Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Thema CSR: Einzelhandel fordert Umdenken


Corporate Social Responsibility: AVE bemängelt, der "Unternehmens-Altruismus" sei für Verbraucher nicht glaubwürdig
Wirtschaftliches Eigeninteresse an CSR stärker betonen


(12.04.11) - Der Einzelhandelsverband AVE hat Unternehmen und Verbraucher zu mehr Sachlichkeit beim Thema "Corporate Social Responsibility" (CSR) aufgerufen. "Dass viele Verbraucher die CSR-Aktivitäten von Unternehmen pauschal als "Greenwashing" verunglimpfen, ist eine bedenkliche Entwicklung", warnte AVE-Hauptgeschäftsführer Jan Eggert auf dem 7. Deutschen CSR-Forum in Stuttgart. Die AVE ist Mitveranstalter des Forums.

Eggert bekannte freimütig, dass sich viele Unternehmen nicht nur aus altruistischen Motiven engagierten sondern auch, weil sie hieraus einen wirtschaftlichen Nutzen zögen. Dies sei jedoch nicht verwerflich. "Tatsache ist, dass gute Arbeitsbedingungen in der internationalen Lieferkette auch im ureigenen Interesse der importierenden Unternehmen sind, denn sie verbessern die Qualität und Produktivität und sind die Basis für langfristige und stabile Lieferanten- und Kundenbeziehungen", sagte Eggert. Er unterstrich, dass soziales Engagement westlicher Unternehmen in der Lieferkette nicht auf der Basis von gutem Willen funktioniere, sondern nur dann, wenn beide Seiten davon profitieren – sowohl die Herstellerländer als auch die Importeure.

Der AVE-Geschäftsführer wies in diesem Zusammenhang auf die Erfolge der 2003 gegründeten "Business Social Compliance Initiative" (BSCI) hin, der inzwischen fast 700 Einzelhändler und Hersteller von Konsumgütern aus ganz Euro pa angehören. Deren Mitglieder, darunter große Einzelhändler, Markenhersteller und Importeure, unterwerfen sich freiwillig einem "Code of Conduct", der u.a. ein Verbot von Kinderarbeit, die Einhaltung von Arbeitszeit- und Arbeitssicherheitsbestimmungen, die Beachtung von Umweltstandards, ein Diskriminierungsverbot und die Gewährung von Vereinigungsfreiheit umfasst.

Die Einhaltung und Implementierung der Bestimmungen in den Lieferbetrieben wird in unabhängigen Audits regelmäßig geprüft. "Ein ganz wesentlicher Anreiz für die Mitglieder ist die Verbesserung von Qualität und Zuverlässigkeit ihrer Lieferanten", so Eggert. "Nur Modelle, die auch dieses Interesse berücksichtigen, können langfristig Erfolg haben." (AVE: ra)

AVE: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Datenkontrolle im Zeitalter der KI

    Keepit veröffentlichte ihren Berichts "Intelligent Data Governance: Why taking control of your data is key for operational continuity and innovation" (Intelligente Data-Governance: Warum die Kontrolle über Ihre Daten entscheidend für betriebliche Kontinuität und Innovation ist). Der Bericht befasst sich mit der grundlegenden Bedeutung der Datenkontrolle im Zeitalter der KI, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherstellung der Cyber-Resilienz und Compliance moderner Unternehmen liegt.

  • Vorbereitung wird zum Wettbewerbsfaktor

    Zwischen dem 14. und dem 28. April 2025 mussten Finanzinstitute in der EU ihre IT-Dienstleister bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) registriert haben. Mit dem Inkrafttreten des Digital Operational Resilience Act (DORA) geraten damit viele IT-Dienstleister ohne unmittelbare Regulierung in den Fokus von Aufsichtsbehörden. Gleichzeitig sorgt die bevorstehende Umsetzung der europäischen NIS2-Richtlinie in weiteren Branchen für erhöhten Handlungsdruck.

  • Investitionen in Photovoltaikprojekte

    Vor 25 Jahren schuf das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) die Grundlage für den erfolgreichen Ausbau der Photovoltaik in Deutschland. Feste Einspeisevergütungen, garantierte Laufzeiten und unbürokratische Abwicklung sorgten für Vertrauen - nicht nur bei Projektierern, sondern auch bei Banken und institutionellen Investoren. "Diese Planbarkeit ermöglichte umfangreiche Investitionen in Photovoltaikprojekte", weiß Thomas Schoy, Mitinhaber und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Privates Institut. "Die damals garantierten Erlöse deckten Finanzierungskosten, Betriebsausgaben und Risikozuschläge gleichermaßen zuverlässig ab."

  • Bayern verstärkt Kampf gegen Geldwäsche

    Allein in Deutschland ist nach Schätzungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von Geldwäsche bis zu 100 Milliarden Euro im Jahr auszugehen. Bayern verstärkt im Kampf gegen Geldwäsche seine Strukturen erneut und erweitert die Kompetenzen der bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelten Zentral- und Koordinierungsstelle Vermögensabschöpfung (ZKV) auf Geldwäsche.

  • Von Steuerreform bis Deutschlandfonds

    Benjamin Bhatti, Geschäftsführer der bhatti.pro Steuerberatungsgesellschaft mbH, durchforstet die Wahlprogramme der möglichen Koalitionspartner und betrachtet ihre Steuervorhaben aus wirtschaftlicher und politischer Sicht.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen