Kartellverfolgung eine internationale Aufgabe
Die Verfolgung von verbotenen Kartellabsprachen ist in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt der kartellbehördlichen Tätigkeit gerückt
Internationalen Kartellkonferenz mit "Schlaglicht Kartellbekämpfung"
(15.04.11) - Die vom Bundeskartellamt in Berlin veranstaltete 15. Internationale Kartellkonferenz (IKK) widmete sich dem Thema "Schlaglicht Kartellbekämpfung". Die Behörde hat die IKK im Jahr 1982 in Berlin, dem damaligen Sitz des Bundeskartellamtes, ins Leben gerufen. Seitdem führt die Konferenz alle zwei Jahre Vertreter von Wettbewerbsbehörden und andere Wettbewerbsexperten aus der ganzen Welt zusammen. Sie hat sich zu einer der renommiertesten internationalen Veranstaltungen der Wettbewerbspolitik entwickelt. Es wurden diesmal rund 350 Teilnehmer aus über 60 Ländern erwartet.
Die Verfolgung von verbotenen Kartellabsprachen ist in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt der kartellbehördlichen Tätigkeit nicht nur in Deutschland, sondern in Europa und darüber hinaus gerückt. Die Wettbewerbsbehörden sind heute in diesem Bereich besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Es werden weltweit mehr Kartelle aufgedeckt und die Verfahren effizienter geführt.
Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sagte: "Kartelle machen vor Ländergrenzen nicht halt. Erfolgreiche Kartellverfolgung ist auch eine internationale Aufgabe. Die diesjährige Internationale Kartellkonferenz wird ihren Beitrag zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Wettbewerbsbehörden leisten."
Der fachliche Teil der Konferenz begann mit Keynote-Reden von Herrn Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Herrn Joaquín Almunia, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Wettbewerb sowie Herrn Dr. Rüdiger Grube, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bahn AG.
In insgesamt vier Podiumsdiskussionen wurden Leiter von Wettbewerbsbehörden, Kartelljuristen, Wissenschaftler, Politiker, herausragende Vertreter international tätiger Unternehmen sowie andere hochrangige Teilnehmer aktuelle Fragen der internationalen Kartellverfolgung beleuchten.
Zur Diskussion standen die folgenden Themen:
>> Intensivierte Kartellverfolgung – Mit Augenmaß oder über das Ziel hinaus?
>> Kartellverfolgung als globale Aufgabe – Konflikte, Kooperation, Konvergenz.
>> Nachweisanforderungen vor Gericht – der "economic approach".
>> Die Evaluierung kartellbehördlichen Handelns – der kritische Blick von innen und außen.
Nähere Informationen sind im Internet unter http://www.ikk2011.de/ erhältlich.
(Bundeskartellamt: ra)
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Die Justizministerinnen und Justizminister berieten auf ihrer Frühjahrskonferenz am 5. und 6. Juni 2025 in Bad Schandau über einen neuen Pakt für den Rechtsstaat. Auch Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig nimmt an der Konferenz teil. Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD vereinbart, mit einem neuen Pakt für den Rechtsstaat gemeinsam mit den Ländern die Justiz zukunftsfest zu machen. Demnach soll der neue Pakt für den Rechtsstaat auf drei Säulen basieren: einer verbesserten Digitalisierung, einer Verschlankung und Beschleunigung von Verfahrensabläufen sowie einer personellen Stärkung.
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