SEPA & Basel III: Wachsende Regulierungen


Compliance-Projekte verschlingen im Durchschnitt mehr als die Hälfte des IT-Budgets von Banken
Für die Banken werde die Einführung integrierter, standardisierter Zahlungssysteme immer dringlicher


Von Felitas Aguilar, ACI Worldwide in Deutschland

(05.05.11) - In der Folge der Wirtschaftskrise haben die Banken das Geschäft mit den Transaktionsdienstleistungen wiederentdeckt: Was zuvor als wenig prestigeträchtig erschien, gilt nun als verlässlicher Garant für solide Umsätze. Dennoch steht auch der Bereich Transaction Banking vor großen Herausforderungen.

Dies sind die derzeit größten:
>> Wachsende Regulierungsanforderungen, wie sie etwa durch SEPA und Basel III entstehen, setzen die Margen unter Druck. Wenn auch für den Gesamtmarkt positive Effekte zu erwarten sind, bedeuten die Regelungen für die einzelne Bank zunächst erhebliche Belastungen: Compliance-Projekte verschlingen im Durchschnitt mehr als die Hälfte des IT-Budgets von Banken.

>> Durch das stark ansteigende Volumen elektronischer Zahlungen wird die Aufgabe, sämtliche Zahlungsvorgänge abzuwickeln, immer komplexer. Die Banken müssen ihre Geschäftsprozesse und IT-Systeme so aufstellen, dass sie diese Komplexität effektiv und noch dazu auf wirtschaftliche Weise bewältigen können.

>> Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Globalisierung steigt auch das Volumen grenzüberschreitender Zahlungen an. Neben SEPA sind weitere Harmonisierungsinitiativen in anderen Weltregionen im Gange, die diese Entwicklung weiter vorantreiben werden. Dies bedeutet für die Banken nicht nur operative Herausforderungen, sie müssen sich zunehmend auch internationalem Wettbewerb stellen.

Alle diese Entwicklungen bringen die althergebrachten und individuellen Zahlungsverkehrssysteme, die viele Banken noch einsetzen, bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und darüber hinaus. Je konkreter sich die genannten Trends abzeichnen, desto dringlicher wird für die Banken die Einführung integrierter, standardisierter Zahlungssysteme. Nur wer jetzt die Weichen richtig stellt, wird mit der künftigen Marktentwicklung Schritt halten können.

Doch der Wandel bringt nicht nur Belastungen und Risiken, sondern im Gegenteil auch viele Chancen. Stellen sich die Banken auf die neuen Anforderungen ein, werden sie in der Lage sein, ihren Kunden Zahlungsdienstleistungen mit echtem Mehrwert zu bieten – etwa sichere Online-Portale, über die sich Zahlungen einfach und kurzfristig initiieren lassen, ein umfassendes Echtzeit-Monitoring für das Liquiditätsmanagement von Geschäftskunden oder auch eine flexible Integration der eigenen Dienste mit der IT des Kunden. So können Banken nicht nur mit den sich wandelnden Marktbedingungen mithalten, sondern auch davon profitieren. (ACI Worldwide: ra)

ACI Worldwide: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Weitere Maßnahmen sollten folgen

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt die Entscheidung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), den sektoralen Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen von zwei auf ein Prozent zu senken. Damit reagiert die Aufsicht auf die veränderten Marktbedingungen und kommt einer Forderung der Kreditwirtschaft nach. Der Schritt ist ein wichtiges Signal für die differenzierte und verantwortungsvolle Anwendung makroprudenzieller Instrumente.

  • Dringend gesetzliche Klarheit & Bürokratieabbau

    Als am 1. Juli 2024 die Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPBV) in Kraft getreten ist, waren sich die meisten Krankenhäuser über die weitreichenden Folgen vermutlich noch gar nicht im Klaren. Denn: Auch wenn der ursprüngliche Gedanke aus dem Gesundheitsministerium durchaus begrüßenswert ist - nämlich Pflege und Versorgung im Gesundheitswesen zu verbessern - ist es wieder einmal das Wie, das eine Besserung der oftmals dramatischen Lage verhindert. In der Praxis erweist sich die Verordnung nämlich nicht als pragmatische Lösung für bessere Arbeitsbedingungen oder einen Abbau von zeitintensiver Bürokratie, sie ist ziemlich genau das Gegenteil: ein bürokratisches Monster, das an inhaltlicher Komplexität seinem eigenen Namen in nichts nachsteht.

  • Stärkung der Demokratie notwendiger denn je

    Transparency Deutschland (TI-D) hat den Koalitionsvertrag der neuen Regierung geprüft - die Bilanz fällt weitgehend ernüchternd aus. Mit Blick auf Lieferkettengesetz, Geldwäschebekämpfung sowie Klima- und Umweltpolitik seien leider erhebliche Rückschritte zu erwarten.

  • Bewertung von PCI DSS 4.0

    Am 31. März 2025 trat die neueste Version des Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) in Kraft - Version 4.0*. PCI DSS 4.0 verlangt nicht nur, dass digitale Identitäten eindeutig Personen zugeordnet werden, sondern legt zudem den Fokus auf die Aufrechterhaltung robuster Sicherheitsmaßnahmen angesichts sich ständig weiterentwickelnder Cyberbedrohungen. Organisationen, die mit Zahlungskartendaten arbeiten, müssen verbesserte Sicherheitsanforderungen umsetzen - darunter auch starke Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).

  • EU-Richtlinie gegen Diskriminierung muss kommen

    Auf EU-Ebene fanden weitere Verhandlungen zur "5. Antidiskriminierungsrichtlinie zur Anwendung des Grundsatzes der Gleichbehandlung ungeachtet der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung" statt. Der Sozialverband VdK fordert die Bundesregierung auf, sich endlich dafür einzusetzen, dass diese verabschiedet wird.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen