FinTechs in Deutschland
Deutsche Bundesregierung: Keine Informationen zu Fin-Tech-Firmen
Gemeinhin werden als "FinTech" junge Finanztechnologie- Unternehmen bezeichnet, "die auf Basis neuer, internetbasierter Technologien und kundenzentrierter Ansätze Angebote in den klassischen Bereichen des Bankgeschäfts, wie Kreditgeschäft, Anlagestrategien und Zahlungsverkehr etablieren"
Die Deutsche Bundesregierung ist nicht bekannt, wie viele Fin-Tech-Unternehmen auf dem deutschen Finanzmarkt agieren. Dies geht aus ihrer Antwort (18/9448) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/9361) hervor. Dies hänge auch damit zusammen, dass es keine klare Definition des Begriffs "FinTech" gebe.
Häufig würden damit junge Unternehmen bezeichnet, die mit Hilfe von auf Informationstechnologie basierenden Systemen spezialisierte und besonders kundenorientierte Dienstleistungen anbieten. Fortwährend würden neue Geschäftsmodelle entwickelt, die je nach Abgrenzung auch unter dem Begriff "FinTech" gefasst werden könnten.
Vorbemerkung der Fragesteller:
Die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen gilt gegenwärtig als die zentrale Herausforderung eines Strukturwandels, der seit einiger Zeit den sog. Finanzsektor tief erfasst hat. Zwar ist die Digitalisierung für die Finanzdienstleistungsbranche an sich kein neues Phänomen. Bereits seit über 50 Jahren digitalisieren die Banken und Sparkassen ihre Prozesse im Rahmen des technischen Fortschritts. Dennoch haben die Durchdringung aller Lebensbereiche mit internetbasierten Angeboten, eine weit verfügbare Breitbandabdeckung sowie die nahezu flächendeckende Verbreitung von Smartphones und Tablets in den vergangenen Jahren zu einem weiteren Quantensprung in der Digitalisierung geführt. Der digitale Strukturwandel führt zu Veränderungen am Markt und im Wettbewerb, aber auch in den Kundenbeziehungen (vgl. institut für finanzdienstleistungen e. V. (iff), Internationale Konferenz zu Finanzdienstleistungen 2016 in Hamburg, Reader zur Konferenz mit Beiträgen von Prof. Lars Hornuf/Universität Trier, Andreas Krautscheid/Bundesverband deutscher Banken e. V. et al.).
Was beispielsweise die Anbieterseite von Finanzdienstleistungen angeht, so sind durch die Nutzung dieser Möglichkeiten die Eintrittsbarrieren in den Markt erheblich gesunken. Gleichzeitig sind Banken gefordert, ihre Angebote und Prozesse auf den digitalen Prüfstand zu stellen (vgl. Ostdeutscher Bankenverband e. V., Infoport, Ausgabe 3/2016, 14. Juli 2016). Für die Kunden kann der digitale Strukturwandel zu einer Stärkung ihrer Marktmacht beitragen, etwa durch die Schaffung von Transparenz und die Loslösung von Kaufentscheidungen an Standorte, aber auch durch den zunehmenden Wettbewerb und die Einschränkung von Preissetzungsmöglichkeiten der Anbieter.
Eng verbunden mit dem Megatrend der Digitalisierung ist das Aufkommen von sog. FinTechs, digitalen Finanzdienstleistern, die diesem Trend folgen und ihn gleichzeitig weiter vorantreiben. Gemeinhin werden als "FinTech" junge Finanztechnologie- Unternehmen bezeichnet, "die auf Basis neuer, internetbasierter Technologien und kundenzentrierter Ansätze Angebote in den klassischen Bereichen des Bankgeschäfts, wie Kreditgeschäft, Anlagestrategien und Zahlungsverkehr etablieren" (zit. nach Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste, Aktueller Begriff "FinTechs"). Die Geschäftsstrategie fast aller Fin- Techs zielt auf Gebührensenkungen, mehr Transparenz und die Schaffung besonders nutzerfreundlicher Anwendungen, wodurch sie das Geschäftsmodell der etablierten Anbieter herausfordern. Eine klare Definition des Begriffs "Fin- Tech" existiert bislang nicht.
(Deutsche Bundesregierung: ra)
eingetragen: 03.09.16
Home & Newsletterlauf: 10.10.16
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