Maßnahmen zur Vermeidung von Betrug


Compliance-Regelung: Bribery Act als Falle für deutsche Unternehmen
Umfrage: Unternehmen auf britisches Antikorruptionsgesetz unvorbereitet


(08.07.11) - Es gilt als das strengste Antikorruptionsgesetz der Welt: Am 1. Juli 2011 ist der Bribery Act in Großbritannien in Kraft getreten. Wichtig zu wissen: Es sind auch etwa 2.500 große und mittelständische deutsche Unternehmen von den neuen Compliance-Regelungen betroffen. Voraussetzung sind geschäftliche Beziehungen nach Großbritannien. Obwohl bei Nichteinhaltung empfindlich hohe Strafen drohen, sind Unternehmen auf dieses Gesetz nicht vorbereitet. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Coleman Parks in Zusammenarbeit mit Iron Mountain.

Die Umfrage unter 100 Unternehmensverantwortlichen aus dem Bereich Informationsmanagement ergab, dass über ein Drittel (36 Prozent) die neue Rechtsvorschrift noch nicht kannte. 30 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrem Unternehmen noch keine geeigneten Maßnahmen zur Vermeidung von Betrug eingeführt wurden. Weniger als die Hälfte der Führungskräfte (48 Prozent) wusste, welche Konsequenzen die Nichtbefolgung der neuen Bestimmungen nach sich ziehen könnte.

Vorbeugende Maßnahmen
Bei der Einführung, Verwaltung und Kommunikation effektiver Antikorruptionsmaßnahmen spielt die Automatisierung von Informationsprozessen eine wichtige Rolle. Denn ein Unternehmen kann sich laut dem Gesetz gegen den neuartigen Vorwurf der "Nichtverhinderung von Korruption" verteidigen, sofern die Implementierung entsprechender Maßnahmen nachweisbar ist. Laut der Umfrage war sich über ein Viertel (27 Prozent) der Befragten jedoch nicht bewusst, dass moderne Technologie ihnen dabei helfen kann, ihr Unternehmen vor Betrug, vor allem vor falschen Spesenabrechnungen, zu schützen.

Wie automatisierte Informationsprozesse Unternehmen als vorbeugende Maßnahme unterstützen können, zeigen folgende drei Beispiele:

1. Papier in digitale Daten überführen. Durch das digitale Scannen von Dokumenten wird sichergestellt, dass Finanztransaktionen, Belege, Vereinbarungen, Bestellungen etc. in ein elektronisches Format konvertiert und sicher gespeichert werden (im Idealfall außerhalb des Unternehmensstandorts). Dadurch können Unternehmen die Anforderungen des Antikorruptionsgesetzes in zweierlei Hinsicht erfüllen:

Erstens können sie ihrer Sorgfaltspflicht ständig und mithilfe eines automatisierten Prozesses nachkommen – bei allen Transaktionen im Unternehmen, wobei der Fokus auf den Hauptrisikobereichen wie Bewirtung, Werbeaufwände, Spesen etc. liegt. So können Probleme schon gelöst werden, bevor sie entstehen beziehungsweise eskalieren. Zweitens lassen sich digitale Dokumente einfacher für Aufsichtsbehörden und andere Institutionen bereitstellen.

2. Den Mensch außen vor lassen. Durch automatisierte Prozesse bei Finanztransaktionen wie im Rechnungsmanagement lässt sich das Risiko, dass missbräuchliches Verhalten unentdeckt bleibt, deutlich verringern. Die Automatisierung minimiert auch das mit Kapitalinvestitionen verbundene Risiko, indem die Einhaltung von Compliance-Richtlinien, gesetzlichen Datenschutzbestimmungen sowie Daten- und Qualitätsstandards gewährleistet wird.

3. Informationen automatisch sichern. Moderne Lösungen ermöglichen automatische Backups aller relevanten elektronischen Daten. Dadurch lassen sich vermeintlich verloren gegangene oder gelöschte Informationen, wie beispielsweise E-Mails oder Daten auf Tapes, rasch wiederherstellen und alle Informationen für den künftigen Zugriff speichern.
(Iron Mountain: ra)

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Meldungen: Studien

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    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

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  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

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    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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