Mindestens ein Datenschutzvorfall


Studie: Alle 75 analysierten Einrichtungen hatten bereits mindestens einen Datenschutzvorfall zu beklagen
46 Prozent der mit F bewerteten Institutionen waren sogar erst kürzlich von Datenlecks betroffen



The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

Dem BDI-Bericht zufolge hatten alle untersuchten Einrichtungen bereits mindestens einen Datenschutzvorfall zu verzeichnen. Alle untersuchten Einrichtungen mit der Note "C" wiesen Sicherheitslücken auf, die E-Mail-Spoofing ermöglichen, ebenso wie 96 Prozent der Institutionen mit den Noten "D" und "F".

Bei 46 Prozent der Behörden mit der schlechtesten Bewertung "F" gab es erst kürzlich ein Datenleck. 85 Prozent der Mitarbeitenden in diesen Einrichtungen nutzten ihre Passwörter mehrfach, obwohl diese bereits in früheren Leaks aufgetaucht waren. Das ist ein deutliches Warnsignal dafür, dass Grundlagen der digitalen Sicherheit nicht beachtet werden.

Zentrale Ergebnisse der Studie:

>> Die durchschnittliche Sicherheitsbewertung der untersuchten EU-Einrichtungen liegt bei 71 von 100 Punkten, was laut BDI-Methodik einem hohen Risiko entspricht.

>> 67 Prozent der EU-Institutionen erhielten eine schlechte Bewertung ("D" oder "F"): 32 Prozent bekamen die Note "D", 35 Prozent sogar ein "F". Die verbleibenden 33 Prozent erreichten die Note "C", keine Institution erzielte eine gute ("A") oder zufriedenstellende ("B") Bewertung.

>> Alle 75 analysierten Einrichtungen hatten bereits mindestens einen Datenschutzvorfall zu beklagen. 46 Prozent der mit F bewerteten Institutionen waren sogar erst kürzlich von Datenlecks betroffen.

>> In Institutionen mit F-Bewertung verwendeten 85 Prozent der Beschäftigten bereits geleakte Passwörter für mehrere Konten; in Einrichtungen der Kategorie D waren es 71 Prozent, bei Einrichtungen mit Note C hingegen nur 8 Prozent.

>> In allen Institutionen mit F- und C-Bewertung sowie in 92 Prozent der D-bewerteten Einrichtungen gab es Probleme bei der SSL/TLS-Konfiguration, die das Risiko von Datendiebstahl und Man-in-the-Middle-Angriffen erhöhen.

>> Unsichere Hosting-Umgebungen betrafen 92 Prozent der mit D oder F bewerteten Institutionen; bei Organisationen mit Note C waren es 100 Prozent. Dies erhöht die Gefahr unbefugter Zugriffe.

>> 96  Prozent der D- und F-bewerteten sowie alle C-bewerteten Einrichtungen verwendeten für E-Mail-Spoofing anfällige Domains.

>> Kompromittierte Unternehmenszugänge wurden bei 96 Prozent der F- und 83 Prozent der D-bewerteten Institutionen gefunden, aber nur bei 12 Prozent der Einrichtungen mit Note C.

Methodik
Für diese Studie untersuchte das Team des Business Digital Index insgesamt 75 Behörden und Institutionen der Europäischen Union. Die Cybersicherheitsrisiken wurden anhand sieben zentraler Kriterien bewertet: Aktualität der Software, Sicherheit von Webanwendungen, E-Mail-Schutz, Systemreputation, Hosting-Infrastruktur, SSL/TLS-Konfiguration sowie frühere Datenschutzvorfälle. (Cybernews: ra)

eingetragen: 13.07.25

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