Internet-Handel beflügelt Paketdienste


Bundesregierung: Die 2008 erfolgte vollständige Öffnung des Briefmarktes habe bisher keine wesentliche Änderung der grundlegenden Marktverhältnisse gebracht
Briefmarkt wird wesentlich von der Deuter Post AG dominiert - Regionale Briefdienstleister haben trotz eingegangener Kooperationen noch keine flächendeckenden Annahme- und Zustellstrukturen erreicht


(24.02.12) - Der Paketmarkt in Deutschland profitiert von einem regelrechten Boom des Internet-Versandhandels. Dieser Teil des Handels habe sich "als Wachstumsmotor der gesamten Postbranche erwiesen", schreibt die Bundesnetzagentur im Tätigkeitsbericht 2010/2011 zum Bereich Post, der von der Bundesregierung als Unterrichtung (17/8245) vorgelegt worden ist. In dem Bericht ist auch ein Sondergutachten der Monopolkommission enthalten.

Nach Ansicht der Bundesnetzagentur hat sich die Wettbewerbssituation im Paketmarkt weiter verbessert. Auch für Privatkunden sei seit einigen Jahren ein flächendeckendes Alternativangebot zur Deutschen Post (DHL) verfügbar. "Hierzu hat neben einem hohen Leistungsniveau auch der Betrieb eines zweiten bundesweiten Netzes von Annahmestellen beigetragen", heißt es in dem Bericht weiter.

Die 2008 erfolgte vollständige Öffnung des Briefmarktes habe bisher keine wesentliche Änderung der grundlegenden Marktverhältnisse gebracht, schreibt die Bundesnetzagentur. Zwar sei der Marktanteil der Wettbewerber der Deutschen Post leicht gestiegen, bleibe aber bei etwa zehn Prozent: "Weiterhin wird dieser Markt wesentlich von der DP AG dominiert." Für private und gewerbliche Kleinversender gebe es nach wie vor kaum andere Möglichkeiten zur Beförderung von Briefen außer der Nutzung des Angebots der Deutschen Post AG. Während die Netzagentur die weitere Marktentwicklung im Briefsektor von der Marktreife elektronisch abgewickelter Sendungen abhängig macht, sieht sie bei Paketen und Warensendungen einen weiter wachsenden Markt.

Nach Ermittlungen der Bundesnetzagentur gab es Ende 2010 bundesweit 36.546 stationäre Post-Einrichtungen, davon 12.570 der Deutschen Post und 23.976 von Wettbewerbern. Die Deutsche Post hatte 112.232 Briefkästen. Damit sei eine ausreichende Zahl von Briefkästen bereitgestellt worden. Wettbewerber hatten regional begrenzt 5.784 Briefkästen aufgestellt. Auch die Monopolkommission weist in ihrem Gutachten darauf hin, dass regionale Briefdienstleister trotz eingegangener Kooperationen noch keine flächendeckenden Annahme- und Zustellstrukturen erreicht hätten. (Deutscher Bundestag: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Bitcom lobt und kritisiert Kryptopolitik

    Der Branchenverband Bitcom warnt davor, dass Deutschland seine gute Ausgangsposition im Bereich der Kryptowirtschaft nicht aufs Spiel setzen solle. In einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses zum Finanzmarktdigitalisierungsgesetz (20/10280) sagte Bitcom-Vertreter Benedikt Faupel: "Der Standort Deutschland hat gute Voraussetzungen, ich erinnere an die Blockchain-Strategie."

  • Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte

    Der Kulturausschuss hat sich in einem öffentlichen Fachgespräch mit den Chancen und Risiken des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Medienbereich auseinandergesetzt. Geladen hatte er Sachverständige von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Unternehmen und aus der Wissenschaft.

  • Modernisierung des Postrechts

    In einer Anhörung beschäftigten sich neun Sachverständige mit dem Entwurf eines Gesetzes der Bundesregierung zur Modernisierung des Postrechts (20/10283). Dieses beinhalte eine "grundlegende Novellierung des Postrechts", schreibt die Bundesregierung zu dem Entwurf.

  • Einnahmen aus dem Energiekrisenbeitrag

    Die im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine massiv gestiegenen Preise für Erdgas, Wärme und Strom haben zeitweise eine existenzbedrohende Belastung für die Bevölkerung und Unternehmen in Europa und nicht zuletzt in Deutschland dargestellt. Dabei sorgten das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) und das Strompreisbremsegesetz (StromPBG) für eine zeitlich befristete, schnelle Entlastung in der Breite der Bevölkerung und der Unternehmen in Deutschland, welche durch ihre konkrete Ausgestaltung die Anreize zum Energiesparen aufrechterhalten hat.

  • Soziale und ökologische Nachhaltigkeit

    Eine nachhaltige Künstliche Intelligenz (KI) braucht politische Rahmenbedingungen. Das machte Kilian Vieth-Ditlmann, stellvertretender Leiter des Policy- & Advocacy-Teams bei der AW AlgorithmWatch gGmbH während eines öffentlichen Fachgespräches im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung deutlich. Als ersten Schritt bewertete er die im EU-Parlament verabschiedete KI-Verordnung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen