

  • Aufsichtsbehördliches Trauerspiel

    Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) begrüßt den Beschluss der Datenschutzkonferenz (DSK) vom 16.06.2025, in dem diese Position bezieht zu der weit verbreiteten Praxis, dass sich über Terminvereinbarungen mit Heilberufen deren Dienstleister illegal hochsensible Gesundheitsdaten beschaffen.

  • Grundrechte-Check in der Gesetzgebung

    Am Montag, den 08. September 2025, findet in Kiel die Datenschutz-Sommerakademie zum Thema "Im Alarmmodus: Sicherheit und Datenschutz?" statt. Expertinnen und Experten aus dem Bundesgebiet werden die aktuellen Entwicklungen im Datenschutz diskutieren. Aktuell schnu?rt die Politik neue Sicherheitspakete in Bund und Ländern. Es geht darin auch um zusätzliche Befugnisse zur Überwachung, beispielsweise auf Basis von biometrischer Gesichtserkennung oder verbunden mit dem Einsatz von ku?nstlicher Intelligenz. Das Verhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit gehört zu den klassischen Grundthemen des Datenschutzes. Das Bundesverfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof zeigen in ihren Entscheidungen immer wieder Grenzen auf, wenn der Eingriff in die Grundrechte und Grundfreiheiten überhandnimmt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen