IT-Sicherheit kostet Geld


IT-Sicherheitsindustrie fordert spürbare Strafen bei Verwendung unsicherer IT
Konsequente Anwendung von Haftungsregelungen bei unsicherer IT - Unsichere IT stellt Sachmangel und Schlechtleistung dar



Der Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) fordert angesichts der jüngsten Hacker-Angriffe eine konsequente Anwendung bestehender Gesetze und Sanktionen für unzureichend gesicherte IT-Produkte. Es sei notwendig, dass flächendeckend auf die Sicherheit von Endgeräten geachtet werde.

"Wer andere gefährdet, in dem er schlecht gesicherte Geräte herstellt oder in Umlauf bringt, der muss dafür zur Verantwortung gezogen werden", fordert TeleTrusT-Vorstand Ammar Alkassar. Dies würde dazu führen, dass verstärkt Produkte verbreitet werden, die angemessen gesichert sind. "In einer zunehmend vernetzten Welt können wir uns unsichere Netzwerktechnik und Endgeräte nicht mehr erlauben."

Verantwortungsübernahme schließt Ersatz von nachgewiesenem Schaden als auch Bußgelder ein. Eine solche Regelung hätte überdies zur Folge, dass Unternehmen und Telekommunikationsanbieter verstärkt Zertifizierungen von den Herstellern verlangten, um sich selbst abzusichern. Der Sicherheitsstandard bei vernetzten Geräten und den damit betriebenen privaten oder öffentlichen Infrastrukturen würde dadurch steigen. "Die Fälle der letzten Zeit sind ein massiver Warnschuss", ergänzt Alkassar. "Wir müssen jetzt zügig handeln, denn die Zahl an internetfähigen Haushaltsgeräten, Geschäftsprozessen und kritischen Infrastrukturen steigt rapide an - und damit das Angriffspotential." TeleTrusT verweist in diesem Zusammenhang auf die Handreichung "Stand der Technik" (https://www.teletrust.de/fileadmin/docs/fachgruppen/ag-stand-der-technik/TeleTrusT-Handreichung_Stand_der_Technik.pdf).

TeleTrusT fordert neben rückhaltloser Aufklärung und Information, die Haftungsregelungen auf den Prüfstand zu stellen: Endkunden haben wenig Möglichkeiten, gegen große Anbieter empfindlich vorzugehen.

Das Problem betrifft sowohl das Verhältnis zwischen Anbieter und seinen Subunternehmen und Zulieferern als auch das Verhältnis zum Endkunden.

Neben der Regulierung durch den Staat sieht Alkassar, der auch Geschäftsführer des IT-Sicherheitsanbieters Rohde & Schwarz Cybersecurity ist, vor allem die IT-Sicherheitsbranche gefordert, umzudenken: "Wir müssen weg von Sicherheitssystemen, die den Angreifern hinterher rennen. Stattdessen brauchen wir proaktive Mechanismen, die Angriffe grundsätzlich verhindern." Zu erreichen sei dies beispielsweise durch die insbesondere von deutschen Anbietern favorisierte verstärkte Virtualisierung, Separierung und Datenflusskontrolle in IT-Systemen. (TeleTrusT: ra)

eingetragen: 03.01.17
Home & Newsletterlauf: 27.01.17

TeleTrust: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • VeR als Taktgeber und Brückenbauer

    Mit mehr als 350 Fachteilnehmenden aus Wirtschaft, Verwaltung, Softwareentwicklung und Politik hat der E-Rechnungs-Gipfel 2025 in Berlin erneut seine Rolle als Leitkongress der deutschen E-Invoicing-Branche unter Beweis gestellt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung standen die ersten Erfahrungen mit der verpflichtenden E-Rechnung im B2B-Bereich, der aktuelle Stand der nationalen und europäischen Regulierung sowie der digitale Lückenschluss von der Bestellung bis zur Bezahlung.

  • Falsches Verständnis von Digitalisierung

    Hunderte Menschen aus ganz Deutschland haben auf einen Aufruf von Digitalcourage reagiert und Informationen über die Verkaufsbedingungen des Deutschlandtickets in ihrer Region eingesendet. Daraus hat Digitalcourage jetzt eine Übersicht erstellt, die zeigt, bei welchen Verkehrsunternehmen das Deutschlandticket möglichst datenschutzfreundlich und ohne App-Zwang erhältlich ist.

  • Lieferkettendaten bereitstellen

    Das auf Lieferkettentransparenz und Nachhaltigkeit spezialisierte Technologieunternehmen Sedex ist ab sofort offizieller Software- und Tool-Partner der Global Reporting Initiative (GRI). Die Auszeichnung bestätigt, dass die Lösungen und Datenmodelle von Sedex Lieferkettendaten bereitstellen, die nach dem international anerkannten GRI-Standards ausgerichtet sind - dem weltweit führenden Rahmenwerk für Nachhaltigkeitsberichterstattung.

  • Aufsichtsbehördliches Trauerspiel

    Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) begrüßt den Beschluss der Datenschutzkonferenz (DSK) vom 16.06.2025, in dem diese Position bezieht zu der weit verbreiteten Praxis, dass sich über Terminvereinbarungen mit Heilberufen deren Dienstleister illegal hochsensible Gesundheitsdaten beschaffen.

  • Grundrechte-Check in der Gesetzgebung

    Am Montag, den 08. September 2025, findet in Kiel die Datenschutz-Sommerakademie zum Thema "Im Alarmmodus: Sicherheit und Datenschutz?" statt. Expertinnen und Experten aus dem Bundesgebiet werden die aktuellen Entwicklungen im Datenschutz diskutieren. Aktuell schnu?rt die Politik neue Sicherheitspakete in Bund und Ländern. Es geht darin auch um zusätzliche Befugnisse zur Überwachung, beispielsweise auf Basis von biometrischer Gesichtserkennung oder verbunden mit dem Einsatz von ku?nstlicher Intelligenz. Das Verhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit gehört zu den klassischen Grundthemen des Datenschutzes. Das Bundesverfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof zeigen in ihren Entscheidungen immer wieder Grenzen auf, wenn der Eingriff in die Grundrechte und Grundfreiheiten überhandnimmt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen