Datenschutz in der digitalen Welt


Datenschutzerklärungen: Fast alle Internetnutzer halten die Texte für nicht verständlich und zu lang
Internetnutzer winken Datenschutzerklärungen durch - Gesetzgebung sollte einfache und kurze Erklärungen ermöglichen

(06.10.15) - Vier von fünf (79 Prozent) Internetnutzern in Deutschland stimmen den Datenschutzerklärungen von Online-Diensten zu, ohne sie wirklich verstanden zu haben. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. Online-Dienste müssen gemäß Datenschutzgesetz ihre Nutzer mit einer Datenschutzerklärung informieren und von ihnen die Einwilligung für die Verarbeitung ihrer persönlichen Daten wie Name, Anschrift oder Geburtsdatum einholen. Laut Umfrage halten neun von zehn Internetnutzern (90 Prozent) die Erklärungen von Online-Diensten zum Datenschutz für unverständlich. Fast genauso viele (86 Prozent) finden diese zu lang. Gut die Hälfte (56 Prozent) sagt, dass sie aus ihrer Sicht überflüssige Informationen enthalten. Diese Einschätzungen ziehen sich durch alle Altersgruppen.

"Die meisten Nutzer von Online-Diensten sind mit den langen und unverständlichen Datenschutzerklärungen überfordert", sagt Susanne Dehmel, Bitkom-Geschäftsleiterin Vertrauen und Sicherheit. "Allerdings sind die Anbieter daran allenfalls zum Teil schuld. Grund für die Art und den Umfang der Texte sind vor allem rechtliche Vorgaben." In Zukunft müsse es Ziel der Gesetzgebung sein, übersichtliche und knappe Datenschutzerklärungen zu ermöglichen. So sollten keine ausufernden Vorgaben zur Menge und Form der anzuzeigenden Informationen gemacht und berücksichtigt werden, dass viele Inhalte heute auf kleineren Bildschirmen von Smartphones gelesen werden. Aktuell wird auf EU-Ebene mit der Datenschutzverordnung ein neuer Ordnungsrahmen für das Datenschutzrecht in Europa entworfen.

Methodik: Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.009 Internetnutzer in Deutschland ab 14 Jahren befragt. Die Fragestellungen lauteten: "Ich stimme vielen Datenschutzerklärungen zu, ohne sie wirklich verstanden zu haben", "Die Datenschutzerklärungen von Online-Diensten sind in der Regel unverständlich", "Die Datenschutzerklärungen von Online-Diensten sind in der Regel zu lang" (Antworten: stimme voll zu / stimme eher zu).
(Bitkom: ra)

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI definiert Geschäftsmodelle neu

    In Deutschlands Chefetagen mangelt es an ausreichender Kompetenz im Bereich generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI). Zwei Drittel der Führungskräfte gehen selbstkritisch davon aus, dass Entscheider ohne fundiertes KI-Verständnis mittelfristig aus der Leitungsebene verdrängt werden. Zudem erwarten 52 Prozent, dass künftig vor allem vollständig auf generativer KI basierende Geschäftsmodelle dominieren werden.

  • Nur die wenigsten haben eine Cyberversicherung

    Wenn plötzlich wichtige Daten nach einem Angriff mit Schadsoftware verschwunden sind, jemand anderes sich im Internet der eigenen Identität bemächtigt und damit Schäden verursacht oder auch wenn man beim Online-Shopping betrogen wird - Opfer von Kriminalität im Internet zu werden, kann schnell teuer werden. Abhilfe versprechen Cyberversicherungen. Allerdings haben derzeit die wenigsten Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland eine entsprechende Absicherung.

  • Identity Governance und Administration

    Omada hat die Veröffentlichung ihres jährlichen State of Identity Governance Report für 2025 bekannt gegeben. Der Bericht untersucht die Sicht von IT- und Geschäftsführern auf Bedrohungen im Kontext von Identitätssicherheit und die Lösungen, die sie zur Bewältigung dieser Herausforderungen einsetzen.

  • Überwinden des "Henne-Ei-Problems"

    Der ibi-Payment-Report 2024 behandelt ein umfangreiches und vielfältiges Themenspektrum. Dabei wurde auch SEPA Request-to-Pay detailliert betrachtet. Die aus den Online-Befragungen von 1.024 Endkunden sowie 40 Fach- und Führungskräften aus den Bereichen Zahlungsverkehr und Payment von Kreditinstituten erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Meinungen über das Gelingen einer flächendeckenden Durchsetzung von SEPA Request-to-Pay stark divergieren.

  • Leben nach dem Tod - Digital unsterblich?

    Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens" zusammengefasst.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen