Risiko- und Compliance-Management der Zukunft
"RiskNET Summit 2014": Zwei Tage im Zeichen von Risk & Compliance
Ein Blick in die Praxis des Risikomanagements zeigt, dass viele Methoden nicht verwendet werden, da sie nicht bekannt sind
(07.11.14) - Unter dem Leitthema: "Excellence in Risk Management & Compliance" veranstaltete das Kompetenzzentrum RiskNET am 5. und 6. November den RiskNET Summit 2014. Die in Kooperation mit dem "Internationalen Institut für Governance, Management, Risk und Compliance" initiierte Fachkonferenz bot fundierte Antworten auf aktuelle Fragen zum Risiko- und Compliance-Management der Zukunft. Führende Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zeigten ihre Lösungswege – von der Cybersicherheit, der Risikolandkarte der Zukunft und dem Krisenmanagement über Corporate Compliance bis zum Supply-Chain-Risikomanagement.
Zwei Tage im Zeichen des Risiko- und Compliance-Managements, praxisnah, von Experten für Experten. Ein wichtiger Aspekt für Frank Romeike, Initiator des RiskNET Summit und Geschäftsführer der RiskNET GmbH: "Das RiskNET Summit bietet eine optimale Plattform für den branchenübergreifenden Dialog und Erfahrungsaustausch rund um moderne, zukunftsweisende und methodisch fundierte Risikomanagementansätze." Und das mit einem breiten und aktuellen Themenspektrum:
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Cybersicherheit – im Kampf um Informationen
76 Millionen Kundendaten. Das ist die ernüchternde und zugleich erschreckende Zahl des jüngsten Datendiebstahls bei der US-Bank J.P. Morgan Chase & Co. Kein Einzelfall im Kampf um das wichtigste Gut in unserer Zeit – Informationen. Experten sind sich einig, dass groß angelegte Hackerangriffe mittlerweile zur Tagesordnung gehören. Profiteure sind konkurrierende Staaten und Unternehmen sowie kriminelle Banden. Die globale Vernetzung mit einer engen Verzahnung von Organisations- und Produktionseinheiten in allen Teilen der Welt zwingt Unternehmen jeder Größe und in allen Branchen zum gezielten Handeln. In diesem Sinne präsentiert Michael George vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz das Thema "Cybersicherheit aus Sicht eines Nachrichtendienstes".
Proaktives Management der Supply-Chain-Risiken
Am 11. März 2011, 14:46 Uhr, fand in 24 Kilometer Tiefe und rund 370 Kilometer in nordöstlicher Richtung entfernt von Tokio die Initialzündung für das große Erdbeben von Tōhoku statt. Das Beben wies eine Stärke von 9,0 auf der nach oben offenen Richter-Skala auf und ist damit eines der stärksten der bisher weltweit registrierten Erdbeben.
Innerhalb von 2½ Minuten erreichten die unterirdischen Veränderungen eine linsenförmige Ausbreitung von über 400 Kilometern Länge und 200 Kilometern Breite. Die Naturkatastrophe hatte gravierende Folgen unter anderem für die Automobilindustrie. Nach Fukushima reifte bei vielen Akteuren vor allem die Erkenntnis, dass eine Supply Chain nur als komplexes Ursache-Wirkungs-Geflecht analysiert werden muss. Beim Ausfall eines Akteurs kann die gesamte Kette ins Stocken geraten.
Im Workshop "Supply-Chain-Risiken auf der Spur" diskutieren Martina Köhler (Dräxlmaier Group) und Markus Dreimann (sennheiser electronic) sinnvolle und pragmatische Ansätze zum proaktiven Management von Risiken in der Wertschöpfungskette.
Werkzeugkasten-Upgrade für Risikomanager
Die Mehrzahl der heutigen Risikomanagement-Systeme konzentriert sich vor allem auf eine reine "Risikobuchhaltung" und ein Reporting eingesammelter Risiken. Der überwiegende Anteil der Arbeitszeit wird verwendet auf die Identifikation, die Überwachung und das Reporting von Einzelrisiken. Doch wenn mit den Informationen des Risikomanagements niemals eine Entscheidung von Vorstand und Geschäftsführung anders getroffen wird, also ohne eine Risikoanalyse, bringt das Risikomanagement nichts. Es geht bekanntlich zunächst darum, vor einer unternehmerischen Entscheidung Transparenz über das aktuelle Gesamtrisiko – und die Wirkungen einer möglichen Entscheidung für den zukünftigen Gesamtrisikoumfang – zu erhalten.
Ein Blick in die Praxis des Risikomanagements zeigt, dass viele Methoden nicht verwendet werden, da sie nicht bekannt sind. Matthias Scherer, Professor für Finanzmathematik an der Technischen Universität München (TUM), wird ein Werkzeugkasten-Upgrade für Risikomanager präsentieren. Robert Ebel (Hoerbiger Holding) wird sich mit Denkfehlern im Risikomanagement auseinandersetzen und Dr. Werner Gleißner wird Methoden zur Risikobewertung – jenseits von Voodoo – präsentieren.
Vorträge, Knowledge-Cafés und Impuls-Workshops
Die Macher des RiskNET Summit setzen auf eine enge Verzahnung von Praxis und Wissenschaft. Der Vorteil: Das RiskNET Summit bietet damit eine optimale Plattform zum Netzwerken und für einen tief gehenden Fachaustausch.
Hierzu standen neben Vortragsreihen auch sogenannte Knowledge-Cafés mit Kurzvorträgen im Mittelpunkt, bei denen sich die Teilnehmer zu den Themen Risikobewertung, Risikoaggregation, Bandbreitenplanung und Risikokultur austauschen konnten. Abgerundet wurden die beiden Konferenztage mit Impuls-Workshops – vom Supply-Chain-Risikomanagement bis zur Verzahnung von Internem Kontrollsystem und Compliance.
Zu den Teilnehmern des RiskNET Summit 2014 zählten Vertreter namhafter Organisationen, darunter vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz, der Munich RE sowie der Hoerbiger Holding, von LEONI, Sennheiser electronic, der Technischen Universität München und von Volkswagen. (RiskNET: ra)
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