Anonymisierung & Korruptionsbekämpfung


Berichterstattung zur Auslandsbestechung: Bundesjustizministerium soll Ross und Reiter nennen
Transparency Deutschland kritisiert die Art und Weise der Anonymisierung - Diese lässt die Zuordnung einer Verurteilung zu einer bestimmten Presseberichterstattung nicht zu



Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz berichtet der OECD-Arbeitsgruppe für Bestechungsfragen im internationalen Geschäftsverkehr über die Verfolgung von deutschen Firmen, die im Ausland bestechen. Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e. V. hat diesen Bericht ausgewertet und kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Verfahren erfreulich hoch ist. Getrübt wird das positive Bild von der weitreichenden Anonymisierung, die eine Korruptionsbekämpfung erschwert.

Deutschland ist, wie in den vergangenen Jahren, bei der Verfolgung der Auslandsbestechung als "aktiv " eingestuft. Im Jahr 2015 hat es 13 Verurteilungen gegeben. Darin sind zwei Verurteilungen in bedeutenden Fällen enthalten. Auch die Zahl von 13 neuen Ermittlungen kann sich sehen lassen.

Transparency Deutschland kritisiert die Art und Weise der Anonymisierung. Diese lässt die Zuordnung einer Verurteilung zu einer bestimmten Presseberichterstattung nicht zu. Die Sanktionsmaßnahmen werden kaum publik und büßen so einen großen Teil ihrer abschreckenden Wirkung ein. "Das Bundesjustizministerium soll Ross und Reiter nennen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, zu erfahren, welche Firmen im Ausland bestechen. Diese Abschreckung ist ein wichtiger Bestandteil der Bekämpfung von Korruption, " sagt Prof. Dr. Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland.

International zeichnet die Datenauswertung der Umsetzung der OECD-Konvention ein sehr trauriges Bild. Im Jahr 2015 hat es nur in den USA und in Deutschland eine große Zahl von Sanktionen gegeben. In 27 Ländern ist in den letzten fünf Jahren keine einzige Sanktion ausgesprochen worden. Dazu zählen G20-Staaten wie Argentinien, Australien, Brasilien, Mexiko und Südafrika. Andere Länder sind der Konvention zur Verfolgung der Auslandsbestechung gar nicht erst beigetreten.

Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass Deutschland international eine Vorreiterrolle einnimmt. Im Rahmen der G20-Präsidentschaft und anlässlich der morgen in Berlin stattfindenden Antikorruptionskonferenz erwarten wir, dass sich die Bundesregierung nachhaltig für die Durchsetzung der OECD Konvention gegen Auslandsbestechung einsetzt. In Hinblick auf Transparenz und Zugang zu Daten kann die Bundesregierung jetzt zeigen, dass sie ihrer internationalen Verantwortung gerecht wird. (Transparency: ra)

eingetragen: 01.02.17
Home & Newsletterlauf: 08.03.17

Transparency International: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Einhaltung von Compliance-Anforderungen

    Finanzunternehmen stehen vor neuen Herausforderungen: Strenge Regulatorik wie die EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act) setzt hohe Standards, um die IT-Sicherheit zu stärken. Doch wie lassen sich diese Anforderungen effizient umsetzen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit steigern? Das EU-Forschungsprojekt "EMERALD" liefert Antworten.

  • KI-basierte Data- und Analytics-Dienste

    Creditreform vertieft ihre strategische Partnerschaft mit Experian. Das globale Data-, Analytics- und Technologieunternehmen übernimmt im Zuge einer Kooperationsvereinbarung mit Creditreform deren Unternehmenstochter Boniversum, die insbesondere im deutschlandweiten Konsumentengeschäft etabliert ist. Die Vereinbarung umfasst außerdem eine Technologie- und Datenallianz sowie eine Vertriebspartnerschaft.

  • Wie Unternehmen Revenera nutzen können

    Revenera, Anbieterin von Plattformen zur Software-Monetarisierung, Open-Source-Compliance und Installation, hat die Ergebnisse der Studie "The Total Economic Impact (TEI) for Revenera" bekannt gegeben. Die Studie wurde von Forrester Consulting durchgeführt und zeigt, wie Kunden von Revenera von neuen Software-Monetarisierungsmodellen, effektivem Berechtigungsmanagement, verbesserter Compliance und einer beschleunigten Markteinführung profitieren.

  • Compliance-Vorgaben erfüllen

    Scrive, Anbieterin von Lösungen für elektronische Signaturen und eIDs, erweitert ihre Präsenz und ihr Angebot für Kunden im deutschen Markt. Das Unternehmen hat Anfang 2025 ein Büro in Berlin in der Nähe des Ostbahnhofs eröffnet, um die Expansion in einen der für Scrive wichtigsten Wachstumsmärkte voranzutreiben. Außerdem bietet Scrive ein ausschließlich in Europa gehostetes Service-Portfolio, das insbesondere für Kunden mit hohen regulatorischen und Compliance-Anforderungen geeignet ist.

  • Weltweit wird e-Invoicing zunehmend eingesetzt

    Vertex gab die Erweiterung ihres Chief Strategy Office (CSO) bekannt: Christopher Hall und Kathya Capote Peimbert haben umfangreiche Erfahrung in den Bereichen e-Invoicing, globale Steuer-Compliance und ERP-Integration. Mit der Erweiterung des CSO untermauern sie das kontinuierliche Engagement von Vertex für Innovation und Exzellenz, um Unternehmen bei der Bewältigung der immer komplexer werdenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen