Automatisierung durch Big Data


"Captain Future in HR": Wird Personalarbeit weniger menschlich?
Big Data und Internet der Dinge verändern Wissensberufe – und auch das Personalmanagement


(09.09.14) - Durch Big Data und das Internet der Dinge gewinnt die Automatisierung in Personalabteilungen scheinbar eine neue Qualität: Recruiting, Talentmanagement, Mitarbeiterperformance – die Technik ist zunehmend in der Lage, die Arbeit von Personalern zu verrichten. Inwiefern stehen vor diesem Hintergrund Arbeitsplätze im Human Resource Management auf dem Spiel? Neben einem großen Angebot an Produktneuheiten in Sachen Hard- und Software beleuchtet die Messe Zukunft Personal vom 14. bis 16. Oktober in Köln diese aktuelle Frage in zahlreichen Programmbeiträgen.

"Die Automatisierung der Arbeit ist nicht mehr auf einen industriellen Kontext beschränkt", so Jan Kirchner, Geschäftsführer der Digitalagentur für Personalmarketing und Employer Branding "Wollmilchsau" und Autor des gleichnamigen Blogs. Dank Big Data und dem Internet der Dinge seien Roboter und Software-Algorithmen heute schon dabei, auch Wissensberufe zu verändern. "Sie machen die Arbeit von Ärzten, Journalisten, Rechtsanwälten, Bankern und HR-Profis", konstatiert der Referent der diesjährigen Messe Zukunft Personal.

People Analytics nicht unterschätzen
Prof. Dr. Torsten Biemann von der Universität Mannheim, ein weiterer Redner auf der Messe Zukunft Personal, sieht gleichwohl noch einige Hürden für den Einsatz von "People Analytics": "Zum einen ist das Know-how in Unternehmen oft nicht vorhanden. Zum anderen hat man die passenden Daten oft gar nicht oder kann sie nicht so einfach generieren", erklärt der Personalforscher, den das "Personalmagazin" im Vorjahr erstmals unter die "40 führenden Köpfe im Personalmanagement" wählte. Eine weitere Schwierigkeit in Sachen Big Data für die Personalarbeit: "Man darf nicht die Illusion haben, dass man die Daten irgendwo reinwirft, auf zwei Knöpfe drückt und dann genau Bescheid weiß, wie sich die Belegschaft entwickelt", so Biemann.

Chancen von Big Data nutzen
Die möglichen Einsatzfelder seien vielfältig. Doch während bei der Personalauswahl oftmals ein Algorithmus der Einschätzung eines Recruiters überlegen sei, gestalteten sich die kausalen Zusammenhänge in der Personalarbeit oft sehr komplex – etwa beim Thema Mitarbeitermotivation oder Fluktuation. Empfehlenswert sei Big Data für HR-Manager vor allem, um die Wirksamkeit der eigenen Arbeit zu überprüfen. Dies liege jedoch nicht immer im Interesse der Personaler. "Wer beispielsweise auswertet, wie gut das neue Führungskräftetraining ist, der muss gegebenenfalls auch darauf reagieren und kann es nicht einfach laufen lassen."

Zukunft 2030: Softwareeinsatz in der Personalabteilung von morgen
Vorbehalten der HR-Manager zum Trotz schreitet die Entwicklung der Technik weiter voran. "Die Personalabteilung fungiert zukünftig nicht mehr als administrative Einheit, die Personal verwaltet, weil das zum großen Teil Softwaresysteme automatisiert erledigen können", sagt die Trendforscherin Birgit Gebhardt für die kommenden 15 Jahre voraus. Schon heute sei erkennbar, dass Algorithmen die Datenerfassung und -auswertung übernähmen – und zwar sehr individuell auf einzelne Mitarbeiter zugeschnitten. So könnten viele HR-Bereiche durch wenige Programmierer, einzelne strategische Personalentscheider und intelligent vernetzte Softwares ersetzt werden.

"Insofern müssen – wie alle Wissensarbeiter – auch die Personaler ihre Arbeitsaufgaben stärker an ihren humanen, fachlichen, strategischen und kreativen Kompetenzen ausrichten", fordert Gebhardt, die auf der Zukunft Personal eine interaktive, softwaregestützte Diskussion zur Arbeitskultur der Zukunft moderiert. Dieses neue Format, das sogenannte "FutureLAB HR", an dem alle Messebesucher teilnehmen können, findet in Halle 3.2 (HR Software & Hardware) statt, in unmittelbarer Nähe zu Ständen der HR-IT-Anbieter.

Internationale Software-Aussteller in drei von vier Messehallen
Neben Beispielen für den Einsatz von Big Data zeigt die Messe Zukunft Personal Softwarelösungen für Einsatzfelder wie Bewerbermanagement, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Personalverwaltung, Weiterbildung der Mitarbeiter, Zeiterfassung oder Zutrittskontrolle. Rund 90 internationale Aussteller präsentieren in der Halle 3.2 (HR Software & Hardware) der Zukunft Personal ihre Produktneuheiten. Auch in weiteren zwei Hallen (Halle 3.1 für Recruiting & Consulting und Halle 2.2 für Professional Training & Learning) gehören IT-Produkte zum Portfolio der Anbieter.

Interaktiver Produktvergleich erleichtert Auswahl
Personalentscheider, die auf der Suche nach neuen Software-Lösungen sind, können sich beim neuen, interaktiven "HR Solution Check" an allen drei Messenachmittagen einen schnellen Überblick über ausgewählte Produkte und Dienstleistungen verschaffen: Die Aussteller präsentieren jeweils im direkten Vergleich mit drei oder vier Mitausstellern, die ein verwandtes Angebot im Programm haben, die wichtigsten Funktionen ihrer Lösungen. Mithilfe eines softwaregestützten Moderationswerkzeugs (nextmoderator) können die Zuschauer im Netzwerk die Produkte kommentieren und Fragen dazu stellen.

Zu den präsentierten Produkten gehören Talentmanagement-Softwarelösungen, Mobile Solutions & Social-Media-Lösungen, E-Learning-Tools & Serious Games, Jobbörsen & Bewerbermanagementtools sowie Lösungen für Personaleinsatzplanung.

Über die Messe Zukunft Personal
Vom 14. bis 16. Oktober 2014 öffnet die Zukunft Personal, Europas größte Fachmesse für Personalmanagement, bereits zum 15. Mal ihre Tore. Der Veranstalter erwartet rund 16.000 Personalverantwortliche aus dem In- und Ausland, die sich in Köln über Strategien und Lösungen für das Personalmanagement informieren. Bekannt ist die Messe insbesondere für ihr umfangreiches Vortragsprogramm. Das Themenspektrum reicht von Recruiting und Retention über Leadership-, Weiterbildungs-, Arbeitsrechts- und Softwarefragen bis hin zur Zukunft der Arbeitswelt.
(spring Messe Management: ra)

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