Verschlüsselungstrends in Unternehmen


Studie zeigt: Hälfte der deutschen Firmen von Datenschutzverletzung betroffen
Sorgen bereitet deutschen Unternehmen das wachsende Risiko von Cyberattacken

(29.11.10) - Die Folgen von Datenschutzverletzungen sind bei Unternehmen angekommen. Das zeigt die jährliche Studie zu aktuellen Verschlüsselungstrends des Ponemon Instituts im Auftrag von Symantec. So verschlüsselt knapp die Hälfte der 465 befragten Verantwortlichen in deutschen Firmen die Festplatten ihrer Anwender.

Dabei hat im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der Befragten mindestens einen Vorfall zu beklagen. Den Unternehmen bereiten vor allem Cyberattacken und die wachsende Zahl mobiler Geräte Sorgen.

Der Anteil deutscher Unternehmen, die von Datenschutzverletzungen betroffenen sind, ist im Vergleich zum Vorjahr mit rund 53 Prozent stabil geblieben. Ein schärferes Bild zeigt sich in den USA: Ganze 88 Prozent der im Rahmen der Ponemom-Studie befragten US-Firmen vermeldeten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einen solchen Vorfall – im Vergleich zum Jahr 2009 sogar ein Anstieg um drei Prozent.

Sorgen bereitet deutschen Unternehmen das wachsende Risiko von Cyberattacken. So gehen alle 465 Befragten davon aus, dass sie in den kommenden zwölf bis 24 Monaten Opfer eines solchen Infekts werden. 98 Prozent erwarten, dass ihr Netzwerk oder ihre Unternehmenssysteme von Malware befallen werden.

Diese Attacken abzuwehren, ist in der Prioritätenliste für Datensicherheit nach oben gerutscht. Hatten deutsche Unternehmen in 2007 noch angegeben, Malware-Schutz stehe auf Platz acht, so ist diese Aufgabe um drei Plätze zu Priorität fünf aufgestiegen. Alle Aufgaben ab diesem Platz werden von den Befragten als ähnlich wichtig eingestuft.

Die Unternehmen erwarten, dass die Angreifer vor allem ungeschützte Daten ins Visier nehmen und ihre Aktivitäten daher auch auf mobile Geräte verlagern. Daher schätzen 72 Prozent der Befragten die Verschlüsselung dieser Geräte als wichtig oder sehr wichtig ein. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Immerhin 62 Prozent der befragten deutschen Unternehmen haben inzwischen eine Datenverschlüsselungslösung eingeführt. 2009 hatten erst 51 Prozent der Firmen ein IT-Projekt in diesem Bereich abgeschlossen.

Datenverschlüsselung liegt damit inzwischen an dritter Stelle der bereits von Unternehmen genutzten IT-Sicherheitslösungen. Unternehmen betrachten Datenschutz im Rahmen ihres Riskomanagements zunehmend auch als geschäftskritisches Element. So ist für 88 Prozent der befragten deutschen Teilnehmer Datenschutz im Rahmen ihres Risikomanagements wichtig bis sehr wichtig.

Wenn es um einzelne Verschlüsselungstechnologien geht, so zeigt sich: Die befragten deutschen Unternehmen setzen zunehmend auf Festplattenverschlüsselung. Seit 2009 ist der Anteil der Unternehmen, die Festplattenverschlüsselung nutzen, von 32 auf 45 Prozent gestiegen.

In den USA liegt die Festplattenverschlüsselung inzwischen an zweiter Stelle der meistgenutzten Verschlüsselungstechnologien, in Deutschland liegt sie immerhin auf Platz vier. Auch das Key-Management wird hierzulande immer beliebter. Inzwischen nutzen es 42 Prozent der deutschen Unternehmen – im Jahr 2009 waren es erst ein Drittel der Befragten. (Symantec: ra)

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    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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