Verlagswesen: Die Verlagsmanager seien dabei, einen ganzen Berufsstand zu demontieren Die Zustimmung des Deutschen Journalisten-Verbandes zu einem Leistungsschutzrecht der Verlage knüpfte der DJV an Bedingungen
(12.11.10) - Mit einer Grundsatzrede hat DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken in die Themen des DJV-Verbandstags 2010 in Essen eingeführt. Vor über 300 Delegierten und Gästen ging Konken auf die wichtigen anstehenden Aufgaben ein.
Von entscheidender Bedeutung sei, wie die Tarifpolitik der Zukunft aussehe: "Wir haben in den vergangenen Jahren mit viel Verständnis den Verlagen über schwierige Zeiten geholfen und Einbußen hingenommen", sagte Konken. "Das geht so nicht weiter. Die Verlagsmanager sind dabei, einen ganzen Berufsstand zu demontieren und gefährden ihre eigene Zukunft." Schließlich hingen Abonnements und Verkäufe von der Qualität ab, die in den Redaktionen produziert werde.
Die Zustimmung des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) zu einem Leistungsschutzrecht der Verlage knüpfte Konken an Bedingungen. So dürfe das Urheberrecht nicht angetastet werden. Auch müssten Journalistinnen und Journalisten ihre Beiträge weiterhin mehrfach verwerten können. An den Erlösen der Verlage aus einem Leistungsschutzrecht müssten die Journalisten angemessen beteiligt werden. Eine Belastung aus dem neuen Recht dürfe es für Journalisten nicht geben. "Sonst stimmen wir einem Leistungsschutzrecht nicht zu."
Kritik übte der DJV-Vorsitzende an der Gesetzesinitiative gegen den Missbrauch von Leiharbeit. Sie reiche nicht aus. Wichtig sei die zeitliche Begrenzung der Leiharbeit auf maximal zwei Jahre und eine konsequent gleiche Bezahlung. "Die Umgehung von Tarifverträgen ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Anschlag auf die Sozialpartnerschaft in den Verlagen."
Wie schwer die Umsetzung vertraglicher Bedingungen sei, zeigten die Gemeinsamen Vergütungsregeln für Journalisten an Tageszeitungen. Viele Verlage zahlten noch immer unangemessen niedrige Honorare. Um sich dagegen zu wehren, sei ein Schritt etwa die Gründung von Freien-Gruppen. An die angestellten Redakteure appellierte er: "Seid solidarisch mit den Freien, Ihr seid ein Team."
Generell stelle die rasante Entwicklung in den Medien die Tarifarbeit des DJV vor neue Herausforderungen. "Ziel unserer gewerkschaftlichen Arbeit ist es, angemessene Arbeitsbedingungen und soziale Standards im gesamten Journalismus zu erhalten und auszubauen." (DJV: ra)
DJV: Kontakt und Steckbrief
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Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."
Transparency Deutschland kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD als unzureichend im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung und -prävention sowie Transparenz. Keine der drei Kernforderungen, die die Antikorruptionsorganisation bereits im Wahlkampf an die künftige Bundesregierung formuliert hatte, wurde im Koalitionsvertrag berücksichtigt. In der nächsten Legislaturperiode bleiben damit gravierende Defizite bestehen - und der Handlungsbedarf verschärft sich.
Die Europäische Kommission hat am 26.02.25 mit der Omnibus-Richtlinie ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt. Stefan Premer, Principal Sustainability Consultant - Global Lead Climate Strategy bei Sphera, Anbieterin von Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, erläutert unten seine Sicht zu diesen Vorschlägen.
Die Regulierung von KI ist ein zentrales politisches und wirtschaftliches Thema - doch während Europa auf Vorschriften setzt, treiben die USA und China die Umsetzung voran. Die EU versucht mit dem AI-Act, Risiken frühzeitig zu kontrollieren, doch der technologische Fortschritt lässt sich nicht per Gesetz erzwingen. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, indem sie Transparenz fördern und Vertrauen schaffen - nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch für wirtschaftliche Vorteile.
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