Kein Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken
Fusionskontrolle: Europäische Kommission genehmigt Gemeinschaftsunternehmen von Freudenberg und Trelleborg für Antivibrationssysteme im Automobilsektor
Das Gemeinschaftsunternehmen wird weltweit im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Antivibrationssystemen für Kraftfahrzeuge tätig sein
(24.05.12) - Die Europäische Kommission hat die geplante Gründung von Trelleborg Vibracoustic, einem Joint Venture zwischen dem deutschen Unternehmen Freudenberg und dem schwedischen Unternehmen Trelleborg in der Geschäftssparte Kfz‑Antivibrationssysteme nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass das Vorhaben keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt, insbesondere da eine Reihe von starken Wettbewerbern weiterhin auf dem Markt präsent sein wird. Die Verbraucher werden folglich weiterhin aus einer ausreichend großen Zahl von Anbietern auf allen betroffenen Märkten auswählen können.
Das Gemeinschaftsunternehmen wird weltweit im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Antivibrationssystemen für Kraftfahrzeuge tätig sein. Die Geschäftsbereiche von beiden Unternehmen überschneiden sich im Bereich Antivibrationssysteme für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge. Vor allem in Bezug auf Motor- und Fahrwerksaufhängungen und Drehschwingungsdämpfer entstehen beträchtliche Überschneidungen.
Allerdings wird das Joint Venture nach Abschluss des Rechtsgeschäfts auf allen betroffenen Märkten weiterhin dem Druck mehrerer Wettbewerber ausgesetzt sein. Die verbleibenden Wettbewerber verfügen über eine breite Palette an Antivibrationssystemen und ausreichendes Fachwissen in Forschung und Entwicklung und Produktion, um nennenswerten Wettbewerbsdruck auf das Joint Venture auszuüben. Zudem wählen Verbraucher Anbieter in der Regel auf der Grundlage von ausschreibungsähnlichen Auswahlverfahren aus und können so erheblichen Wettbewerbsdruck auf Hersteller von Antivibrationssystemen ausüben. Dies trägt dazu bei, dass der Wettbewerb auf dem Markt erhalten bleibt.
Die Kommission kam deshalb zu dem Schluss, dass das geplante Vorhaben den wirksamen Wettbewerb weder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) noch in einem wesentlichen Teil desselben erheblich behindern wird.
Das Vorhaben wurde am 2. April 2012 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet.
Unternehmen und Produkte
Freudenberg entwickelt und produziert Dichtungen, Antivibrationssysteme, Filter, Vliesstoffe, Trennmittel, Spezialschmierstoffe und mechatronische Produkte. Mehr als ein Drittel der Verkäufe von Freudenberg ist für die Automobilindustrie bestimmt.
Das schwedische Unternehmen Trelleborg produziert unter anderem Antivibrationssysteme für Fahrzeuge und industrielle Anwendungen, Produkte und Lösungen für die Geräuschdämpfung in Fahrzeugen, Reifen und Räder, Flüssigkeitssysteme und technische Lösungen auf Polymerbasis.
(Europäische Kommission: ra)
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