EU-Verwaltung muss höchste Standards erfüllen
Ombudsfrau: Europäische Kommission sollte Abschneiden der EU-Verwaltung in nächsten Anti-Korruptionsbericht aufnehmen
Der europäischen Wirtschaft gehen durch Korruption jedes Jahr rund 120 Milliarden Euro verloren
(21.02.14) - Die Europäische Ombudsfrau, Emily O'Reilly, begrüßt den ersten Anti-Korruptionsbericht der Europäische Kommission und ihre Empfehlungen an die verschiedenen nationalen Behörden und fordert sie auf, in den nächsten Bericht ein Kapitel über das Abschneiden der EU-Verwaltung aufzunehmen.
Emily O'Reilly erklärte: "Die EU-Verwaltung muss die höchsten Standards erfüllen, vor allem wenn es um Transparenz, strenge Regeln zu Interessenskonflikten und hohe Integritäts-Standards bei der öffentlichen Auftragsvergabe geht. Auf den meisten dieser Gebiete haben die EU-Institutionen bereits hohe Standards im Vergleich zu vielen nationalen Verwaltungen. Die Kommission sollte den bevorstehenden Integritätsbericht von Transparency International über die EU-Institutionen im nächsten Anti-Korruptionsbericht berücksichtigen."
Ombudsfrau erhält Beschwerden über ethisches Fragen
Die Kommission veröffentlichte ihren ersten Anti-Korruptionsbericht am 3. Februar 2014. Darin kommt sie dem Schluss, dass der europäischen Wirtschaft durch Korruption jedes Jahr rund 120 Milliarden Euro verloren gehen. Die Kommission weist auf Probleme in verschiedenen Mitgliedstaaten hin, z.B. bei Präventions- und Kontrollmechanismen, Gesetzesvollstreckung, politischer Integrität und öffentlicher Auftragsvergabe.
Die Europäische Ombudsfrau erhält viele Beschwerden über die EU-Institutionen selbst, zum Beispiel über mangelnde Transparenz, mutmaßliche Interessenskonflikte und andere ethische Fragen. Sie untersucht zurzeit, wie die Kommission mit sogenannten "Drehtür-Fällen" umgeht, bei denen EU-Beamte in den Privatsektor wechseln. Sie hat die Kommission aufgefordert, bis zum 28. Februar 2014 auf folgende Fragen zu antworten: http://www.ombudsman.europa.eu/en/cases/correspondence.faces/en/52715/html.bookmark
(Europäischer Ombutsmann: ra)
Meldungen: EU und Europa
-
Schwachstellen in Lieferketten beseitigen
Die Europäische Kommission hat im Namen der EU zusammen mit den USA und 15 anderen globalen Partnern eine Gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um an globalen Lieferkettenproblemen zu arbeiten. Kommissar Thierry Breton, der die Erklärung unterzeichnete, begrüßte die globalen Bemühungen, um Störungen der Lieferketten gemeinsam anzugehen - insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
-
Keine vorgetäuschten Preisnachlässe
Der Online-Marktplatz Wish hat sich bereit erklärt, seine Preistransparenz zu erhöhen, um die EU-Verbraucherschutzvorschriften einzuhalten. Die Erklärung ist das Ergebnis eines Dialogs mit der niederländischen Behörde für Verbraucher und Märkte (ACM), die eng mit der Europäischen Kommission und dem europäischen Netz der nationalen Verbraucherschutzbehörden (CPC) zusammenarbeitet.
-
Aktionsplans zur Kapitalmarktunion
Der Rat hat seinen Standpunkt zu drei Vorschlägen festgelegt, mit denen ein zentrales europäisches Zugangsportal (ESAP) geschaffen wird, das die erste Maßnahme im Rahmen des Aktionsplans zur Kapitalmarktunion darstellt. Mit dieser Maßnahme soll ein zentrales Zugangsportal für öffentliche finanz- und nachhaltigkeitsbezogene Informationen zu Unternehmen und Anlageprodukten in der EU geschaffen werden.
-
Einrichtung zur Bekämpfung der Geldwäsche
Damit der Unionsrahmen für die Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CFT) effizienter funktioniert, wird die EU eine spezielle Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche einrichten. Der Rat hat seinen partiellen Standpunkt zu dem Vorschlag festgelegt. Angesichts des grenzüberschreitenden Charakters von Straftaten dürfte die neue Behörde einen wichtigen und nützlichen Beitrag zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung leisten.
-
Meldung der Kompensationspflichten
Der Ausschuss der Ständigen Vertreter hat ein Mandat für Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament über einen Beschlussvorschlag angenommen, mit dem die Meldung der Kompensationspflichten im Rahmen des Systems zur Verrechnung und Reduzierung von Kohlenstoffdioxid für die internationale Luftfahrt (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation, CORSIA) geregelt werden soll. Diese Initiative ist Teil des grünen Wandels und zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen des internationalen Luftverkehrs zu begrenzen. CORSIA ist ein globaler Mechanismus zur Verringerung der CO2-Emissionen aus dem internationalen Luftverkehr, den die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) 2018 ins Leben gerufen hat.