Frauenquote in der Führungsebene
Dax-30-Unternehmen und die Anhebung des Frauenanteils in Führungsetagen
Die Unternehmen kündigten an, noch in diesem Jahr unternehmensspezifische Zielvorgaben festzulegen und zu veröffentlichen
(05.04.11) - Die Dax-30-Unternehmen wollen demnächst konkrete Ziele für eine deutliche Anhebung des Frauenanteils in ihren Führungsetagen vorlegen. Darauf verständigten sich Vertreter der Konzerne bei einem Spitzentreffen mit der Deutschen Bundesregierung.
Die Unternehmen kündigten an, noch in diesem Jahr unternehmensspezifische Zielvorgaben festzulegen und zu veröffentlichen. "Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass der europäische oder der deutsche Gesetzgeber handeln wird, wenn wir diese Bekenntnisse nicht einlösen", betonte Telekom-Personalchef Thomas Sattelberger.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder begrüßte die gemeinsame Erklärung der Unternehmen: "Wir werden nicht eine Quote haben, sondern wir werden in diesem Jahr 30 Zielvorgaben der 20 Dax-Unternehmen erfahren."
Sie hatte Personalvorstände und Arbeitsdirektoren der Dax-Unternehmen zu dem Gespräch eingeladen. Neben Schröder nahmen auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger an dem Treffen teil.
Bundesfamilienministerin Schröder stellt Stufenplan vor
Im Gespräch stellte Kristina Schröder den Unternehmen ihren Stufenplan "Mehr Frauen - mehr Vielfalt" vor. Sie setzt zunächst auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen. Sollte sich aber der Frauenanteil in den Führungsetagen bis Mitte 2013 nicht verdreifacht haben, will Schröder die Unternehmen gesetzlich verpflichten, sich eine flexible Quote zu setzen.
"Die Bundesregierung ist sich einig, der Wirtschaft noch einen begrenzten Zeitraum zu geben, um substantielle Verbesserungen zu erreichen", erläuterte Schröder. Werde der nicht genutzt, handele die Bundesregierung.
Noch keine einheitliche Position
Von der Leyen sprach von einer Einigung "mit Licht und Schatten". Sie begrüßte den Willen der Unternehmen zu einer stärkeren Frauenförderung. Dier Erklärung der Unternehmen sei aber noch zu unkonkret. Konkrete Zahlen, Zeitleisten und Strategien fehlten, bemängelte sie. Ziel müsse sein, den Frauenanteil in Führungspositionen bis 2020 auf 30 Prozent zu steigern, so von der Leyen. (Deutsche Bundesregierung: ra)
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