Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Die fünf wichtigsten Auswirkungen von eIDAS 2.0


eIDAS 2.0 zielt darauf ab, die Rechtssicherheit in der EU zu verbessern
Unternehmen sollten die wichtigsten Veränderungen durch die neue EU-Gesetzgebung kennen, um sich und ihr Geschäft an die neuen Herausforderungen anzupassen




Von Ingolf Rauh, Leiter Produkt- und Innovationsmanagement bei Swisscom Trust Services

Starke Identifizierung ist entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und die Gewährleistung sicherer Transaktionen in einer zunehmend digitalen Welt. Die jüngste Überarbeitung der eIDAS-Verordnung durch die EU, mit der digitale ID-Wallets für alle Bürger eingeführt werden, kommt zur rechten Zeit. Diese Überarbeitung, bekannt als eIDAS 2.0, zielt darauf ab, die Einschränkungen der ursprünglichen Verordnung zu überwinden und einen einheitlichen Rahmen für die digitale Identität in ganz Europa zu fördern. Da die politische Landschaft der EU den Schwerpunkt auf die digitale Transformation und die Datensicherheit legt, ist das Verständnis der Auswirkungen von eIDAS 2.0 für Unternehmen im Bereich der digitalen Dienstleistungen wichtiger denn je. Es gibt fünf Wege auf, wie diese Gesetzgebung Unternehmen in der EU beeinflussen wird.

1. Verbesserte Online-Identitätslösungen fördern digitale Dienstleistungen
eIDAS 2.0 schreibt die Ausgabe von eID Wallets an alle Bürger und juristischen Personen vor, um eine nahtlose Online-Authentifizierung für verschiedene digitale Dienste zu ermöglichen. Diese sichere und benutzerfreundliche Methode fördert digitale Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie den Online-Handel, indem sie Authentifizierungsbarrieren abbaut und die Konversionsraten der Kunden erhöht. In den Wallets sollen auch digitale Berechtigungsnachweise wie Führerscheine und Universitätsabschlüsse gespeichert werden.

2. Grenzüberschreitende Anerkennung fördert das internationale Geschäft
Die EU-Wallet ist eine universelle Lösung, die nicht an einen bestimmten Mitgliedstaat gebunden ist. Diese Infrastruktur ermöglicht es Unternehmen, ihre digitalen Dienstleistungen europaweit anzubieten, auch in stark regulierten Branchen wie dem Finanzsektor. Trust Services Provider, die nach mehreren Standards zertifiziert sind, sind gut positioniert, um Unternehmen zu unterstützen, die international expandieren wollen.

3. Vereinfachte Benutzererfahrung, erhöhte Komplexität im Hintergrund
Die EU ID Wallet vereinfacht die Benutzeridentifikation, indem sie mehrere Berechtigungsnachweise in einem einzigen Knotenpunkt zusammenfasst und damit wiederholte, komplexe Prozesse überflüssig macht. Dies verbessert zwar die Benutzerfreundlichkeit, erfordert aber auch, dass Unternehmen sicherstellen, dass ihre digitalen Zertifikate sicher und konform sind, was die Komplexität ihres Geschäftsbetriebs erhöht.

4. Rechtssicherheit mit neuen Herausforderungen
eIDAS 2.0 zielt darauf ab, die Rechtssicherheit in der EU zu verbessern. Gleichzeitig führt die Regulierung zu mehr Komplexität, insbesondere bei elektronischen Signaturen. Die Verordnung umfasst nun fortgeschrittene elektronische Signaturen (AES) neben qualifizierten elektronischen Signaturen (QES). Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Optionen zu verstehen und sich darin zurechtzufinden, da nur die QES den höchsten rechtlichen Status haben, der einer händischen Unterschrift entspricht.

5. Starker Datenschutz gewährleistet Verbrauchervertrauen
eIDAS 2.0 stärkt das Vertrauen der Verbraucher durch die Gewährleistung sicherer elektronischer Identifizierungs- und Transaktionsprozesse. Die robusten Datenschutzmaßnahmen der Verordnung stehen im Einklang mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und ermöglichen es dem Einzelnen, den Umfang der mit Dienstanbietern geteilten Daten zu kontrollieren. Vertrauensdienste sind nun eine kritische Infrastruktur im Rahmen der NIS2-Richtlinie, die hohe Datenschutzstandards gewährleistet.

Förderung digitaler Dienste mit sicheren eID-Lösungen und EU-Integration
Sichere und benutzerfreundliche eID-Lösungen sind entscheidend, um das Geschäft mit digitalen Dienstleistungen anzukurbeln, indem sie Reibungsverluste reduzieren und die Konversionsrate erhöhen. Besonders Trust Services Provider, können Unternehmen bei der Integration verschiedener Identifizierungsmethoden, einschließlich der neuen EU-Wallets, unterstützen. Durch die Bereitstellung erstklassiger integrierter eID-Lösungen können Unternehmen ihr Wachstum und die Kundenzufriedenheit steigern. (Swisscom Trust Services: ra)

eingetragen: 08.07.24
Newsletterlauf: 12.08.24

Swisscom Trust Services: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Nachhaltigkeitsberichtsstandards

    "Wie steht Ihr Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit da?" ? darauf lässt sich zukünftig nicht mehr mit einem "Och, ganz gut" antworten. Die EU-Richtlinie "Corporate Sustainability Reporting Directive" ("Unternehmensnachhaltigkeitsberichtspflicht", CSRD) sollte bis zum 6. Juli 2024 in nationales Gesetz umgesetzt werden. Sie verpflichtet zunächst börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, im Jahr 2025 rückwirkend für 2024 zu berichten. Nicht irgendwie, sondern gemäß der ESRS, der europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards. In den Folgejahren wird es dann auch kleinere und nicht börsennotierte Unternehmen treffen.

  • Gehaltsabrechnungen korrekt erstellen

    Bis zu 80 Prozent der Gehaltsabrechnungen sind nicht korrekt und jedes zweite Unternehmen musste daher bereits Strafen zahlen. Neben finanziellen und rechtlichen Folgen beeinträchtigen fehlerhafte Abrechnungen auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Internationale Teams verstärken diese Problematik weiter, da das Gehaltsmanagement aufgrund unterschiedlicher landesspezifischer Vorschriften noch komplizierter ist.

  • Sanktionen bei Nichteinhaltung

    Am 5. Juli 2024 veröffentlichte die EU den finalen Gesetzestext zur EU-Lieferkettenrichtlinie, die sogenannte Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Nun haben die Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, die CSDDD in nationales Recht umzuwandeln. Betroffen sind Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und einem weltweiten Nettoumsatz über 450 Mio. Euro.

  • Regulierung und Beaufsichtigung von Banken

    Nach der Finanzkrise 2008 war es notwendig, die aufsichtsrechtliche Regulierung der Banken zu verändern. Damit sollte die Finanzstabilität gesichert werden. Seitdem hat sich das europäische Bankensystem als stabil und das Regulierungssystem als wirksam erwiesen, beispielsweise während der Turbulenzen rund um das US-amerikanische Bankensystem im Frühjahr 2023.

  • Prozess zur Zertifizierung des Benutzerzugriffs

    Zugriffs-Zertifizierung beschreibt die unabhängige Prüfung der Zugriffsrechte durch einen Auditor. Dieser untersucht, ob die den Benutzern gewährten Rechte wirklich notwendig sind. Ein gründlicher Prozess zur Zertifizierung des Benutzerzugriffs stellt sicher, dass die digitale Identität jedes Mitarbeiters nur die Berechtigungen hat, welche für die Erfüllung seiner Aufgaben nötig sind. So wird auch die Sicherheit der internen Daten gewährleistet.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen