Drama um griechische Staatsanleihen
Griechenland schuldete Ende 2010 deutschen Banken 23 Milliarden Euro
Für die deutschen Versicherungsunternehmen habe sich das Engagement in griechische Staatsanleihen zum 31. März auf 5,8 Milliarden Euro belaufen
(27.07.11) - Deutsche Banken hatten laut Veröffentlichungen der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sowohl im März 2010 als auch im Dezember 2010 Forderungen in Höhe von rund 23 Milliarden US-Dollar gegenüber dem griechischen öffentlichen Sektor. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/6312) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/6104) zu "Daten zum Engagement von Finanzinstituten in Griechenland".
Dies entspreche einem Anteil von rund einem Viertel der gesamten Forderungen ausländischer Banken, heißt es weiter. Darin enthalten seien allerdings die Hilfskredite der Bundesrepublik Deutschland an Griechenland (knapp 8 Milliarden US-Dollar), die über die KfW Bankengruppe abgewickelt und im Mai und September 2010 ausgezahlt worden seien.
Laut Erhebungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hielten deutsche Versicherungskonzerne weltweit am 31. März 2010 griechische Staatsanleihen in Höhe von 8,3 Milliarden Euro (0,6 Prozent der gesamten Vermögensanlagen). Am 31. März 2011 habe sich dieses Engagement auf 4,2 Milliarden Euro (0,3 Prozent der Vermögensanlagen) belaufen, schreibt die Regierung weiter. Für die deutschen Versicherungsunternehmen habe sich das Engagement in griechische Staatsanleihen zum 31. März auf 5,8 Milliarden Euro belaufen. Zum 31. März 2011 habe dieses 2,8 Milliarden Euro betragen.
Nach den neuesten BIZ-Statistiken hätten französische Banken Ende März 2010 mit 27 Milliarden US-Dollar etwa 29 Prozent der Forderungen ausländischer Banken gegenüber dem griechischen öffentlichen Sektor gehalten. Ende Dezember 2010 habe dieser Betrag bei rund 15 Milliarden US-Dollar gelegen, heißt es in der Antwort. (Deutsche (Bundesregierung: ra)
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