Zeitarbeit hat ein Imageproblem


Falsches Klischee vom "Arbeitgeber zweiter Klasse"
Geld ist das klassische Hauptmerkmal für einen attraktiven Arbeitgeber


(03.05.11) - Über Fachkräftemangel zu klagen ist die eine Seite – Qualifikationsmängel zu bekämpfen die andere. Ein weiterer Aspekt ist ein Griff an die eigene Nase mit der Frage an die Arbeitnehmer: Was macht einen Arbeitgeber für gut qualifizierte Fachkräfte oder Berufseinsteiger attraktiv?

An erster Stelle steht ein Klassiker: leistungsgerechte Bezahlung (97,6 Prozent). An zweiter Stelle legen Arbeitnehmer in Deutschland zu 91,4 Prozent Wert auf eine abwechslungsreiche Tätigkeit, arbeitgeberseitige Weiterbildungsangebote machen mit 85,9 Prozent Platz drei der Attraktivität aus. Dicht gefolgt von Urlaubsgeld, Weihnachtsgratifikation und betrieblicher Altersvorsorge (durchschnittlich 85 Prozent). Das ergab die repräsentative Befragung der orizon GmbH "Arbeitsmarkt 2011 – Perspektive der Arbeitnehmer" vom Februar 2011. Als vergleichsweise nebensächlich werden die Kantine (45,5 Prozent) oder der Betriebskindergarten (42,3 Prozent) bewertet.

Befragt, welche dieser Leistungen die Arbeitnehmer von einem Personaldienstleister erwarten, folgt die Einschätzung dem schlechten Image, das der Zeitarbeit nach wie vor anhaftet: Durchschnittlich nur 12 Prozent rechnen damit, dass Personaldienstleister Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen oder Weihnachtsgratifikationen anbieten. Lediglich 4,3 Prozent trauen der Branche eine betriebliche Altersvorsorge zu (bAV). "Mit diesen Ergebnissen hat die Branche tatsächlich ein Thema. Nicht weil wir diese Leistungen nicht anbieten – alle genannten Punkte sind für uns und etliche andere der großen Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland eine absolute Selbstverständlichkeit. Sondern weil wir nicht offensiv genug dem in der öffentlichen Meinung bestehenden Klischee von Zeitarbeit entgegentreten", sagt Dr. Dieter Traub, Geschäftsführer der orizon GmbH.

Als positiv für die Branche insgesamt und gleichfalls als tatsächlich realistisch schätzt der Geschäftsführer das Bewusstsein der Arbeitnehmer ein, dass Zeitarbeit abwechselungsreiche Tätigkeiten bietet (46,7 Prozent) sowie zur Reintegration in den Arbeitsmarkt beiträgt (43,1 Prozent). Diese Ergebnisse werden auch durch die Dekra-Studie zum Thema Personaldienstleistungen vom Dezember 2010 belegt: Rund 90 Prozent der Zeitarbeitnehmer sind mit ihrer Anstellungsform zufrieden, ca. die Hälfte der Befragten gibt an, durch die Zeitarbeit den Wiedereinstieg in das Berufsleben nach längerer Arbeitslosigkeit erreicht zu haben. (orizon: ra)

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Meldungen: Studien

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    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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