Sehr enger Takt bei Grundsteuer-Reform


SPD-Fraktion: Neues Grundsteuermodell müsse verfassungskonform sein - Die Reform der Grundsteuer müsse zu einer "gerechten Steuer" führen
Das Bundesverfassungsgericht hatte mit Urteil vom 18. April 2018 die für die Erhebung der Grundsteuer herangezogene Einheitsbewertung als verfassungswidrig erachtet - An eine Abschaffung der Grundsteuer sei nicht gedacht, hieß es von der Regierung auf Fragen aus den Fraktionen



Zwischen Bund und Ländern gibt es intensive Gespräche über die Reform der Grundsteuer, die nach einem Verfassungsgerichtsurteil notwendig geworden ist. Ein Vertreter der Bundesregierung erklärte in der von der Vorsitzenden Bettina Stark-Watzinger (FDP) geleiteten Sitzung des Finanzausschusses, das nächste Treffen mit der Länderfinanzministern werde am 1. Februar stattfinden. Es gebe einen "sehr engen Takt" bei den Gesprächen. Das Bundesverfassungsgericht hatte mit Urteil vom 18. April 2018 die für die Erhebung der Grundsteuer herangezogene Einheitsbewertung als verfassungswidrig erachtet und den Gesetzgeber verpflichtet, spätestens bis zum 31. Dezember dieses Jahres eine Neuregelung vorzunehmen. Derzeit sind zwei Modelle für die Neuregelung im Gespräch. Das Aufkommen der den Kommunen zustehenden Grundsteuer (14,07 Milliarden Euro) soll gesichert werden. An eine Abschaffung der Grundsteuer sei nicht gedacht, hieß es von der Regierung auf Fragen aus den Fraktionen.

Die CDU/CSU-Fraktion erklärte, die Grundsteuer als wichtige Einnahmequelle der Kommunen solle erhalten bleiben und die Neuregelung aufkommensneutral sein. Die Fraktion betonte ihren Willen, einen Kompromiss zu erreichen.

Die SPD-Fraktion betonte, das neue Modell müsse verfassungskonform sein. Die Reform der Grundsteuer müsse zu einer "gerechten Steuer" führen. Auch müsse der Respekt vor der kommunalen Selbstverwaltung gewahrt bleiben.

Nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zeigt der bisher bekannt gewordene Gesprächsverlauf, dass man sei offenbar nicht richtig weitergekommen sei. Auch die FDP-Fraktion nannte das bisherige Ergebnis "sehr übersichtlich". Beim letzten Treffen mit den Länderfinanzministern seien vielmehr weitere Differenzen deutlich geworden.

Die AfD-Fraktion sah offensichtlichen Zeitdruck bei den Verhandlungen und fragte nach einem "Plan B" für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern sollten. Auf Fragen der AfD-Fraktion und der Linksfraktion nach den Kosten für 2.200 Stellen, die zur Adresserfassung notwendig seien, erklärte die Regierung, die Ausstattung der Landesfinanzverwaltungen sei Sache der Länder. Die Stellen würden nicht auf Dauer benötigt. (Deutscher Bundestag: ra)

eingetragen: 23.01.19
Newsletterlauf: 01.03.19


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Lobbygesellschaft für Digitale Transformation

    Die Bundesregierung gestaltet nach eigener Darstellung die digitale Transformation im Sinne der Bürger durch digitalpolitische Initiativen aktiv mit. Dazu würden bestehende Verfahren kontinuierlich modernisiert und implementiert im Hinblick auf aktuelle technische Entwicklungen, heißt es in der Antwort (20/13814) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/13448) der AfD-Fraktion.

  • AfD fordert Stopp der Wärmewende

    Die AfD-Fraktion will durch einen Stopp der Wärmewende Wohnen wieder bezahlbar machen. In einem Antrag (20/13764) wird insbesondere eine Absenkung der Energiestandards bei Neubauten verlangt.

  • AfD-Fraktion hält EU-Richtlinie für "rechtswidrig"

    Für die AfD-Fraktion greift eine EU-Richtlinie "rechtswidrig in die Grundrechte der Bürger ein". Das schreibt sie in einem Antrag (20/13799), in dem sie darauf abzielt, dass das EU-Parlament und der Rat der EU am 24. April 2024 die Richtlinie über die Abschöpfung und Einziehung von Vermögenswerten beschlossen hätten.

  • Umsetzung der "eIDAS 2.0"-Verordnung

    Um die Umsetzung der "eIDAS 2.0"-Verordnung geht es in einem Antrag der CDU/CSU-Fraktion (20/13735). Wie die Fraktion darin ausführt, wird mit eIDAS 2.0 "eine persönliche europäische digitale Brieftasche, die EUDI-Wallet" geschaffen.

  • Neufassung der Energieauditpflicht

    Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie im Rahmen einer Sachverständigen-Anhörung mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung "zur Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Effizienzmaßnahmen, zur Änderung des Energieeffizienzgesetzes und zur Änderung des Energieverbrauchskennzeichnungsgesetzes (20/11852) befasst. Im Fokus stand dabei vor allem die Neufassung der Energieauditpflicht.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen