Bundeswehr: Frauenanteil wächst nur langsam
Bundesregierung pessimistisch, dass die durch das Gleichstellungsgesetz festgelegten Quoten an Frauen in der Bundeswehr zu erreichen sind
Der Sanitätsdienst, in dem ein Anteil von 50 Prozent angepeilt wird, kam Ende 2010 auf 41,07 Prozent
(01.06.11) - Obwohl die Zahl der Soldatinnen in den Streitkräften jährlich kontinuierlich zunimmt, zeigt sich die Bundesregierung pessimistisch, die durch das Gleichstellungsgesetz festgelegten Quoten an Frauen in der Bundeswehr zu erreichen. Dies geht aus der Antwort (17/5664) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/5154) hervor. Derzeit seien 9,3 Prozent der Bundeswehrsoldaten von geforderten 15 Prozent weiblich. Der Sanitätsdienst, in dem ein Anteil von 50 Prozent angepeilt wird, kam Ende 2010 auf 41,07 Prozent.
Eine gesicherte Prognose der Entwicklung des Frauenanteils konnte die Regierung nicht abgeben. Kurzfristig solle sichergestellt werden, dass der Frauenanteil zumindest gehalten wird und die Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte Teilhabe gewährleistet werden, um den Grundstein für einen Anstieg der Quote zu legen. Durch Schulungen, Weiterbildungen, Vorträge und Diskussionen werde versucht, für das Thema Gleichstellung und Frauen in der Bundeswehr zu sensibilisieren. Auch Schwangerschaft und der Umgang mit schwangeren Soldatinnen sei Inhalt der Laufbahnausbildung.
Die Regierung erläuterte außerdem, dass das Bundesverteidigungsministerium eine Gesetzesänderung eingebracht habe, um Soldatinnen nach dem Mutterschutz oder der Elternzeit den Wiedereinstieg in die Bundeswehr zu erleichtern. Demnach soll künftig während des Anspruchzeitraums auf Elterngeld eine Teilzeitbeschäftigung auch von weniger als der Hälfte der Rahmendienstzeit bewilligungsfähig sein. Der Entwurf befinde sich Regierungsangaben zufolge derzeit in der Ressortabstimmung. (Deutsche Bundesregierung: ra)
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