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Verkauf: Geschäftszweig der Sinterbremsbeläge


Fusionskontrolle: Europäische Kommission genehmigt Übernahme von Faiveley durch Wabtec unter Auflagen
Mit dem Beschluss wird sichergestellt, dass Eisenbahngesellschaften weiterhin Zugang zu grundlegender Ausrüstung zu wettbewerbsfähigen Preisen haben und dass Innovation nicht behindert wird



Nach einer eingehenden Prüfung genehmigte die Europäische Kommission gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung die Übernahme von Faiveley Transport (Frankreich) durch Wabtec (USA). Diese Genehmigung erfolgt vorbehaltlich der Umsetzung der Verpflichtungszusagen. Beide Unternehmen sind wichtige Anbieter von Eisenbahnausrüstungen.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte: "Züge befördern viele, viele Menschen und viele Waren in Europa jeden Tag. Mit dem Beschluss wird sichergestellt, dass Eisenbahngesellschaften weiterhin Zugang zu grundlegender Ausrüstung zu wettbewerbsfähigen Preisen haben und dass Innovation nicht behindert wird, was allen Eisenbahnkunden zu Gute kommt."

Die Kommission hatte Bedenken dahingehend, dass durch die Ausschaltung eines von lediglich drei großen Anbietern von Sinterbremsbelägen für Zugbremsen infolge des ursprünglich angemeldeten Zusammenschlusses der Wettbewerb für diese Produkte eingeschränkt und die Preise steigen würden. Zur Ausräumung dieser Bedenken werden die Parteien Faiveley Transport Gennevilliers, Faiveley’s Geschäftszweig für Bremsbeläge, veräußern.

Die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission
Sinterbremsbeläge für Züge werden durch eine Umwandlung von Puder in eine solide Substanz hergestellt, die hohen Temperaturen und Druck Stand halten kann. Sie sind eine wesentliche Komponente vieler moderner Zugbremssysteme. Da sie durch ständige Bremstätigkeit abgenutzt werden, müssen die Eisenbahngesellschaften sie regelmäßig ersetzen.

Die Kommission hatte Bedenken dahingehend, dass der Zusammenschluss in der ursprünglich angemeldeten Form den Wettbewerb auf dem Anschlußmarkt für Sinterbremsbeläge für Zugbremsen eingeschränkt hätte, auf dem die Eisenbahngesellschaften ihre Käufe für die bestehenden Zugflotten tätigen. Der Zusammenschluss würde nämlich einen der drei großen Anbieter eliminieren. Die Präsenz eines einzigen verbleibenden Konkurrenten wäre für einen angemessenen Wettbewerb unzureichend gewesen.

Ursprünglich hatte die Kommission auch Bedenken hinsichtlich einer Reihe weiterer Arten von Eisenbahnausrüstung, wie Reibungsbremssysteme und Pantografen. Infolge ihrer eingehenden Prüfung kam die Kommission jedoch zu dem Schluss, dass diese Bedenken unbegründet sind.

Vorgeschlagene Abhilfemaßnahmen
Zur Ausräumung der Wettbewerbsbedenken der Kommission boten die Parteien den Verkauf des gesamten Geschäftszweigs der Sinterbremsbeläge von Faiveley Transport, Faiveley Transport Gennevilliers, an. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Produktion von Sinterbremsbelägen für verschiedene Zwecke, u. a. Zugbremsen, spezialisiert.

Die Veräußerung beseitigt jegliche Überschneidung zwischen Faiveley und Wabtec bei Sinterbremsbelägen für Zugbremsen. Der Genehmigungsbeschluss ist jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die Verpflichtungen vollständig erfüllt werden.

Die Unternehmen und ihre Produkte
Faiveley Transport ist ein französischer Anbieter verschiedener Bahnsysteme, wie Bremsen, Bremsbeläge und Pantografen.

Wabtec (Westinghouse Air Brake Technologies Corporation) ist ein US-amerikanischer Anbieter verschiedener Bahnsysteme, wie Bremsen, Bremsbeläge und Pantografen. Wabtec besitzt im EWR eine Reihe von Tochtergesellschaften wie Becorit und Cofren auf dem Gebiet der Bremsbeläge.
(Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 08.10.16
Home & Newsletterlauf: 04.11.16



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