Compliance-Regulierungsdruck nimmt weltweit zu


Supply Chain Risk Report 2025: Bericht zeigt, dass 2024 erhöhte finanzielle Instabilität der Zulieferer und eskalierende Risiken durch Naturkatastrophen zu Störungen in den Lieferketten führten
Die Nachhaltigkeitsrisiken nahmen 2024 zu, insbesondere in Europa, da die globalen Vorschriften verschärft wurden und die Stakeholder mehr Transparenz forderten, wobei die Compliance-Anforderungen zunehmend ein aktives Engagement der Lieferanten vorschreiben



Sphera hat ihren Supply Chain Risk Report 2025 veröffentlicht. Dieser Bericht umfasst eine eingehende Analyse der dringendsten Risiken und aufkommenden Chancen, die die globalen Lieferketten verändern. Er bietet Führungskräften aus den Bereichen Beschaffung, Lieferkette und Nachhaltigkeit handlungsrelevante Einblicke, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, mit denen sich Unternehmen angesichts neuer gesetzlicher Bestimmungen, wirtschaftlicher Unbeständigkeit und erhöhter ökologischer und sozialer Verantwortung auseinandersetzen müssen. Die Ergebnisse stammen aus der Sphera-Lösung für Transparenz in der Lieferkette, die auf der kontinuierlichen Echtzeit-KI-Überwachung von über 15 Milliarden globalen Datenpunkten in Kombination mit dem Fachwissen des internen Risikoforschungsteams von Sphera aufbaut.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Supply Chain Risk Reports 2025 gehören:

>> Finanzielle Anspannung hat sich verschärft: Die Frühwarnindikatoren für die finanzielle Anspannung der Zulieferer haben 2024 um 11 Prozent zugenommen, wobei die Zahl der Konkurserklärungen um 48 Prozent und die der Meldungen über höhere Gewalt um 61 Prozent gestiegen ist. Diese Trends unterstreichen die Notwendigkeit einer Echtzeitüberwachung und proaktiver Strategien zur Risikominderung, um den Betrieb zu schützen.

>> Anhaltende globale Störungen: Obwohl die Risiken im Zusammenhang mit Lieferungen im vergangenen Jahr um 7 Prozent zurückgingen, verursachten Naturkatastrophen und geopolitische Spannungen weiterhin weit verbreitete Unterbrechungen – im Durchschnitt mehr als 14 Vorfälle pro Jahr und Organisation. Die Resilienzplanung und anpassungsfähige Logistikstrategien bleiben entscheidend.

>> Zunehmende Qualitätsbedenken: Vorfälle im Zusammenhang mit der Produktqualität – einschließlich Rückrufe und Gefahrgutrisiken – nahmen um 22 Prozent zu, was die Bedeutung eines robusten Qualitätsmanagementsystems zum Schutz des Markenvertrauens und der betrieblichen Kontinuität unterstreicht.

>> Druck auf die Einhaltung der Vorschriften steigt: Nachhaltigkeit wurde im Jahr 2024 zu einem zentralen Thema im Lieferkettenmanagement, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach ethischen Praktiken, Umweltverantwortung und strengeren globalen Vorschriften. Ein Anstieg von 29 Prozent bei Menschenrechtsfragen verdeutlicht die Dringlichkeit transparenter Abläufe und stärkerer Partnerschaften mit Lieferanten, um Compliance-Risiken anzugehen und globale Erwartungen zu erfüllen.

Herausforderungen für 2025
Für 2025 werden sich die Herausforderungen, denen sich Unternehmen laut dem Supply-Chain-Bericht stellen müssen, weiterentwickeln. Diese Herausforderungen sind sehr umfangreich und stark miteinander verknüpft.

Finanzieller Stress verschärft sich durch eine Zunahme von Konkursen und höherer Gewalt
Die finanzielle Anfälligkeit von Partnern in der Lieferkette stellt ein erhebliches Risiko für die betriebliche Kontinuität dar. Daher müssen Unternehmen die wirtschaftliche "Gesundheit" ihrer Lieferanten überwachen und präventive Maßnahmen ergreifen, um Unterbrechungen zu vermeiden. Die Unternehmen sahen sich im Laufe des vergangenen Jahres immer wieder mit Unterbrechungen konfrontiert. Streiks eskalierten auf nationaler Ebene, wobei sich Arbeitsniederlegungen in Häfen in Australien und den USA negativ auf die Lieferketten auswirkten. Allein die Zahl der Überflutungen nahm um 60 Prozent zu, wobei es im Sommer 2024 in ganz Europa zu nennenswerten Störungen kam. Dies verschärfte Verzögerungen in den Lieferketten und unterstreicht die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Logistik und den Betrieb der Zulieferer.

Regulierungsdruck nimmt weltweit zu
Die Nachhaltigkeitsrisiken nahmen 2024 zu, insbesondere in Europa, da die globalen Vorschriften verschärft wurden und die Stakeholder mehr Transparenz forderten, wobei die Compliance-Anforderungen zunehmend ein aktives Engagement der Lieferanten vorschreiben. Nachhaltigkeitsbezogene Risikoindikatoren stiegen im vergangenen Jahr um 6 Prozent, wobei Menschenrechtsfragen mit 29 Prozent den stärksten Anstieg verzeichneten. Herausforderungen bei der Einhaltung von Umweltauflagen, insbesondere in Verbindung mit strengeren Vorschriften, erschwerten das Risikomanagement zusätzlich.

Qualitätsrisiken erhöhen die Komplexität
Die Aufrechterhaltung der Produktqualität stellt für Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen, da qualitätsbezogene Vorfälle 2024 um 22 Prozent zunahmen. Standortverlagerungen von Zulieferern, getrieben durch Kostendruck und Marktdynamik, führten zu einem Anstieg der Gefahrstoffrisiken um 54 Prozent und zu einem Anstieg der Produktrückrufe um 19 Prozent. Derartige Vorfälle machen deutlich, wie wichtig eine solide Überwachung der Zulieferer und ein proaktives Qualitätsmanagement sind, um finanzielle, operative und Reputationsrisiken zu mindern.

"Da die globalen Lieferketten immer vernetzter und anfälliger werden, sind Unternehmen zunehmend finanziellen, ökologischen und operativen Risiken ausgesetzt", sagt Paul Marushka, CEO und Präsident von Sphera. "Die Ergebnisse unseres diesjährigen Berichts unterstreichen die Notwendigkeit von Echtzeiteinblicken, vorausschauenden Analysen und datengesteuerten Strategien, um die Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten. Unternehmen können diese Risiken proaktiv angehen, indem sie Schwachstellen in Wettbewerbsvorteile umwandeln und sich in der komplexen Landschaft von heute zurechtfinden." (Sphera: ra)

eingetragen: 05.02.25
Newsletterlauf: 04.04.25

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Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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