Förderung von Biokraftstoffen im Verkehrsbereich
Wissenschaftlicher Beirat empfiehlt Verzicht auf Biosprit-Beimischung
Stattdessen solle auf einen Ausbau der Elektromobilität gesetzt werden
(29.07.10) - Die Förderung von Biokraftstoffen im Verkehrsbereich soll so schnell wie möglich eingestellt werden. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen empfiehlt in seinem von der Bundesregierung als Unterrichtung (17/2272) vorgelegten Hauptgutachten "Welt im Wandel – Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung" ein sofortiges Einfrieren der Beimischungsquoten zu fossilen Kraftstoffen.
Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre sollten die derzeitigen Beimischungsquoten sogar ganz zurückgenommen werden. Stattdessen solle auf einen Ausbau der Elektromobilität gesetzt werden.
Zur Begründung heißt es, die Förderung von Biokraftstoffen lasse sich besonders in Industrieländern unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten nicht rechtfertigen. Außerdem empfiehlt der Beirat, der Nutzung von Rest und Abfallstoffen deutliche Priorität vor der Nutzung von Energiepflanzen einzuräumen.
"Die höchste Klimaschutzwirkung erzielen Rest- und Abfallstoffe in der Stromerzeugung, insbesondere wenn sie Kohle verdrängen", heißt es in der Unterrichtung. Der Beirat fordert, verstärkt Anreize zu setzen, um Reststoffe der energetischen Nutzung zuzuführen. (Deutscher Bundestag: ra)
Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat
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