Deutsche Telekom: Keine neue Datenpanne


Deutsche Telekom äußerte sich zur aktuellen Aufarbeitung von Altfällen der Datensicherheit
Telekom-Konzern sei mit Hilfe von Daten aus 2008 um Provisionen in Millionenhöhe betrogen worden


(16.10.09) - In der aktuellen Berichterstattung gehen Medien auf unseriöse Vertriebsmethoden von Partnern beziehungsweise Subpartnern der Deutschen Telekom ein. Der Konzern hatte dazu bereits am 5. Oktober 2009 bekannt gegeben, dass er gegen unseriöse Methoden durchgreift. "Wir haben 2008 neue Sicherheitsstandards angekündigt. Die jetzigen Aufräumarbeiten sind direkte Konsequenzen daraus", betont Manfred Balz, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance bei der der Deutschen Telekom.

Hintergrund ist, dass der Konzern mit Hilfe von Daten aus 2008 um Provisionen in Millionenhöhe betrogen worden ist. Kontrollen haben gezeigt, dass Subpartner ohne Autorisierung Callcenter - teilweise außerhalb der EU - damit beauftragt hatten, Kunden zu akquirieren. Dabei wurde vorgetäuscht, die Aufträge seien durch den stationären Handel generiert worden, wofür höhere Provisionen gezahlt werden als für die telefonische Akquise. Durch die Telefonaktionen wurden eventuell auch Kunden belästigt, die keine Anrufe wünschen.

Ob und in welchem Umfang dafür Daten der Deutschen Telekom verwendet wurden, steht nicht fest. Die dem Konzern bekannten Vorfälle beziehen sich auf Daten, die vor 2009 zusammengestellt wurden. Dabei könnten die Datensätze auch durch Telefonaktionen Dritter angereichert worden sein oder vollständig aus anderen Quellen stammen. "Wir haben jedenfalls 2008 Systeme mit Schwachstellen abgeschaltet und für die verbliebenen Systeme die Sicherheitsvorkehrungen erhöht", erläutert Balz. Die Sicherheit der beiden Vertriebspartnersysteme wurde vom TÜV Rheinland zertifiziert.

Es sei wenig überraschend, dass sich einige unseriöse Unternehmen aufgrund der Maßnahmen jetzt an die Presse wenden, so Balz. "Wir drehen betrügerischen Anbietern den Hahn zu, das erhöht den Druck in der Branche massiv." So haben staatliche Ermittlungsbehörden nach der Anzeige der Deutschen Telekom bereits Daten sichergestellt und Verdächtige vorläufig festgenommen. Damit setzt der Konzern sein Versprechen aus dem vergangenen Jahr um, sich aktiv für den Schutz von Kundendaten einzusetzen. (Deutsche Telekom: ra)

Deutsche Telekom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Bekämpfung von Korruptionsrisiken

    Der Vorstand der Internationalen Initiative zur Transparenz im Rohstoffsektor (Extractive Industries Transparency Initiative, EITI) hat nach einem umfassenden Bewertungsverfahren die Arbeit der deutschen Multi-Stakeholder-Gruppe für sehr gut befunden.

  • Die USA verbieten Kaspersky-Software

    Der Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher in den USA wurde durch eine Entscheidung des US-Handelsministeriums vom 20. Juli 2024 an untersagt. Ab dem 29. September darf Kaspersky auch keine Updates mehr einspielen. Die Antiviren-Software wird dadurch weitgehend nutzlos gegen neu dazukommende Bedrohungen. Ab diesem Zeitpunkt ist auch der Weiterverkauf verboten.

  • Viele Optionen der Datenverarbeitung

    Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) sprach sich zur Eröffnung des Frühjahrskongresses des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. für eine frühzeitige Einbindung von Datenschutzbeauftragten und eine Weiterentwicklung von Privacy Enhancing Technologies für den Einsatz auch in kleinen und mittleren Unternehmen aus.

  • ESG-Berichterstattung als strategisches Muss

    Unternehmen stehen unter wachsendem Druck von Behörden, Mitarbeitern und Kunden, ihre Performance in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance = ESG) zu verbessern. Mit Hilfe von Intelligenter Automatisierung und einer ESG-Berichtssoftware können sie jedoch die Anforderungen in Angriff nehmen.

  • Neue "Allianz FÜR Vergaberecht" gegründet

    Gemeinsam mit 18 deutschen Wirtschaftsdachverbänden setzt sich Transparency Deutschland in der neu gegründeten "Allianz FÜR Vergaberecht" für die korrekte Anwendung der bestehenden vergaberechtlichen Grundsätze ein.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen