Beschäftigtendatenschutz bei der DB


Deutsche Bahn (DB) regelt den Umgang mit Beschäftigtendaten grundlegend neu
Compliance beim Beschäftigtendatenschutz: Neue Konzernbetriebsvereinbarung regelt verschiedene Aspekte zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte der DB-Mitarbeiter


(29.11.10) - Die Deutsche Bahn (DB) hat den Umgang mit Beschäftigtendaten im Unternehmen grundlegend neu geregelt. Zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite wurde nach intensiven Verhandlungen eine Konzernbetriebsvereinbarung zum Beschäftigtendatenschutz unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarung ist, einen rechtskonformen, sicheren und nachhaltigen Beschäftigtendatenschutz im gesamten DB-Konzern zu gewährleisten.

"Mit dieser Vereinbarung schützen wir die Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten umfassend, definieren neue Formen der Zusammenarbeit mit der Interessensvertretung in Sachen Datenschutz und schaffen dadurch Handlungssicherheit für die DB. Wir haben in vorbildlicher Vorgehensweise den Datenschutz im DB-Konzern neu verankert", sagte Gerd Becht, Vorstand Compliance, Datenschutz und Recht.

Die Neuregelung basiert auf einem Eckpunktepapier, das bereits im vergangenen Jahr ein gemeinsames Grundverständnis definiert hatte und das jetzt durch konkrete Regelungen ersetzt wird. "Diese Vereinbarung ist auch ein Zeichen des kulturellen Wandels bei der DB. Dazu gehört ein partnerschaftliches Miteinander, das geprägt ist von Offenheit und Transparenz", ergänzte Ulrich Weber, Personalvorstand der DB.

Auch die Arbeitnehmerseite ist zufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen: "Für uns galt es, aus einer schwierigen Situation die richtigen Lehren zu ziehen. Unser gemeinsamer Wille und unsere Anstrengung dazu werden durch diese Konzernbetriebsvereinbarung, welche dem Schutze der Persönlichkeitsrechte unserer Beschäftigten dient, belegt. Entscheidend ist jedoch, dass die Inhalte tatsächlich gelebt werden. Dafür sind wir alle verantwortlich", sagte Günter Kirchheim, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der DB.

Die neue Konzernbetriebsvereinbarung regelt verschiedene Aspekte zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte der DB-Mitarbeiter. Beispielsweise ist eine Verwendung personenbezogener Daten außerhalb der mit der Interessensvertretung vereinbarten IT-Systeme verboten und Zweckänderungen bei der Verwendung der Daten seitens des Arbeitgebers sind nur noch unter strengen Auflagen möglich.

Dieses neue Grundverständnis wirkt sich zum Beispiel auch auf den Umgang mit Bewerberdaten aus. Diese müssen prinzipiell direkt beim Bewerber erhoben werden, die arbeitgeberseitige Nutzung vorrangig privater Social Networks wie Facebook oder MySpace zur Recherche von Bewerberdaten wird damit kategorisch ausgeschlossen.

Weitere wichtige Punkte der neuen Regelung betreffen typische Compliance-Themen. Die Sachverhaltsaufklärung und internen Maßnahmen zur Vermeidung oder Aufdeckungen von Straftaten oder schwerwiegenden Gesetzesverstößen wurden im Interesse des Schutzes des Unternehmens und seiner Beschäftigten neu geregelt. Mit einem zweistufigen Verfahren soll zunächst sichergestellt werden, dass Untersuchungen nur aufgrund hinreichender Verdachtsmomente und auch nur im Fall des Überschreitens einer Bagatellgrenze erfolgen.

Darauf aufbauend erfolgt dann in einem zweiten Schritt die datenschutzrechtliche Bewertung, ob die schutzwürdigen Interessen des Beschäftigten gegenüber den Interessen des Unternehmens überwiegen oder welche konkreten Maßnahmen zur Sachverhaltsaufklärung erfolgen können.

Eine konzernweite Datenschutzorganisation mit zentralen und dezentralen Elementen stellt die konzernweite Erreichbarkeit fachkundiger Unterstützung zu allen datenschutzrechtlichen Themenbereichen sicher.

Regelmäßige und breit angelegte Datenschutz-Audits, deren Ergebnisse auch den Interessenvertretungen zugänglich gemacht werden, sollen die konzernweite Einhaltung der Datenschutzregelungen sicherstellen.

Die neue Konzernbetriebsvereinbarung zum Beschäftigtendatenschutz wurde mit dem Berliner Beauftragten für Informationsfreiheit und Datenschutz abgestimmt und stellt für die Bahn die zukünftige Grundlage für einen fairen und transparenten Konzerndatenschutz dar. (Deutsche Bahn: ra)

Deutsche Bahn: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Einhaltung von Compliance-Anforderungen

    Finanzunternehmen stehen vor neuen Herausforderungen: Strenge Regulatorik wie die EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act) setzt hohe Standards, um die IT-Sicherheit zu stärken. Doch wie lassen sich diese Anforderungen effizient umsetzen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit steigern? Das EU-Forschungsprojekt "EMERALD" liefert Antworten.

  • KI-basierte Data- und Analytics-Dienste

    Creditreform vertieft ihre strategische Partnerschaft mit Experian. Das globale Data-, Analytics- und Technologieunternehmen übernimmt im Zuge einer Kooperationsvereinbarung mit Creditreform deren Unternehmenstochter Boniversum, die insbesondere im deutschlandweiten Konsumentengeschäft etabliert ist. Die Vereinbarung umfasst außerdem eine Technologie- und Datenallianz sowie eine Vertriebspartnerschaft.

  • Wie Unternehmen Revenera nutzen können

    Revenera, Anbieterin von Plattformen zur Software-Monetarisierung, Open-Source-Compliance und Installation, hat die Ergebnisse der Studie "The Total Economic Impact (TEI) for Revenera" bekannt gegeben. Die Studie wurde von Forrester Consulting durchgeführt und zeigt, wie Kunden von Revenera von neuen Software-Monetarisierungsmodellen, effektivem Berechtigungsmanagement, verbesserter Compliance und einer beschleunigten Markteinführung profitieren.

  • Compliance-Vorgaben erfüllen

    Scrive, Anbieterin von Lösungen für elektronische Signaturen und eIDs, erweitert ihre Präsenz und ihr Angebot für Kunden im deutschen Markt. Das Unternehmen hat Anfang 2025 ein Büro in Berlin in der Nähe des Ostbahnhofs eröffnet, um die Expansion in einen der für Scrive wichtigsten Wachstumsmärkte voranzutreiben. Außerdem bietet Scrive ein ausschließlich in Europa gehostetes Service-Portfolio, das insbesondere für Kunden mit hohen regulatorischen und Compliance-Anforderungen geeignet ist.

  • Weltweit wird e-Invoicing zunehmend eingesetzt

    Vertex gab die Erweiterung ihres Chief Strategy Office (CSO) bekannt: Christopher Hall und Kathya Capote Peimbert haben umfangreiche Erfahrung in den Bereichen e-Invoicing, globale Steuer-Compliance und ERP-Integration. Mit der Erweiterung des CSO untermauern sie das kontinuierliche Engagement von Vertex für Innovation und Exzellenz, um Unternehmen bei der Bewältigung der immer komplexer werdenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen