Ernsthaftes Risiko für die Informationssicherheit


Größere Sicherheitsgefahr als Cyberattacken? - Studie: Jeder dritte Mittelständler hält Papierakten für größtes Sicherheitsrisiko
"Reifeindex zum Informationsrisiko": Nur 41 Prozent der Unternehmen haben Zugangsbeschränkungen zu Bereichen, in denen vertrauliche Informationen gelagert werden

(24.11.14) – Eine weltweite Befragung, Iron Mountain gemeinsam mit PwC, durchgeführt hat, kam zu dem Ergebnis, dass Papierakten für zwei Drittel (63 Prozent) der mittelständischen, deutschen Unternehmer ein ernsthaftes Risiko für die Informationssicherheit darstellen. Das sind mehr als doppelt so viele Befragte, wie jene die angaben, externe Bedrohungen wie Schadsoftware oder Hacker zu fürchten.

Die von PwC und Iron Mountain durchgeführte Studie über den "Reifeindex zum Informationsrisiko" kam zu dem Ergebnis, dass viele deutsche Unternehmen Probleme im Umgang mit Papier haben. Zwar besitzen fast alle deutschen Unternehmen (92 Prozent) Richtlinien, welche die Speicherung und Bereitstellung von digitalen Dokumenten regeln, gleichzeitig verfügen aber nur 35 Prozent über eine entsprechende Regelung für Papierakten; und nur 41 Prozent haben Zugangsbeschränkungen zu Bereichen, in denen vertrauliche Informationen gelagert werden.

Iron Mountain-Studie: Verantwortung konzentriert sich
80 Prozent der deutschen Unternehmen verlassen sich auf eine Person oder ein Team, wenn es um das Management sowohl von Papierdokumenten als auch digitalen Daten geht. Gleichwohl fand die Studie heraus, dass in Unternehmen mit hohen Sicherheitsstandards ausnahmslos unterschiedliche Teams agieren.

In den meisten Unternehmen (78 Prozent) ist der IT-Security-Manager letztendlich für Informationsrisiken wie zum Beispiel Datenpannen verantwortlich. Gerade mal fünf Prozent der Befragten meinen, dass sich die für Papierakten verantwortliche Person auch um die Risikovorsorge kümmern sollte.

Unternehmen tun sich bei Digitalisierung schwer
Für die Probleme, die Unternehmen im Umgang mit Papierakten haben, sprechen auch die Ergebnisse aus einer Iron Mountain-Studie, die Anfang dieses Jahres durchgeführt wurde. Demnach tun sich zwei Drittel der europäischen Firmen (62 Prozent) damit schwer, ihre Papierakten in ihre Kundenmanagement-Software zu integrieren.

"Alle Informationen sind in gewisser Weise anfällig, aber Unternehmen müssen verstehen, dass die Risiken für Papier und digitale Daten verschieden sind und auch dementsprechend damit umgegangen werden muss. Beispielsweise können für jeden frei zugängliche Papierakten heutzutage einfach mit dem Smartphone abfotografiert und dann im Internet nach Belieben weiter gereicht werden. Auch kommt es leider immer wieder vor, dass Akten mit sensiblen Daten, wie zum Beispiel Patientenakten, einfach im Müll landen, anstatt ordnungsgemäß entsorgt zu werden", meint Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH.

"Beim digitalen Arbeiten schauen wir unseren Mitarbeitern ständig über die Schulter und kontrollieren Webaktivitäten wie die Facebook-Nutzung, aber für den Zugang zu sensiblen Daten in Form von Papierakten gibt es kaum Regelungen. Natürlich wird das Papier in absehbarer Zeit nicht aus unserem Arbeitsalltag verschwinden. Umso wichtiger ist es daher, ausgemachte Risiken zu identifizieren und etwa durch geeignete Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen oder Zutrittsbeschränkungen zu minimieren", so Börgmann weiter. (Iron Mountain: ra)

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Meldungen: Studien

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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