Markenschutz für Unternehmen


Plagiate und mutmaßliche Fälschungen von Tablet-PCs
Mit Brandjacking wird viel Geld gemacht, weil vor allem auf Kunden abgezielt wird, die auf der Suche nach besonders günstigen Angeboten sind

(09.11.11) - MarkMonitor, Anbieterin im Bereich Markenschutz für Unternehmen, hat heute eine Sonderausgabe des ″Brandjacking Index″ veröffentlicht, die sich speziell mit Tablet-Computern beschäftigt. Innerhalb eines einzigen Tages konnte MarkMonitor mehr als 23.000 Online-Verkaufsanzeigen für Tablet-PCs aufspüren, die Plagiate, mutmaßliche Fälschungen und Graumarktprodukte angeboten haben. Identifiziert wurden außerdem über 6.600 Fälle von Cybersquatting, die jährlich mehr als 75 Millionen Seitenaufrufe generieren.

Der Brandjacking Index ist das Ergebnis einer von MarkMonitor durchgeführten Analyse, bei der an einem einzigen Tag im dritten Quartal 2011 fünf führende Tablet-Computermarken im Mittelpunkt standen. Untersucht wurden Verkaufsanzeigen auf 23 Online-Marktplätzen für das Firmenkundengeschäft (B2B) und für Privatkunden (B2C). Außerdem griff MarkMonitor auf Alexa und auf Registrierungsdaten für Domains zurück, um Markenmissbrauch anhand von Domain-Namen zu ermitteln und den dadurch generierten Online-Traffic zu bemessen.

"Beim Online-Brandjacking wird genau darauf geachtet, was den Markt bewegt. Von besonderem Interesse sind dabei Markentrends. Wurden diese erst einmal erkannt, werden sie unverzüglich für die eigenen Zwecke missbraucht", erklärt Frank Schulz, Sales Manager Central Europe bei MarkMonitor. "Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts sollten sich Kunden vor diesen ‚Markenimitatoren’, die in der Masse der Angebote nicht immer leicht auszumachen sind, besonders in Acht nehmen. Ausgesprochen wachsam müssen aber vor allem auch die Markeninhaber selbst sein, um denjenigen, die sich auf ihre Kosten bereichern wollen, einen Strich durch die Rechnung zu machen."

Das Online-Geschäft mit Tablet-Computern boomt. So wird auch mit Brandjacking viel Geld gemacht, da vor allem auf Kunden abgezielt wird, die auf der Suche nach besonders günstigen Angeboten sind. MarkMonitor nahm 23.000 verdächtige Verkaufsangebote auf den Online-Marktplätzen unter die Lupe und teilte sie dann in drei Gruppen ein: Plagiate, mutmaßliche Fälschungen und Graumarktprodukte. Außerdem identifizierte MarkMonitor 15 Firmen, die Plagiate von Tablet-Computern herstellen, sowie knapp 8.000 Einzelanbieter, von denen 766 große Mengen an möglicherweise gefälschten Tablet-PCs anbieten.

Knapp 20 Prozent der Verkaufsanzeigen für Plagiate enthielten Markenbegriffe, die dafür sorgen sollen, dass der Artikel auch in den Ergebnislisten jener Kunden aufgeführt wird, die eigentlich nach echten Markenprodukten suchen. Bei mutmaßlichen Fälschungen hingegen kamen statt der Verwendung von Markenbegriffen häufig andere Taktiken zur Anwendung, um eine Verbindung zur rechtmäßigen Marke herzustellen. Dabei wird aber möglichst vermieden, dass das Angebot vom Markeneigner entlarvt wird und dieser Gegenmaßnahmen ergreift.

Zum Beispiel wurden die Anzeigen häufig mit Fotos von Markenerzeugnissen versehen, ohne die Marke explizit zu erwähnen; in manchen Fällen hatte man den Markennamen auch im Bild unkenntlich gemacht. Eine andere Strategie bestand darin, den Ausdruck "OEM" zu verwenden, um zu suggerieren, dass der angebotene Tablet-Computer einem nicht autorisierten Produktionslauf eines rechtmäßigen Herstellers entstammt. Auf eine mögliche Fälschung ließ nicht selten auch der Zeitpunkt schließen, zu dem das Produkt verfügbar war. So boten 26 Großhändler möglicherweise gefälschte Tablet-PCs bis zu einem Monat vor der offiziellen Markteinführung an. Diese Tablet-Computer waren üblicherweise halb so teuer wie die Originalprodukte.

Im Gegensatz dazu boten auf den Graumarkt spezialisierte Händler echte Markenerzeugnisse an, die Preise der autorisierten Vertriebswege wurden aber überschritten. Im Durchschnitt wurden 15 Prozent auf den empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers aufgeschlagen: In Absatzgebieten, in denen die offizielle Markteinführung des Produkts noch nicht erfolgt war, wurden in manchen Fällen sogar knapp 50 Prozent mehr verlangt.

"Das Internet bietet unmittelbare Einblicke in Trends, die beim Brandjacking geschickt ausgenutzt werden, um den Online-Traffic und die Einkünfte rechtmäßiger Marken anzuzapfen", erklärt Schulz. "Die Markeneigner müssen diese ‚Konkurrenz im Hinterhalt‘ bekämpfen, um ihre Kunden, ihre Marketing-Investitionen und den Wert ihrer Marken zu schützen." (MarkMonitor: ra)

MarkMonitor: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Gefährliche Lücken in der Finanzbildung

    Die Finanzwelt ist für viele Deutsche wie ein Minenfeld, das man besser meidet. Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Bankenverbands zeigt, dass sich ein Großteil der Befragten nicht ausreichend mit ihren Finanzen beschäftigt und wichtige Begriffe nicht versteht.

  • Motivation und Bindung der Beschäftigten

    Startups in Deutschland beteiligen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt am Unternehmen. Aktuell geben 44 Prozent an, Beschäftigte am Startup zu beteiligen, vor einem Jahr waren es noch 38 Prozent. Weitere 42 Prozent können sich eine Mitarbeiterbeteiligung in der Zukunft vorstellen. Nur 6 Prozent der Startups setzen nicht auf Mitarbeiterbeteiligung und schließen das auch für die Zukunft aus.

  • Angriffe auf deutsche Wirtschaft nehmen zu

    Deutsche Unternehmen rücken verstärkt in den Fokus von Angreifern aus dem In- und Ausland. In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen.

  • Lobby- und Transparenzregeln

    Anlässlich der Veröffentlichung des Lobbyrankings 2024 wirft Transparency International Deutschland e.V. einen vergleichenden Blick auf die Regeln für eine integre und transparente Politik in den Bundesländern und im Bund.

  • KI-Skepsis vorherrschend

    Nur 3 Prozent der Unternehmen im DACH-Raum beschreiben sich als fortgeschritten bei der Einführung generativer KI (GenAI). Das zeigt eine aktuelle Lünendonk-Studie. Trotz hohem Potenzial und zahlreichen Anwendungsfeldern ist die Skepsis gegenüber der neuen Technologie bei Anwendern wie Entscheidern hoch. Unsicherheit und die Angst vor Schatten-KI hemmen die Einführung. Gleichzeitig erhofft sich jedes zweite Unternehmen durch GenAI Hilfe bei der digitalen Transformation.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen