Klimawandel und Nachhaltigkeit


Biokraftstoffe: Bundesregierung informiert über Klimawandel und Nachhaltigkeitsverordnungen
Die SPD-Abgeordneten wollten wissen, was von Firmen wie BASF, Bayer und Eon zu halten sei, die im US-Kongresswahlkampf an Politiker gespendet hätten, die gegen den Klimaschutz kämpften


(04.11.10) - Für die Deutsche Bundesregierung steht fest, dass der weltweite Klimawandel durch den Menschen vorangetrieben wird und dass die Emissionen weltweit begrenzt werden müssen.

Dies erklärte eine Vertreterin des Bundesumweltministeriums, die sich auf Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke den Fragen des Umweltausschusses stellte. Sie betonte außerdem, dass die Bundesregierung sich an gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren würde. "Wir setzen auf internationale Klimaabkommen", so die Vertreterin aus dem Ministerium.

Die CDU/CSU-Fraktion sagte der Bundesregierung ihre Unterstützung beim Bemühen, um das Zwei-Grad-Ziel - das heißt: die Erwärmung der Erde durch den Klimawandel soll auf unter zwei Grad begrenzt werden - zu.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sagte: "Wir befinden uns auf dem Weg in eine sehr warme Zukunft, die wir nicht kennen." Außerdem kritisierten die Abgeordneten, dass die von der Regierung nach Brüssel gemeldeten Klimaziele bereits heruntergesetzt worden seien.

Die Fraktion Die Linke warnte vor massiven Gesundheitsproblemen gerade von älteren Menschen durch den Klimawandel und die damit einhergehenden höheren Temperaturen.

Die SPD-Abgeordneten wollten wissen, was von Firmen wie BASF, Bayer und Eon zu halten sei, die im US-Kongresswahlkampf an Politiker gespendet hätten, die gegen den Klimaschutz kämpften. Dazu wollte sich das Bundesumweltministerium nicht äußern.

Die FDP-Fraktion verteidigte einen Abgeordneten ihrer Partei, der von der Opposition als "Klimawandel-Leugner" bezeichnet wurde. Die Abgeordneten stellten klar, dass in der FDP-Fraktion Meinungsfreiheit herrschen, aber natürlich in der Sache klare Beschlüsse gelten würden.

Zum Thema "Umsetzungsstand der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung und der Biokraftstoffe-Nachhaltigkeitsverordnung" erklärte die Ministeriumsvertreterin, dass die Umsetzungsfrist im Dezember 2010 enden werde. Die Erntebetriebe müssten sich von einer Zertifizierungsstelle zertifizieren lassen. Sie wies aber daraufhin, dass bereits der größte Teil der inländischen Rapsernte zertifiziert sei und sagte zu, um kleinere Betriebe von bürokratischen Kosten zu entlasten, an einer möglichen Gruppenzertifizierung zu arbeiten. Sie stelle klar, dass eine Zertifizierung aller Betriebe - auch der kleineren - unumgänglich sei. (Deutscher Bundestag: ra)


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

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    Die von der schwarz-roten Koalition geplante Novelle des Telekommunikationsgesetzes ist bei einer Mehrheit der Sachverständigen auf Zustimmung zu den Zielen und Kritik an Details gestoßen. In einer öffentlichen Anhörung des Digitalausschusses zum TKG-Änderungsgesetz 2025 bezeichnete eine Reihe von Sachverständigen den Entwurf als ein wichtiges Signal für die Branche.

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    Zum Stichtag 31. Dezember 2023 befanden sich 380 Verdachtsfälle zur Steuergestaltung bei Cum-Ex-Geschäften bei den Obersten Finanzbehörden der Länder und beim Bundeszentralamt für Steuern mit einem Volumen nicht anrechenbarer/erstatteter Kapitalertragssteuer inklusive Solidaritätszuschlag von rund 3,8 Milliarden Euro in Bearbeitung. Diese Angaben macht die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/548) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion die Linke (21/310).

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