Kosten von Compliance in Unternehmen


Studie zu Compliance-Kosten: Kosten für Einhaltung von Compliance-Richtlinien günstiger als Non-Compliance
Datenschutz und seine Gewährleistung zählen zu den teuersten Compliance-Aktivitäten


(08.02.11) - Tripwire, Anbieterin für IT-Sicherheit und Compliance, und das Ponemon Institut, eine unabhängige Forschungseinrichtung zur Verbesserung von Datenschutz und Informationssicherheit, haben das Ergebnis einer Studie über die Kosten von Compliance in Unternehmen vorgelegt.

Für die Studie wurden 160 Geschäftsführer multinationaler Unternehmen verschiedener Branchen aus 46 Ländern befragt. Das Ergebnis: Investitionen in Aktivitäten zur Erfüllung von Compliance-Richtlinien wie PCI DSS, Sarbanes-Oxley Act (SOX) oder HIPAA sind nicht nur ein wichtiger Teil der Sicherheitsstrategie von Unternehmen, sie sparen auf Dauer auch Geld. Die durchschnittlichen Compliance-Kosten der befragten Unternehmen liegen bei mehr als 2,6 Millionen Euro. Die Kosten von Verstößen gegen Compliance-Vorschriften sind mit circa 6,9 Millionen Euro deutlich teurer.

Datenschutz und seine Gewährleistung zählen zu den teuersten Compliance-Aktivitäten. Dagegen sind Geschäfts- und Produktionsausfälle die schwerwiegendsten Folgen von Compliance-Verstößen. Externe Richtlinien wie PCI DSS, Sarbanes Oxley oder das Bundesdatenschutzgesetz wurden als Haupttreiber für Investitionen in Compliance-Maßnahmen genannt, gleichzeitig sind sie aber auch am schwersten zu erfüllen.

Kosten von Compliance-Verstößen mit 6,9 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie Investitionen in Maßnahmen zur Erfüllung von Compliance-Richtlinien

"Unternehmen sind sich bewusst, dass Compliance oft mit bedeutenden Investitionen verbunden ist. Unsere Studie zeigt aber auch, dass die Kosten einer Verletzung von Compliance-Richtlinien noch bedeutend höher sind", sagt Dr. Larry Ponemon, Gründer und Vorsitzender des Ponemon-Instituts. "Wir wollen mit unserer Studie IT-Sicherheitsbeauftragten Argumente liefern, in ihren Unternehmen für Investitionen in Compliance-Maßnahmen zu werben. Wer in Maßnahmen wie regelmäßige Audits, Technologie-Updates oder Weiterbildung der Mitarbeiter investiert, kann sein Risiko deutlich verringern und Non-Compliance-Kosten vermeiden oder zumindest senken."

Weitere Ergebnisse der Studie:

>>
28 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, gar keine internen Compliance-Audits durchzuführen. Nur 11 Prozent haben mehr als fünf interne Audits pro Jahr angesetzt. Unternehmen, die zwischen drei und fünf interne Audits pro Jahr durchführen, haben die niedrigsten Pro-Kopf Compliance-Kosten (im Durchschnitt 112 Euro). Die höchsten Compliance-Kosten haben Firmen ohne interne Audits (im Durchschnitt 249 Euro).

>> Die größten Budget-Punkte bei Compliance-Kosten sind die Einhaltung bestehender Gesetze und Richtlinien (1,2 Millionen Euro), die Überwachung interner Prozesse (870.000 Euro) und vertragliche Vereinbarungen mit Partnern, Verkäufern und Datenschutz-Behörden (412.000 Euro).

>> Compliance-Kosten variieren je nach Branche von 5 Millionen Euro bei Forschungs- und Lehreinrichtungen bis zu 17,5 Millionen im Energiesektor. Genauso variieren die Kosten für Non-Compliance. Die Differenz zwischen Compliance-Ausgaben und Kosten für Compliance-Verletzungen ist im Energiesektor mit 1,5 Millionen Euro am geringsten und im Technologiesektor mit 6,9 Millionen am höchsten.

>> Prozentual unterscheiden sich die Kosten von Compliance und Non-Compliance im Technologiesektor (79 Prozent), im Einzelhandel (76 Prozent) und im Gesundheitssektor (72 Prozent) am meisten; die geringsten Unterschiede gibt es im Finanz- (25 Prozent), Transport- (22 Prozent) und Energiesektor (9 Prozent).

Das Ponemon-Institut nutzt ein Punktesystem, um den Stellenwert zu bewerten, den Unternehmen dem Thema Sicherheit zuweisen. Bei der Auswertung der Ergebnisse fällt auf, dass die Unternehmen mit einem höheren Wert, also einem größeren Fokus auf das Thema Sicherheit, weniger Ausgaben aufgrund von Compliance-Verstößen haben.

Die teuersten Sicherheitslösungen sind nicht automatisch auch die effektivsten. Wird das IT-Sicherheitsbudget aber für die Einhaltung von Compliance Richtlinien verwendet, kann man die negativen Konsequenzen und Kosten, die im Zusammenhang mit Non-Compliance entstehen, vermeiden oder zumindest reduzieren.

"Unternehmen werden heute mit einer wachsenden Zahl von Compliance-Herausforderungen konfrontiert", sagt Rekha Shenoy, Vice President of Marketing von Tripwire. "Unternehmen, die in eine kontinuierliche Überwachung investieren und häufig Audits vornehmen, können Angriffe abwehren, Datenverluste vermeiden und finanzielle Konsequenzen, die bei Non-Compliance drohen, drastisch reduzieren. Damit bieten sie ihren Kunden und Partnern besseren Service." (Tripwire: ra)

Tripwire: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen