Abzocke am Geldautomaten?
Seit dem 15. Januar 2011 mehr Transparenz am Geldautomaten, aber keine Gebührendeckelung bei allen Instituten
vzbv startet Twitter-Aktion: "Runter mit den Gebühren"
(19.01.11) - Wer seit 15.01.2011 an einem fremden Automaten Geld abhebt, muss vorher erfahren, wie teuer dies ist. "Wir sind gespannt, wie die Institute dies jetzt umsetzen", sagt Manfred Westphal, Leiter Fachbereich Finanzdienstleistungen im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Mehr Transparenz geht dem vzbv nicht weit genug.
"Transparenz ist das eine, die Beendigung der Preiswillkür das andere", fordert Westphal eine angemessene Deckelung der Beträge. Anders als die Privatbanken weigern sich die Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken hartnäckig, die Gebühren nach oben zu begrenzen.
Twitter-Aktion #abgehoben: Runter mit den Gebühren
Um die eklatanten Unterschiede bei den Automatengebühren zu dokumentieren, ruft der vzbv Verbraucher aus ganz Deutschland auf, dem vzbv ihre Erfahrungen über den Kurznachrichtendienst Twitter mittzuteilen: Kurz, prägnant und in weniger als 140 Zeichen.
Versehen mit dem Schlagwort #abgehoben können Verbraucher den Namen des Geldinstituts, den Standort des Automaten und die Höhe der Gebühren schicken und an den Twitter-Kanal des vzbv (@vzbv) adressieren. Wer will, kann auch ein Foto der Gebührenanzeige des Automaten einstellen.
Der vzbv kommentiert die Ergebnisse auf seinem Twitter-Kanal www.twitter.com/vzbv.
Beispiel-Tweet:
#abgehoben: Geldinstitut Hintertupfing Tupfenhausen Tupfenhausenerstraße 5,60 EUR @vzbv
Privatbanken begrenzen die Gebühren auf maximal 1,95 Euro
Am 25.08.2010 waren die Verhandlungen des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) gescheitert, sich auf eine maximale Abhebegebühr zu verständigen. Stattdessen hatten sich die Banken und Sparkassen darauf verständigt, dass den Kunden ab 15. Januar 2011 das Kundenentgelt für eine Fremdabhebung vor dem Geldabheben am Automaten angezeigt werden soll. Ergänzend hatten die Privatbanken angekündigt, die Kosten für die Abhebung für Fremdkunden auf maximal 1,95 Euro begrenzen zu wollen.
Der vzbv befürchtet, dass die Abzocke an den Geldautomaten der Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, die über 80 Prozent ausmachen, weitergeht. Es sei zu erwarten, dass die Angaben an den Automaten sehr uneinheitlich erfolgen werden und es sogar zu unterschiedlichen Entgelten in ein und derselben Stadt kommen könne.
Nur an wenigen Standorten, so etwa in belebten Innenstädten, werde es möglich sein, bei einer überhöhten Gebühr zu einem anderen Betreiber zu wechseln. Hohe Abhebegebühren seien ein lukratives Geschäftsmodell. Den hohen Abhebegebühren stünden tatsächliche Transaktionskosten von weit unter einen Euro gegenüber. (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)
Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief
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